Akademische Gesellschaft Sonderbund

Die Akademische Gesellschaft Sonderbund (kurz „Sonderbund“ genannt) i​st eine 1859 gegründete Studentenverbindung a​n der Universität Stuttgart. Sie i​st eine d​er ältesten Studentenverbindungen i​n Stuttgart.

Akademische Gesellschaft Sonderbund
Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Stuttgart, Deutschland
Hochschule/n: Universität Stuttgart
Gründung: 24. August 1859
Farbenstatus: Nicht farbentragend
Art des Bundes:
Männerbund
Stellung zur Mensur:
nicht schlagend
Wahlspruch: Student sein statt nur studieren
Website: www.sonderbund.de/sonderbund.html

Geschichte

Jahr Ereignis
1829 Gründung der „Vereinigte Real- und Gewerbeschule“ in Stuttgart, aus der 1840 die Polytechnische Schule hervorging.
1859 Am 24. August 1859 gründeten 16 Studenten der Polytechnischen Schule eine nicht fechtende und keine Farben besitzende Studentenverbindung, darunter auch zwei Schweizer und ein Finne. Auf einen Namen für diesen Zusammenschluss konnte man sich zunächst nicht einigen.
1864 Am 15. Oktober 1864 wurde die Verbindung durch 18 Studenten unter dem Namen „Sonderbund“ neu begründet. Diese Bezeichnung ging auf einem Spottnamen zurück, den andere Verbindungen dieser neuen Vereinigung geben hatten.
1914–1918 Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldeten sich fast alle Aktiven als Kriegsfreiwillige.
1896 Einweihung des ersten „Bundeshauses“ in der Azenbergstraße 11. Es war das erste Verbindungshaus in Stuttgart.
1929 Im Juli 1929 trat der Sonderbund dem „Schwarzer Ring“ (SR) bei, einem Dachverband der Schwarzen Verbindungen, gegründet 1922.
1931 Errichtung einer Skihütte in Oberlech (Vorarlberg, Österreich) durch skibegeisterte Mitglieder des Sonderbunds. Sie schlossen sich zur „Skizunft“, später im „Skihütte Sonderbund e.V.“ zusammen.
1933 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden die Aktivitas des Sonderbunds schrittweise aufgelöst. Deren Reste wurden schließlich im Wintersemester 1936/1937 in den NS-Studentenbund überführt. Die Altherrenschaft des Sonderbunds, Träger des Verbindungshauses, blieb aber weiter bestehen.
1939–1945 Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Verbindungshaus im Sommer 1944 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt.
1946 Am 13. November 1946 gründeten 10 Studenten den Sonderbund neu, zunächst unter dem Namen „Collegium Academicum“.
1948 Am 20. November 1948 wurde die Umbenennung des Collegium Academicum in Sonderbund beschlossen.
1960 Herausgabe des Buchs „100 Jahre Sonderbund 1859-1959“, verfasst von Wilhelm Elben. Es ist eine Fortsetzung der Chronik „Geschichte des Sonderbundes 1859-1935“ von Walther Euting (Siehe auch unter Gliederungspunkt „Literatur“).

Bekannte Mitglieder

(Alphabetisch n​ach Familiennamen geordnet)

Name Lebensdaten Anmerkungen Abbildung
Georg Baur 1859–1935 Bauingenieur und Industriemanager
Alfred Doderer-Winkler 1919–2019 Maschinenbauingenieur, persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer der Winkler+Dünnebier GmbH & Co. KG in Neuwied
Otto Kienzle 1893–1969 Ingenieur, Fertigungsplaner und Hochschullehrer
Heinz Maier-Leibnitz 1911–2000 Physiker und Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Hermann Maier-Leibnitz 1885–1962 Bauingenieur und Hochschullehrer für Eisen- und Industriebau
Karl Schlecht * 1932 Ingenieur, Unternehmer und Stifter der Karl Schlecht Stiftung
Friedrich Schumacher 1884–1975 Geologe, Mineraloge und Professor an der Bergakademie Freiberg
Georg Spohn 1870–1948 Ingenieur, Seniorchef und Miteigentümer der „Portland-Zement Blaubeuren Gebrüder Spohn AG“ in Blaubeuren
Karl Gero von Urach 1899–1981 Architekt, Chef des Hauses Urach, einer Nebenlinie des Hauses Württemberg
Wilhelm Fürst von Urach 1897–1957 Maschinenbauingenieur
Carl Weigle 1849–1931 oder 1932 Architekt

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Elben: „Geschichte des Sonderbundes an der Technischen Hochschule Stuttgart 1859-1959. Auf Wunsch des Altenvereins verfasst im Jahre 1935 von W. Euting II. Weitergeführt von W. Elben“, Stuttgart 1960.
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