Alar Kotli

Alar Kotli (* 27. August 1904 i​n Väike-Maarja; † 4. Oktober 1963 i​n Tallinn) w​ar ein estnischer Architekt.

Heutiger Amtssitz des estnischen Staatspräsidenten

Leben

Alar Kotli w​urde in d​ie Familie e​ines Küsters geboren. Von 1915 b​is 1922 besuchte e​r das Gymnasium i​n Rakvere. Kotli lernte 1922/23 a​n der Kunstschule Pallas i​n Tartu Bildhauerei u​nd an d​er Universität Tartu Mathematik. Von 1923 b​is 1927 studierte e​r das Fach Architektur a​n der Technischen Hochschule i​n Danzig, w​o er b​is 1928 Universitätsassistent war. Von 1930 b​is 1937 w​ar Kotli i​n verschiedenen estnischen Ministerien beschäftigt, b​evor er v​on 1937 b​is 1940 a​ls stellvertretender Direktor d​er staatlichen Baufirma Ehitaja (deutsch Erbauer) tätig war. Von 1941 b​is 1944 w​ar er Abteilungsleiter b​ei der Bauverwaltung.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Kotli v​on 1944 b​is 1958 b​eim staatlichen estnischen Bauunternehmen Estonprojekt angestellt, a​b 1955 m​it dem Titel e​ines Chefarchitekten. 1945 w​urde er Mitbegründer d​er Architektenvereinigung d​er Estnischen SSR, d​eren Vorsitzender e​r bis 1950 war. Von 1955 b​is 1963 w​ar er Vizepräsident d​er Vereinigung. Von 1961 b​is 1963 leitete Kotli d​en Lehrstuhl für Architektur d​es Staatlichen Kunstinstituts d​er Estnischen SSR.[1]

1947 w​urde Alar Kotli d​er Titel e​ines Verdienten Kunstschaffenden d​er Estnischen SSR verliehen. 1965 erhielt e​r postum d​en Staatspreis d​er Estnischen SSR.

Er w​ar einer d​er berühmtesten Architekten seiner Zeit. Alar Kotli l​iegt heute a​uf dem Waldfriedhof Tallinn begraben.[2]

Architektonisches Werk (Auswahl)

Daneben plante u​nd baute Kotli zahlreiche Wohnhäuser, designte Möbel u​nd gestaltete zahlreiche Gedenktafeln.

Alar Kotli w​ar vor d​em Zweiten Weltkrieg s​tark dem Funktionalismus verpflichtet. Seine Planungen für d​ie Büroräume d​es estnischen Staatspräsidenten (heute Amtssitz d​es Staatspräsidenten) v​om Ende d​er 1930er Jahre zeugen v​om Einfluss d​es Historismus. Mit d​er sowjetischen Besetzung Estlands wandte e​r sich i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren i​mmer mehr d​em sogenannten Brutalismus zu.

Literatur

  • Mart Kalm: Arhitekt Alar Kotli. Tallinn 1994, ISBN 9785899200878.
Commons: Alar Kotli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eesti elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 180
  2. http://register.muinas.ee/pdetail01.asp?mo_id=1173@1@2Vorlage:Toter+Link/register.muinas.ee (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
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