Allmenhausen
Allmenhausen ist ein Ortsteil der Stadt Ebeleben im südwestlichen Teil des thüringischen Kyffhäuserkreises.
Allmenhausen Stadt Ebeleben | |
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Höhe: | 317 (300–320) m |
Einwohner: | 416 (8. Nov. 2017) |
Eingemeindung: | 8. März 1994 |
Postleitzahl: | 99713 |
Vorwahl: | 036020 |
Geografie
Der am Westerbach gelegene Ort Allmenhausen befindet sich am Nordrand der Heilinger Höhen etwa 5 Kilometer südlich der Kernstadt Ebeleben und etwa 18 Kilometer (Luftlinie) südwestlich der Kreisstadt Sondershausen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 17. Juni 1133.[1] Ab ca. 1295 waren die Herren von Schlotheim mit der Burg belehnt. 1336 kam Allmenhausen durch einen Erbvertrag an die Grafen von Schwarzburg, blieb aber bis ins 16. Jahrhundert von den Schlotheimer Ministerialen bewohnt. 1501 begann man im Ort mit dem Bau der Kirche Sankt Maria. 1776 wurde das Schloss abgerissen und an gleicher Stelle eine fürstliche Domäne errichtet. 1816 verlor Allmenhausen seine eigenständige Gerichtsbarkeit und wurde mit dem Amt Ebeleben zusammengelegt. 1990 wird Allmenhausen dem Kreis Sondershausen im Freistaat Thüringen zugeordnet. Im Jahre 1994 erfolgte die endgültige Eingemeindung nach Ebeleben.
Der letzte Pächter der Domäne war Otto Reißig, bevor das Gut zur Zeit der SBZ entschädigungslos enteignet und zum VEG wurde. Es spezialisierte sich auf Schweinezucht. Heute (Stand 2012) ist es in privater Hand.
Seit 1991 ist Allmenhausen mit der hessischen Gemeinde Glauburg verschwistert.
Politik
Politisch wird der Ortsteil durch einen Ortsteilrat mit 4 Mitgliedern (Freie Wähler) sowie dem Ortsteilbürgermeister Lothar Lippmann (Freie Wähler) vertreten. Die Arbeit des Ortsteilrates wird im Internet allen Bürgern zugänglich gemacht.
Verkehr
Allmenhausen liegt direkt an der B 84. Weiterhin führt die Landstraße 2092 nach Freienbessingen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereine
In Allmenhausen gibt es einen Sportverein, einen Verein der Rassegeflügelzüchter, einen Karnevalverein sowie eine Burschenschaft und eine Theatergruppe.
Veranstaltungen
Gesellschaftliche Höhepunkte sind der Karneval mit drei Prunksitzungen, das Dorffest, die Kirmes, das Sportfest, das Feuerwehrfest und der Feuerwehrball sowie alle zwei Jahre die Ausstellung der Rassegeflügelzüchter.
Bauwerke
- Die evangelische Pfarrkirche St. Maria ist eine 1501 erbaute Saalkirche mit eingezogenem Westturm. Der Turm mit Zeltdach besitzt im Glockengeschoss Maßwerkfenster mit Dreischneuß. Im 18. Jahrhundert erhielt das Gebäude ein Mansarddach und im 19. Jahrhundert große Spitzbogenfenster. Die Nordseite weist zwei gotische Spitzbogenportale mit Ritzzeichnung auf. Der Saal enthält eine flache Holztonne und zweigeschossige dreiseitige Emporen. Der Kanzelaltar wird Jacob Töpfer um 1690 zugeschrieben. Er zeigt geschnitztes Laubwerk mit Putten und am Korb das Wappen derer von Schlotheim. Das Orgelprospekt stammt aus dem späten 18. Jahrhundert.[2] An der Südseite des Kirchenschiffs befand sich ein in Fachwerk gebauter eigener Zugang für die Rittergutsfamilie. Er verfiel zur DDR-Zeit und wurde abgerissen. Grobes Mauerwerk im Südosten des Kirchenschiffes zeigt seinen ehemaligen Standort an.
- Denkmal für gefallene Soldaten
- Gut mit Park
- Südseite, rechts im Bild: grobes Mauerwerk, einstiger Zugang für die Familie des Rittergutes
- Blick von Südwest
- Ostseite
- Nordseite: Emporenaufgang
- Nordseite: Spitzbogenportal
- Nordseite: Spitzbogenportal
- Nordseite: Steinfragment
Persönlichkeiten
- Ernst Friedrich von Schlotheim (1764–1832), Geologe, Paläontologe und Oberhofmarschall
- Johann Georg August Galletti (1750–1828), „Vater der Kathederblüten“, 1772–1775 Hauslehrer der Freiherrn von Schlotheim auf Schloss Allmenhausen
- Johann Karl Lungershausen (* 5. November 1848, † 25. Oktober 1907), Lehrer und Kantor in Allmenhausen
- J. Wilhelm Ludwig Schmidt… (* 11. Auguste 1811, † 3. April 1849), Gastwirt und Ökonom
Einzelnachweise
- Manfred Stimming (Bearb.): Die Urkunden bis zum Tode Erzbisch. Adalberts I. In: Historischer Verein für Hessen (Hrsg.): Mainzer Urkundenbuch. Band I. Darmstadt 1932. Nr. 581
- Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 4.