Agostino Borromeo
Agostino Giorgio Borromeo (* 24. Januar 1944 in Oreno bei Mailand) ist ein italienischer Historiker.
Familie
Agostino Borromeo stammt aus dem italienischen Adelsgeschlecht der Borromeo. Er ist eines von fünf Kindern aus der Ehe von Conte Giovanni Ludovico Borromeo d Adda, dei marchesi di Pandino, dei conti di Arona (1911–2002) und Egidia dei Conti Cigala Fulgosi (1911–1990). 1988 heiratete er in Mejorada del Campo, einem Ort in der Nähe von Madrid, Beatriz Gonzalez de la Bastida Vargas; der Familie entstammen drei Kinder.[1]
Sein vollständiger Name ist "Conte Don Agostino Giorgio, Conte di Arona, Signore di Laveno, Camairago e Guardasone, Consignore della Pieve di Seveso, Signore di Omegna, Vegezzo, Vergante, Agrate e Palestro, Signore di Angera e Cannobio e Patrizio Milanese."[2]
Leben
Agostino Borromeo studierte Politikwissenschaft an der Universität La Sapienza Rom, zudem absolvierte er ein Musikstudium in Klavier, Orgel und Orgelkomposition. Er ist Professor für Moderne Geschichte und Zeitgeschichte der Kirche und der anderen christlichen Konfessionen und Ordinarius für Kirchengeschichte an der Universität La Sapienza und hat eine ständige Gastprofessur an der LUMSA für Geschichte des Christentums und der Kirchen.[3]
Borromeo hat mehr als 180 Schriften in seinem Lehr- und Forschungsschwerpunkt über die religiöse Geschichte Südeuropas sowie auch in Musikwissenschaft und Musikkritik veröffentlicht. Er ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und kultureller Einrichtungen, Präsident des italienischen Institutes für iberische Studien (seit 1991), Präsident des „Circolo di Roma“ (seit 1993), einer 1949 gegründeten internationalen katholischen Gesellschaft und seit 2006 Präsident der „Associazione Don Giuseppe De Luca “, einem Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Religionsgeschichte.[3]
Agostino Borromeo ist seit 1985 Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und Großkreuz-Ritter, später Kollarritter des Päpstlichen Ritterordens. Er war von 1995 bis 2002 Mitglied des Großmagisteriums in Rom und von 2002 bis 2004 Kanzler des Päpstlichen Ritterordens. 2009 wurde Agostino Borromeo von John Patrick Kardinal Foley als Nachfolger von Pier Luigi Parola zum Generalgouverneur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem berufen.[3][4] Zum 29. Juni 2017 gab er sein Amt weiter an Leonardo Visconti di Modrone.[5] Am 27. Juli 2017 wurde er von Kardinal-Großmeister Edwin Frederick O'Brien zum Nachfolger von Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto im Amt des Generalstatthalters berufen.[6]
Ehrungen und Auszeichnungen
- Großkreuz-Ritter des Konstantinordens (1993/94)[4]
- Träger des Januariusorden[4]
- Korrespondierendes Mitglied der Königlichen Akademie für Geschichte (Real Academia de la Historia) in Madrid (1988)
- Korrespondierendes Mitglied der Portugiesischen Akademie für Geschichte (Academia Portuguesa da História) in Lissabon (1992)
- Mitglied der italienischen Gesellschaft für Musikwissenschaft (Società Italiana di Musicologia) (2000)
- Mitglied des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft (2001)
Einzelnachweise
- „Agostino Borromeo“, abgerufen am 30. März 2012
- „Agostino Borromeo (H4)“, abgerufen am 30. März 2012
- „Agostino Borromeo“ (PDF; 227 kB), OESSH, Newsletter Nr. XIV, März 2009
- „Il Conte Agostino Borromeo nominato Governatore Generale del OESSG“ (Memento vom 2. März 2017 im Internet Archive), constantinianorder.org, 5. Januar 2009
- Le futur Gouverneur Général prendra ses fonctions le 29 juin auf oessh.va, abgerufen am 20. Juni 2017
- Neue Ernennungen durch den Großmeister, auf www.oessh.va, abgerufen am 21. August 2017
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Pier Luigi Parola | Generalgouverneur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem 2009–2017 | Leonardo Visconti di Modrone |
Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto | Generalstatthalter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem seit 2017 | ... |