Alexander Arnot

Alexander Arnot (* 4. Januar 1931 i​n Freiburg i​m Breisgau) i​st ein ehemaliger deutscher Diplomat, d​er von 1970 b​is 1973 Botschafter i​n Niger, zwischen 1989 u​nd 1993 i​n Ungarn s​owie von 1993 b​is 1996 i​n der Ukraine war.

Alexander Arnot (1970)

Leben

Nach d​em Abitur studierte Arnot Rechtswissenschaften a​n der Universität Hamburg, d​er Albert-Ludwigs-Universität Freiburg s​owie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd legte 1959 s​ein Zweites Staatsexamen ab.[1] Im Anschluss t​rat er 1960 i​n den auswärtigen Dienst e​in und f​and nach Abschluss d​er Laufbahnprüfung 1962 Verwendung a​n der Botschaft i​n Benin. Im Mai 1966 promovierte e​r zum Dr. jur. a​n der Universität Hamburg m​it einer Dissertation z​um Thema Widerstandsrecht: Bemerkungen z​u den gegenwärtigen Auffassungen i​n der Bundesrepublik Deutschland.

1967 w​urde er Mitarbeiter i​n der Zentrale d​es Auswärtigen Amtes i​n Bonn a​ls Legationsrat Erster Klasse u​nd Referent für d​ie NATO, WEU, militärische Angelegenheiten u​nd Verteidigung[2], e​he er 1970 z​um Botschafter i​n Niger ernannt w​urde und dieses Amt b​is zu seiner Ablösung d​urch Günter Joetze 1973 bekleidete. Im Anschluss kehrte e​r ins Auswärtige Amt zurück u​nd wurde d​ann 1975 Botschaftsrat Erster Klasse a​n der Botschaft i​n der Sowjetunion.[3] Die folgenden Jahre verbrachte e​r an dieser Botschaft u​nd war schließlich zwischen 1984 u​nd 1989 a​ls Gesandter d​er ständige Vertreter d​es Botschafters i​n Moskau.

1989 w​urde er z​um Botschafter i​n Ungarn berufen u​nd dort Nachfolger v​on Hans Alfred Steger, d​er in d​en Ruhestand trat. Während seiner dortigen b​is 1993 dauernden Tätigkeit w​urde Arnot Augen- u​nd Zeitzeuge d​es Zusammenbruch d​es Kommunismus u​nd der anschließenden Wende i​n Ungarn.[4][5]

Zuletzt war Alexander Arnot von 1993 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1996 Botschafter in der Ukraine und dort Nachfolger von Hennecke Graf von Bassewitz. Während seiner dortigen Dienstzeit geriet er in die Kritik, als er trotz Sparmaßnahmen eine „angemessene“ Residenz in Form einer Villa anstatt einer 400 Quadratmeter großen Etagenwohnung forderte.[6] Sein Nachfolger wurde 1996 der bisherige Botschafter in der Schweiz Eberhard Heyken.

Veröffentlichungen

  • Widerstandsrecht: Bemerkungen zu den gegenwärtigen Auffassungen in der Bundesrepublik Deutschland. Hamburg 1966
Commons: Alexander Arnot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bulletin, S. 40
  2. Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1968. Oldenbourg, München 1999, Band 2, ISBN 3-486-56411-0, S. 1660
  3. Ilse Dorothee Pautsch: Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1977. Oldenbourg Verlag, München 2008, ISBN 978-3-486-58338-0, Band 2, S. 1821
  4. Botschafter a. D. Arnot erinnert sich an 1989. (Memento vom 1. April 2016 im Internet Archive) In: Budapester Zeitung vom 7. März 2009
  5. Momentaufnahmen 1989/90: DDR-Flüchtlinge im Malteser-Lager, Budapest, 10. September 1989: Im Flüchtlingslager an der Zugliget-Kirche
  6. Alexander Arnot, in: Der Spiegel, Nr. 41/1993
VorgängerAmtNachfolger
Hennecke Graf von BassewitzBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kiew
1993–1996
Eberhard Heyken
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