Airbus Helicopters H125

Die H125 Écureuil (französisch für Eichhörnchen; ehemals AS350), hergestellt v​on Airbus Helicopters (ehemals Aérospatiale bzw. Eurocopter) i​st ein leichter Mehrzweckhubschrauber m​it einem Triebwerk. Er w​ar der e​rste Hubschraubertyp v​on Aérospatiale, d​er am Fließband hergestellt wurde. Außerdem w​urde mit diesem Typ d​er sogenannte „Starflex“-Rotorkopf eingeführt, e​in System, b​ei dem d​ie Anzahl d​er beweglichen Teile e​in Viertel d​er üblichen Bauweise betrug, w​as die Wartungsintervalle verlängerte u​nd den Produktionsaufwand erheblich reduzierte.

Airbus Helicopters H125 Écureuil

AS 350 „Écureuil“
Typ:Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland:

Frankreich Frankreich

Hersteller: Airbus Helicopters
Erstflug: 26. Juni 1974
Indienststellung: 1975
Produktionszeit:

Seit 1975 i​n Serienproduktion

Der Typ AS 350 B3
AS 350 B3 Écureuil mit Bambi Bucket
AS 350 mit Außenlast
AS 355N (Moskau, 2008)
Ecureuil H125 von Swiss Helicopter

Es existiert außerdem d​ie zweimotorige Variante AS 355. Diese w​ird allerdings n​icht mehr angeboten.

Geschichte

Der e​rste Prototyp h​ob am 27. Juni 1974 ab, n​och mit e​iner Lycoming-Turbine. Die Ausführung AS 350C m​it der später a​uch in Serie verbauten Turboméca Arriel-Turbine h​atte ihren Erstflug a​m 14. Februar 1975. Es folgten weitere zivile u​nd militärische Versionen.

Am 27. September 1979 startete erstmals d​ie AS 355E Écureuil 2 (oder Twinstar für d​en internationalen Markt). Dieses Modell w​ar mit z​wei Turbinen ausgestattet, w​as neben d​er höheren Leistung a​uch mehr Sicherheit bringen sollte. Die 350- u​nd 355-Modelle wurden n​un parallel weiterentwickelt: Auf d​ie 350L folgte beispielsweise d​ie 355M. Nach d​er Umfirmierung i​n Eurocopter w​urde die Typbezeichnung zunächst übernommen. Später w​urde aus d​er AS350 d​ie leistungsfähigere EC130 abgeleitet. Die zweimotorige Variante w​urde zugunsten d​er größeren EC135 eingestellt.

Nach d​er erneuten Umfirmierung i​n Airbus Helicopters w​urde die n​eue Typenbezeichnung H125 eingeführt.

Die Écureuil-Hubschrauberfamilie w​ird noch i​mmer produziert u​nd findet weltweit Abnehmer.

Rekorde

  • Am 25. März 2002 erreichte Frédéric North mit einer AS 350 12.954 m Höhe[1] und brach den knapp 30 Jahre alten Höhenrekord für Hubschrauber, aufgestellt von einer SA-315 Lama. Dieser Rekord wurde bisher (2012) nicht von der FAI anerkannt, sodass der alte Rekord von 1972 weiterhin bestehen bleibt.[2]
  • Am 14. Mai 2005 landete Didier Delsalle mit einer AS 350 B3+ als erster Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest (8848 m).[3][4]
  • Am 29. April 2010 gelang Daniel Aufdenblatten (Pilot/Air Zermatt) und Richard Lehner (Bergretter/Alpin Center Zermatt) die Rettung von drei Alpinisten aus 7000 m Höhe im nepalesischen Annapurna-Gebiet mit einer AS350 B3. Hierbei handelte es sich um die höchstgelegene Bergrettung mit einem Hubschrauber.[5]

Technische Daten

Cockpit einer AS 355N (Moskau, 2008)
Rotorkopf AS 350 B3
Heckrotor AS 350 B3

AS 350 B3

KenngrößeDaten
Besatzung1
Passagiere4–6 (je nach Ausstattung)
Rotordurchmesser10,69 m
Rumpflänge10,93 m
Länge über alles12,94 m
Höhe3,34 m
min. Leermasse1.274 kg
max. Abflugmasse2.250 kg
max. Abflugmasse (mit Außenbeladung)2.800 kg
max. Kraftstoff426 kg
Höchstgeschwindigkeit287 km/h
Reisegeschwindigkeit235 km/h (normal), 260 km/h (schnell)
Schwebeflughöhe
mit Bodeneffekt
>7000 m
Dienstgipfelhöhe7010 m
Reichweite630 km (normale Reisege-
schwindigkeit, ohne Reserve)
Triebwerkeine Turbomeca Arrius-2D-Turbine
Startleistung632 kW
Dauerleistung543 kW

Militärische Varianten

AS 550 auf der Pariser Luftfahrtschau

Die H125M Fennec (französisch für Wüstenfuchs; ehemals AS 550) i​st die militärische Version d​er H125. Die zweimotorige militärische Version heißt AS 555 Fennec, w​ird aber n​icht mehr angeboten.

Zuladung

  • bis zu 400 kg an zwei Außenlastengestellen

Luft-Boden-Lenkflugkörper

Ungelenkte Luft-Boden-Raketen

  • 2 × Raketen-Startbehälter TBA 68-12 für je 12 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm
  • 2 × Raketen-Startbehälter FZ233 Forges de Zeebrugge für je 7 × ungelenkte FFAR-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch

Externe Behälter

  • 2 × Maschinenkanonenbehälter Nexter (GIAT) POD NC 621 mit je einer 20-mm-Maschinenkanone M621 und je 180 Schuss Munition
  • 2 × FN-Herstal-ETNA-TMP-5-MG-Behälter (mit je 2 × 7,62-mm-Maschinengewehren FN MAG 58P und je 500 Schuss Munition)
Commons: Airbus Helicopters H125 Écureuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Airbus Helicopters H125M Fennec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fortis begleitete Heli-Höhenweltrekord. In: skyheli.ch. Band 1, 2011, ISSN 1664-7017, S. 57 (Online [PDF; 8,2 MB]). Online verfügbar (PDF, 7,8M B; 8,2 MB) (Memento vom 28. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. FAI Record ID #754 (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) bei fai.org, abgerufen am 28. September 2012
  3. Everest 2005: The Helicopter land on Everest with video: But it is good? (englisch)
  4. FAI Record ID #11596 (Memento vom 5. März 2014 im Internet Archive) auf: Records.fai.org. (englisch)
  5. Heli-Pilot und Bergretter erhalten Heroism Award. Abgerufen am 2. Mai 2020.. In: zermatt.ch.
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