Agni (Rakete)

Agni ist eine Reihe von indischen ballistischen Mittelstreckenraketen / Interkontinentalraketen (Agni-V und Agni-VI). Agni ist Sanskrit/Hindi und steht für das Feuer als eines der Naturelemente.

Basisdaten
LandIndien
ind. BezeichnungAgni
Alternative Namen
KlasseMittelstreckenrakete / Interkontinentalrakete
Nutzlast
Gefechtskopfnuklear 15–200 kT oder andere
Länge15 m (Agni-I)[1]
21 m (Agni-II)[2]
17 m (Agni-III)[3]
17,5 m (Agni-V)[4]
Durchmesser1,0 m (Agni-I, Agni-II)
2,0 m (Agni-III, Agni V)
1,1 m (Agni VI)[5]
Startgewicht12.000 kg (Agni-I)
16.000 kg (Agni-II)
48.000 kg (Agni-III)[4]
49.000 kg (Agni-V)[4]
55.000 kg (Agni VI)
Antriebeinstufig (Agni-I)
2,5-Stufen (Agni-II)
zweistufig (Agni-III)
Reichweite700–1.200 km (Agni-I)
2.000–3.500 km (Agni-II)[2]
3.500–5.000 km (Agni-III)[6]
über 5.500 km (Agni-V)[7]
8.000–10.000 km (Agni VI)
im Dienst2006 Testphase

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene System entwickelt. Alle diese Raketen können mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden (siehe Indisches Atomprogramm).[8] Den Hauptanteil an der Entwicklung trägt die indische Defence Research and Development Organisation.[9]

Agni-I

Die Rakete Agni I wurde zuerst 1989 getestet. Sie hat eine Reichweite von 700–1.300 km.[10]

Agni-II

1999 folgte Agni II mit einer Reichweite von 2.000–2.500 km.

Agni-III

Reichweite der Agni-III

Die Reichweite von Agni III beträgt 3.000–5.000 km (Mittelstreckenrakete) und umfasst damit Metropolen in China, darunter Peking und Shanghai. Die Agni III besitzt ein zweistufiges Feststofftriebwerk (HTPB/AP/AI) und kann im Gegensatz zu ihren Vorläufern nicht nur von landgestützten Startrampen wie den mobilen Raketenstartrampen 8 × 8 Tatra TELAR oder mobilen Schienenstartrampen, sondern auch von U-Booten gestartet werden. Die Lenkung erfolgt über ein Trägheitsnavigationssystem und ein zusätzliches GPS.

Indien testete die Agni III erstmals im Juli 2006. Der indische Verteidigungsminister George Fernandes hatte schon im Jahr 2003 Tests als überfällig bezeichnet und für das gleiche Jahr Tests angekündigt.

Agni-IV

Agni-IV wurde zum ersten Mal am 15. November 2011 getestet. Es hat eine Reichweite von 4000 km, 20 m Länge, 17000 kg Masse. Die Lenkung verwendet sehr präzise Laserkreisel. Die Nutzlast ist nuklear, konventionell oder eine Aerosolbombe.

Die Agni-IV war die erste Rakete des Agni-Projektes, die unter der Verantwortung der heutigen (2018) Generaldirektorin der Raumfahrtabteilung der DRDO Tessy Thomas entwickelt wurde.

Agni-V

Im April 2012 kam es zum erfolgreichen Erstflug der Agni V Interkontinentalrakete.[11] Pakistan testete eine Woche später eine atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete mit vergrößerter Reichweite namens Sahin-I.[12]

Galerie

Commons: Agni missiles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. indianexpress.com
  2. Y. Mallikarjun: Agni-II missile test-fired successfully. In: The Hindu, 18. Mai 2010. Abgerufen am 20. Oktober 2011.
  3. Nuclear-capable Agni-III missile test-fired. In: Deccan Herald, 7. Februar 2010. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  4. DRDO plans to test 10 missiles this year. In: The Times of India, 27. Januar 2011. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  5. ibnlive.in.com
  6. missilethreat.com (Memento vom 18. Oktober 2012 im Internet Archive)
  7. Eyeing China, India to enter ICBM club in 3 months. In: Times of India, 17. November 2011. Abgerufen am 23. Februar 2012.
  8. Agni: India’s fire power. Brahmand.com. Abgerufen am 20. Oktober 2011.
  9. India missile chronology. In: nti.org. Juli 2011, abgerufen am 8. September 2018 (englisch).
  10. Agni I. In: Bharat Rakshak – Missiles Section. Bharat Rakshak. Archiviert vom Original am 14. Oktober 2011. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  11. Christine Möllhoff: Indien testet „China-Killer“. In: RP Online, 20. April 2012. Abgerufen am 12. August 2012.
  12. Kai Küstner: Pakistan testet atomwaffenfähige Mittelstreckenrakete. In: tagesschau.de. 25. April 2012. Archiviert vom Original am 27. April 2012. Abgerufen am 12. August 2012.
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