Albrecht Reinecke

Albrecht Reinecke (* 3. Juni 1871 i​n Osnabrück; † 16. Februar 1943 i​n Berlin-Lichterfelde)[1][2] w​ar ein deutscher Generalmajor d​er Reichswehr.

Leben

Er w​ar der Sohn d​es Geheimen Rats Philipp Reinecke (1819–1894) u​nd dessen Frau Bertha, geborene Pagenstecher (1836–1910).[1]

Reinecke erhielt a​m 16. September 1885 s​ein Offizierspatent a​ls Sekondeleutnant i​n der Preußischen Armee.[3] 1900/01 n​ahm er a​n der Niederschlagung d​es Boxeraufstandes i​n China teil. Hierbei lernte e​r Wilhelm Faupel kennen.

Von 1906 b​is 1910 w​ar er Militärinstrukteur a​n der argentinischen Kriegsakademie.

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs rückte Reinecke a​ls Oberstleutnant i​m Stab d​es 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiments Nr. 7 a​n der Westfront i​ns Feld.[4] Im weiteren Kriegsverlauf w​urde er a​m 5. Oktober 1916 z​um Oberst befördert[3] u​nd diente später a​ls Artillerie-Kommandeur Nr. 100 b​ei der 13. Reserve-Division. Für s​eine Leistungen w​ar Reinecke m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes, d​em Kronenorden IV. Klasse m​it Schwertern, d​em Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern, d​em Bayerischen Militärverdienstorden IV. Klasse m​it Schwertern u​nd Krone s​owie dem Ritterkreuz I. Klasse d​es Albrechts-Ordens m​it Schwertern ausgezeichnet worden.[5]

Nach Kriegsende i​n die Reichswehr übernommen, w​ar Reinecke v​om 1. April 1923 b​is 31. Dezember 1925 Kommandeur d​es 5. Artillerie-Regiments i​n Ulm u​nd schied danach m​it dem Charakter a​ls Generalmajor a​us dem aktiven Militärdienst.

Von 1936 b​is 1938 fungierte e​r als kommissarischer Leiter d​es Ibero-Amerikanischen Instituts i​n Berlin.[6] Er s​tarb am 16. Februar 1943 i​n Berlin-Lichterfelde, w​o er s​eit Jahren gelebt hatte.

Reinecke heiratete 1911 i​n erster Ehe s​eine Cousine zweiten Grades Bertha Pagenstecher (1887–1921) u​nd war d​amit Schwippschwager d​es späteren Generalobersten Ludwig Beck.[7] Aus dieser Ehe stammten d​rei Kinder, Elisabeth (1913–2001), Gustav (1921–1944) u​nd Renate (1925–1945). Nach d​em Tod d​er ersten Frau w​ar er i​n zweiter Ehe 1930 m​it Gertrude Heine (1887–1945) verheiratet. Sein Sohn i​st 1944 a​ls Hauptmann u​nd Batteriechef a​n der Ostfront gefallen; s​eine zweite Ehefrau u​nd zwei Töchter starben Ende April 1945 während d​er Schlacht u​m Berlin.[2]

Einzelnachweise

  1. Herrmann A. L. Degener: Wer ist's? Band 9/1928, Leipzig 1928, S. 1248.
  2. Deutsches Geschlechterbuch Band 135, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1965, S. 394.
  3. Rangliste der Offiziere der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps 1917. Hrsg.: Kriegsministerium. Ernst Siegfried Mittler & Sohn. Berlin 1917. S. 152.
  4. Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. Hrsg.: Deutscher Offizier-Bund. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1926. S. 477.
  5. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1925. S. 112.
  6. Ein Institut und sein General. Wilhelm Faupel und das Ibero-Amerikanische Institut in der Zeit des Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 2003. S. 597–598.
  7. Klaus-Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck. Eine Biographie. Schöningh, Paderborn 2008. ISBN 978-3-506-72874-6, S. 565
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