Amt Düben
Das Amt Düben war eine im Leipziger Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen. Bis zur Abtretung an Preußen im Jahr 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge. Verwaltungssitz war die Burg Düben.
Geographische Lage
Das Amt Düben lag im Norden des Leipziger Kreises. Es wurde im Südwesten von der Mulde tangiert.
Das Territorium des früheren Amtes Düben ist heute geteilt. Der Südteil mit Düben, Durchwehna, Authausen und Görschlitz gehörte zum Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen, der nördliche Teil mit der Dübener Heide und den Orten Schwemsal, Schwerz, Söllichau und Tornau gehört zu den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg im Bundesland Sachsen-Anhalt.
Angrenzende Verwaltungseinheiten
Das Amt Düben grenzte im Osten an das Amt Torgau, im Süden an das Amt Eilenburg, mit dem es zeitweilig verbunden war, gegen Westen an die beiden Ämter Delitzsch und Bitterfeld und nach Norden an das Amt Wittenberg.
Kreisamt Wittenberg | ||
Amt Bitterfeld | Amt Torgau | |
Amt Delitzsch | Amt Eilenburg | Amt Eilenburg (Exklave) |
Geschichte
Das Amt Düben war im 14. Jahrhundert an die Markgrafen von Meißen gelangt und gehörte zum Leipziger Kreis.
1423 verkaufte Kurfürst Friedrich der Streitbare das Amt für 1000 Schock an die Brüder Heinrich und Tham Löser und 1425 wurde es an Hanns Pack auf Finsterwalde verpfändet. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Amt zur ernestinischen Linie der Wettiner. Seit der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 war es in Besitz der Albertiner. Erst 1546 erscheint wieder ein wettinischer Amtmann in Bad Düben.
Infolge der sächsischen Kollaboration mit dem französischen Kaiser Napoléon Bonaparte wurde das Amt Düben 1815 durch den Wiener Kongress Preußen zugeschlagen. Es wurde in den Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen integriert.
Bestandteile
- Städte
- Amtsdörfer
- Ritter- und Freigüter
- Authausen (von Steindel)
- Görschlitz (Kammergut)
- Schwemsal (Kammergut)
- Durchwehna
- Schwerz (zum Kammergut Schwemsal gehörig)
- Wüstungen
- Dielitz (bei Authausen)
Amtmänner
- Christian Gotthelf Benemann († 1802)
- Christian Johann Gotthelf Benemann († 1818)
Literatur
- Karlheinz Blaschke, Uwe Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, 2009, ISBN 3-937386-14-9.
- Johann Christian Crell: Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser. Leipzig 1722.
- Rudolf Schmidt: Die kursächsischen Ämter im Bereiche des unteren Muldetals von der Mitte des 16. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts, Meißen 1913, (Soziale Gliederung der bäuerlichen Bevölkerung und Amtsverfassung)
Weblinks
- Amt Düben. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band. Schumann, Zwickau 1815, S. 295–300.
- Amt Düben. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 441 f.
- Das Amt Düben im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen