Altpreußisches Infanterieregiment No. 21 (1806)
Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 21 war ein preußisches Regiment zu Fuß, das 1713 von Generalmajor Ernst Wladislaus von Dönhoff in Halberstadt in der Provinz Anhalt aufgestellt wurde. Der Verband trug den Namen des jeweiligen Chefs und wurde daher zunächst als Regiment „von Dönhoff“ bezeichnet.
Regiment zu Fuß & Name des Inhabers | |
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Aktiv | 1713 bis 1806 (Kapitulation) |
Staat | Preußen |
Truppengattung | Infanterie |
Gliederung | 2 Kompanien Grenadiere |
Garnison | Halberstadt |
Inhaber | 1713 Ernst Wladislaus von Dönhoff 1724 Heinrich Karl von der Marwitz 1744 Asmus Ehrenreich von Bredow 1756 Johann Dietrich von Hülsen 1767 Carl Magnus von Schwerin 1773 Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig |
Stammliste | Altpreußische Infanterieregimenter |
Stammnummer | No. 21 |
Kriege & wichtige Schlachten | Pommernfeldzug, Erster Schlesischer Krieg, Zweiter Schlesischer Krieg, Siebenjähriger Krieg, Bayerischer Erbfolgekrieg, Koalitionskriege, Schlacht bei Jena und Auerstedt |
Geschichte
Der preußische Heeresreformer Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau führte 1729/37 eine erste Stammliste der preußischen Regimenter ein, die sich nach dem Anciennitätsprinzip richtete. Das Regiment „von der Marwitz“ erhielt daher die Nummer 21. Nach den Obristen Asmus Ehrenreich von Bredow (1744–1756), Johann Dietrich von Hülsen (1756–1767) und Carl Magnus von Schwerin (1767–1773) erhielt Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig im Jahr 1773 das Regiment. Es wurde bis zuletzt als Regiment Herzog von Braunschweig geführt. Die Preußische Armee traf unter der Führung des mehr als siebzigjährigen Herzogs von Braunschweig während des Vierten Koalitionskrieges in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 auf die Truppen Napoleons. Zu Beginn der Kampfhandlungen wurde der Herzog von einer Kugel getroffen, die ihm beide Augen zerschoss. Das Regiment verlor seinen Heerführer und wurde anschließend aufgelöst.[1]
Kampfbilanz
Insgesamt war das Regiment an 81 Kampfhandlungen beteiligt, davon:[1]
- 11 gewonnene und 4 verlorene Schlachten
- 1 verlorenes Treffen
- 24 gewonnene, ein unentschiedenes und 5 verlorene sowie 8 Rückzugsgsgefechte
- 8 erfolgreiche und eine erfolglose Belagerung
- 1 Zernierung
- 5 siegreiche und 2 erfolglose Sturmangriffe sowie 2 geglückte und ein misslungener Überfall
- zudem 1 Einnahme, 2 Kanonaden, 1 Lager, eine erfolgreiche und eine erfolglose Verteidigung
- 1 Kapitulation
Regimentschef | Zeitraum | Benennung | Garnisonen | Einsätze |
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Ernst Wladislaus von Dönhoff | 3. April 1713 bis 10. Juni 1724 | Regiment „von Dönhoff“ | Halberstadt, Aschersleben, Osterwiek, Quedlinburg, Wernigerode, Bleicherode und Elrich | 1715: Krieg in Pommern gegen Schweden |
Heinrich Karl von der Marwitz | 24. Juli 1724 bis 22. Dezember 1744 | Regiment „von der Marwitz“ | Halberstadt, Quedlinburg bis 1796 | 1740–1742: Erster Schlesischer Krieg |
Asmus Ehrenreich von Bredow | 31. Dezember 1744 bis 15. Februar 1756 | Regiment „von Bredow“ | 1744–1745: Zweiter Schlesischer Krieg | |
Johann Dietrich von Hülsen | 25. Februar 1756 bis 29. Mai 1767 | Regiment „von Hülsen“ | 1756–1763: Dritter Schlesischer Krieg | |
Carl Magnus von Schwerin | 7. Juni 1767 bis 10. Januar 1773 | Regiment „von Schwerin“ | ||
Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig | 11. Januar 1773 bis 14. Oktober 1806 | Regiment „Herzog von Braunschweig“ | (1796–1799) Herford, Nienburg, Hille, Salzuflen, Lübbe, Schötmar, Dützen, Eistrup, Rosum, Eichhorst, Osnabrück (bis 1806) Halberstadt | 1778–1779: Bayerischer Erbfolgekrieg 1790: Marsch nach Schlesien 1792–1796 und 1806: Krieg gegen Frankreich |
Literatur
- Erich Schneider: Karl Friedrich von dem Knesebeck und das Regiment Herzog von Braunschweig während der Rheinkampagne 1792–1795. Revolutionszeit und Revolutionskrieg am Rhein im Spiegel der Neuen Gemeinnützigen Blätter Halberstadt. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. Nr. 4, 1. Januar 1978, OCLC 82992092, S. 239–269.
- A. Wagner, Carl Wilhelm Ferdinand: Der Feldzug der K. preussischen Armee am Rhein im Jahre 1793. G. Reimer, Berlin 1. Januar 1831, OCLC 794885467 (books.google.com).
Weblinks
- Infanterie-Regiment Nr. 21 – Regiment zu Fuß auf preussenweb.de
Einzelnachweise
- Günther Gieraths: Die Kampfhandlungen der brandenburgisch-preussischen Armee, 1626–1807. Ein Quellenhandbuch (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin. Band 8). Walter de Gruyter, 1964, ISBN 3-11-000455-0, S. 73–76 (books.google.de).