Altonaer Balkon
Der Altonaer Balkon befindet sich im Hamburger Stadtteil Altona-Altstadt im Bezirk Altona. Die Grünanlage ist Teil einer Reihe von Elbparks, die sich hoch über der Elbe auf dem etwa 27 Meter hohen Geesthang befinden und die sich – beginnend an der Promenade Bei der Erholung im Stadtteil St. Pauli in Richtung Westen wie eine Kette aneinander reihen und Teil der urbanen Kulturlandschaft Hohes Elbufer[1] sind.
Altonaer Balkon | ||
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Park in Hamburg | ||
Der Altonaer Balkon | ||
Basisdaten | ||
Ort | Hamburg | |
Ortsteil | Altona-Altstadt | |
Umgebende Straßen | Palmaille, Große Elbstraße, Elbbergbrücke, Kaistraße | |
Bauwerke | Schellfischtunnel | |
Technische Daten | ||
Parkfläche | 4,8 Ha | |
53° 32′ 43,3″ N, 9° 56′ 7,6″ O
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Lage und Fläche
Der Altonaer Balkon verläuft parallel zu den beiden Straßen Palmaille im Norden und Großer Elbstraße im Süden. Er beginnt an der Straße Palmaille bei der Haus-Nr. 29 und endet im Westen an der Elbbergbrücke und der Kaistraße. Östlich schließt sich die Grünanlage Olbersweg an und westlich der Heinepark mit der Rainvilleterrasse. Auf einer Fläche von etwa 4,8 Hektar verteilen sich mehrere Wege auf unterschiedlichen Höhen parallel zur Elbe. Nördlich und in Sichtweite befindet sich das Altonaer Rathaus. Auf gleicher Höhe befindet sich im Park ein Aussichtsplateau mit Bänken direkt am abgezäunten Geesthang mit Blick auf die Elbe, den Köhlbrand und die gleichnamige Brücke. Dort sitzt man ähnlich wie auf einem riesigen Balkon im Freien und daher leitet sich auch der Name des Parks ab – offiziell und auch liebevoll von den meisten Besuchern so genannt. Der Balkon ist aber nur ein kleiner Teil des Parks an der westlichen Seite. Der Besuch der Aussichtsplattform und des Spielplatzes an der Ecke Palmaille und Kaistraße ist eben und barrierefrei.
Ausstattung
Die zahlreichen Bänke am Balkon sind beliebt, aber auch im östlichen Teil gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten und diverse Spazierwege, an denen sich in Abständen einige Bänke befinden. Die Wege befinden sich auf unterschiedlichen Höhen direkt am Geesthang, einige ohne – einige aber auch mit Stufen oder Treppen, um den Höhenunterschied zwischen Palmaille und Großer Elbstraße auszugleichen. Daher sind viele, aber nicht alle Wege barrierefrei. Am Balkon befindet sich ein kleiner, durch eine Hecke eingezäunter Kinderspielplatz mit diversen Geräten wie Reckstange, Rutsche, Balancier-Element, Hängematte, Hangelgerät, Karussell, Kletterspinne und Schaukel – überwiegend in einer Sandfläche. Als Deko-Elemente dienen einige Sandsteinfiguren eines unbekannten Künstlers aus dem Tierreich. Im östlichen Teil des Parks befindet sich ein Kiosk mit Café und Sitzflächen im Freien, der während der Sommermonate geöffnet ist. Eine große Wiese gegenüber dem Rathaus wird von Brautpaaren oft nach der Trauung im Standesamt als Abschluss der feierlichen Zeremonie genutzt und bietet Platz für Sport und Spiel oder Picknick. Eine Hundewiese ist nicht ausgeschildert.
Denkmäler und Skulpturen
Neben der bekannten Skulptur „Fischer“ von Gerhard Brandes aus dem Jahr 1968 am Balkon auf der großen Wiese befinden sich einige weitere an den Wegen. Das Helgoland-Denkmal von 1864 befindet sich südlich der Palmaille im östlichen Teil des Parks und gedenkt den Gefallenen der österreichischen Marine. Etwas abseits am westlichen Ende an der Treppe zwischen Kaistraße und Elbberg befindet sich die Skulptur „Die Auswanderer“ von der Künstlerin Ljubica Matulec. Das Denkmal war ein Geschenk der kroatischen Kulturgemeinde zum 800. Hafengeburtstag. Es zeigt kroatische Auswanderer, die von Hamburg aus meist nach Amerika auswanderten. Ursprünglich war es aus Holz, im Jahr 2008 wurde es wetterfest aus Bronze ersetzt. Am Spazierweg im östlichen Teil des Parks in der Nähe des Helgoland-Denkmals befindet sich ein Ensemble aus Ankern und einer Schiffsschraube.
- Die Skulptur „Fischer“ von Gerhard Brandes
- Helgoland-Denkmal von 1864
- Skulptur „Die Auswanderer“ von Ljubica Matulec
- Ensemble von Ankern im Park Altonaer Balkon
- Schiffsschraube am Weg
Der Schellfischtunnel
Unter dem Altonaer Balkon verläuft der ehemalige und seit Jahren verschlossene Eisenbahntunnel der Altonaer Hafenbahn. Im Park ist davon heute nicht mehr viel zu sehen, nur das südliche Tor am Elbberg mit dem Gitter verrät, dass hier einst ein Güterverkehr erfolgte. Der Neubau des Gebäudes Elbberg Campus[2] befindet sich an dieser Stelle und es sieht ein wenig wie ein Bahnsteig aus, denn der Neubau wurde dem Tunnel angepasst und von der Aussichtsplattform am Bürogebäude kann man zwischen dem nunmehr dichten Pflanzenbewuchs einen Blick auf das Tunnelportal werfen, von dem das Gleis unter dem Park in Richtung Altonaer Bahnhof verläuft. Am Tag des „Offenen Denkmals“ finden manchmal Führungen statt. Der Tunnel ist in der Denkmalliste für Hamburg-Altona-Altstadt unter der Nr. 11753 eingetragen.
Die Grotte
Eine kleine Treppe im westlichen Teil des Parks in Richtung Elbberg führt zu einer kleinen Grotte aus Kalksandstein. Sie stammt aus dem Jahr 1902 und wurde künstlich angelegt, um Wasser aus den Brunnen am damaligen Kaiserplatz – heute Platz der Republik – zu sparen. Das Wasser der Brunnen, auch aus dem Stuhlmannbrunnen, floss ungenutzt in die Elbe, und da man es nicht verschwenden wollte, verlegte man Rohre und fing es auf. So entstand ein künstlicher Wasserfall den Elbhang hinab. Die Grotte, auch „Störtebekerhöhle“ genannt, war lange Zeit zugewuchert, bis einige Personen, die dort schliefen, die Aufmerksamkeit des Bezirksamts erregten. Das Gestrüpp wurde entfernt und so wurde die Grotte wiederentdeckt und Gitter zum Schutz vor Vermüllung angebracht.
Besondere Ansichten
- Lovis Corinth: Blick auf den Köhlbrand (1911), Hamburger Kunsthalle
- Blick vom Altonaer Balkon bei Nacht
- Fußgängerbrücke über die Kaistraße am westlichen Ende
- Blick in den Schellfischtunnel
- Grotte unter dem Altonaer Balkon
Pflanzaktionen
Am Reformationstag 2014 wurde ein Apfelbaum der Sorte „Juwel aus Kirchwerder“ von der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und Luther-Botschafterin Margot Käßmann im Altonaer Balkon gepflanzt. Im April 2016 begann die NABU-Stadtteilgruppe Altona mit den Vorbereitungen und dem Anlegen einer Schmetterlingswiese. Dafür wurde ein Stück Wiese im östlichen Teil des Parks südlich der Palmaille vorbereitet. Bunte Blumen wie Mohn- und Kornblumen, Wildkräuter und -blumen sollen Schmetterlingen und Insekten eine neue Heimat geben. Im Jahr 2018 wurde in Eigenarbeit ein Insektenhotel gebaut und an der Wiese aufgestellt. Eine Schautafel gibt Erläuterungen über die Bewohner des neuen Hotels. Im Februar 2019 kam eine Trockenmauer dazu. Zwischen die Steine kamen Pflanzen zur Stabilisierung um noch mehr Insekten – aber auch Eidechsen anzulocken. Eine weitere Projektwiese befindet sich an der Kaistraße. Bei einer anderen Pflanzaktion im März 2018 während der Aktion „Trillion Trees - Bäume pflanzen für den Klimaschutz“ wurden im Park am Elbhang durch den Buddhistischen Würdenträger Gyalwang Drukpa gemeinsam mit dem NABU einige Ulmen in die Erde gesetzt.
Verkehrsanbindung
Altonaer Bahnhof: S1 und S3, wenige Gehminuten
Buslinie 111, Haltestellen Behnstraße (Palmaille) oder Elbberg, Buslinie 112 Haltestelle Elbberg, Buslinie 288 Haltestelle Behnstraße
Weblinks
- Altonaer Balkon auf hamburg.de
- Altonaer Balkon auf unser-altona.de
- Gerhard Brandes, Maritim
- Ljubica Matulec, Skulptur die Auswanderer, Kaistraße in Hamburg-Altona
- Eine Grotte hinter Gittern am Rande des Altonaer Balkons. In: Hamburger Abendblatt. 11. Oktober 2014.
- Reformation der Apfelbäume
- NABU Stadtteilgruppen Altona
- Stiftung Live to love, Bäume pflanzen für den Klimaschutz
- Buddhistischer Wuerdentraeger pflanzte junge Baeume auf dem-AltonaerBalkon. In: Elbe-Wochenblatt. 1. August 2018.
- Denkmalliste der Behörde Kultur und Medien des Bezirks Altona, Stand 8. Juli 2019