Adoro
Adoro (italienisch für „ich verehre“, lateinisch für „ich bete an“) ist ein in Deutschland produziertes Musikprojekt mit ursprünglich fünf jungen Opernsängern, die aus 200 Bewerbern ausgewählt wurden.[3] Es wurde 2007 von dem Musikproduzenten Andy Lutschounig von SODA MUSIC in Berlin als Klassik-/Pop-Crossover-Projekt ins Leben gerufen und wird von Universal Music unter dem Label „We Love Music“ vertrieben. Die Musik von Adoro verbindet Elemente der Oper mit deutschsprachigen Popsongs, wie z. B. „Liebe ist alles“ von Rosenstolz oder „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ von Nena, und großem Sinfonieorchester.
Mitglieder
Peter Dasch (Bassbariton)
- Peter Dasch ist der Bruder der erfolgreichen Sopranistin Annette Dasch. Er erhielt zunächst Trompeten- und Gitarrenunterricht. 1997 gründete er gemeinsam mit der Klarinettistin Franziska Orso das Klezmermusikduo klezmeyers. 2001 begann er an der Universität der Künste Berlin ein Studium der Schulmusik. Im Herbst 2004 wechselte er an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig[4] und studierte in der Klasse von Roland Schubert Gesang. Dem Diplom im Februar 2008 schloss er ein Aufbaustudium an. Dasch wirkte in verschiedenen Inszenierungen mit, anfänglich als Chorist, später zunehmend als Solist, darunter im Don Giovanni, Figaros Hochzeit[5] in II Campiello und in Alcina.
- Nico Müller erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule Vogtland in den Fächern Gesang, Klavier und Akkordeon. Ab 2001 studierte er Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden und wechselte danach an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar zu Musiktheater/Gesang.[4] Dort schloss er Anfang 2009 erfolgreich ab und ging an die Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo er im Aufbaustudium von Mario Hoff betreut wurde. Neben seinem Studium nahm er an Kursen bei Olaf Bär, Karl Peter Kammerlander und Charlotte Lehmann teil. Nico Müller ist sowohl im Musiktheater als auch in den Bereichen Lied/Konzert/Oratorium vielfältig aktiv. Engagements führten ihn an die Staatsoperette Dresden, das Theater Gera/Altenburg, das Opernhaus Chemnitz und das Theater Hof. Neben seiner Gesangstätigkeit ist er auch als Gesangspädagoge im Bereich Klassik und Musical tätig.
Jandy Ganguly (Bariton)
- Der Bariton Jandy Christian Ganguly studierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Er wirkte in vielen deutschlandweiten Produktionen wie West Side Story, Don Carlos[4] sowie Faust an der Deutschen Oper Berlin mit.
Assaf Kacholi (Lyrischer Tenor)
- Der Tenor Assaf Kacholi studierte an der Rubin Music Academy in Tel Aviv,[4] an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und der Universität der Künste Berlin. Er wirkte an der Neuköllner Oper[6], an der Komischen Oper Berlin, beim Frankfurt Oder Musikfestival sowie in Produktionen mit dem Brandenburgischen Staatsorchester[7] mit. In Israel arbeitete er unter anderem mit dem Jerusalem Symphony Orchestra und dem Tel Aviv Chamber Orchestra zusammen.
Ehemalige Mitglieder
- Der Tenor Laszlo Maleczky, der aus einer österreichisch-ungarischen Opernsängerdynastie[8][9] stammt, absolvierte seine Ausbildung an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst und am Konservatorium Wien. Er war unter anderem Solist an der Wiener Volksoper, der Oper Leipzig, der Musikalische Komödie Leipzig und den Bregenzer Festspielen[10] und wirkte bei vielen Opern- und Operettenproduktionen wie Die Zauberflöte,[11] Così fan tutte, Der Vogelhändler, Der Graf von Luxemburg,[12] Der Bettelstudent,[13] Gräfin Mariza[14] oder Der Zigeunerbaron[15] mit.
Rezeption
Zur Veröffentlichung des dritten Albums Glück schrieb die Recklinghäuser Zeitung: „Die fünf Opernsänger von Adoro nehmen solche Pop-Klassiker und verwandeln sie in klassische Lieder, mit Symphonie-Orchester und Belcanto-Stimmen. Ein Spagat, der Erfolg hat.“[16]
Die Frankfurter Rundschau urteilte anlässlich eines Konzertes im Jahr 2018, die Musiker „ließen all das vermissen, weswegen sie einst gefeiert wurden: Klassik mit Moderne stimmgewaltig, peppig und intelligent zu verbinden“. Die Arrangements seien „eine einzige Sauce. Egal, welche Komposition die vier mit ihren samtigen Stimmen in den mit 1700 Besuchern besetzten Saal trugen, es wurde immer dasselbe daraus.“[17]
Diskografie
- Adoro (2008)
- Adoro Deluxe Edition – CD + DVD (2009)
- Für immer und dich (2009)
- Glück (2010)
- Liebe meines Lebens (2011)
- Die Liebe meines Lebens – Deluxe Edition (2011)
- Ein Abend mit Adoro – Live (Live-DVD, 2012)
- Träume (2012)
- Adoro – Das Beste (2013)
- Nah bei dir (2014)
- Lichtblicke (2015)
- Irgendwo auf der Welt (2017)
Weblinks
Einzelnachweise
- Chartquellen: DE AT CH
- Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE AT
- Wochenspiegel vom 14. November 2009: Interview mit Nico Müller und Laszlo Maleczky von „Adoro“
- http://www.ka-news.de/kultur/karlsruhe/Adoro-Deutsche-Popgeschichte-mal-ganz-klassisch;art136,297145
- „Figaros Hochzeit“ (Peter Dasch – Figaros Hochzeit in der Erich-Moritz-Arndt-Kirche Zehlendorf)
- Sechs Männer suchen ihren Mann (Assaf Kacholi – Dorabella an der Neuköllner Oper – Welt.de)
- Brockes Passion (Memento des Originals vom 8. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Assaf Kacholi – Frankfurt (Oder), Europa Universität Viadrina AudiMax)
- „Maleczky Opernsängerdynastie“ (Großes Sängerlexikon, Band 4)
- „Bariton Vilmos Maleczky“ (Bayerisches Musiker-Lexikon online)
- „Laszlo Maleczky bei den Bregenzer Festspielen“ (Ensemble von West Side Story)
- „Laszlo Maleczky – Landestheater Niederösterreich“ (Tamino in Mozarts Zauberflöte)
- „Laszlo Maleczky“ – „Graf von Luxemburg“ (Konzertdirektion Schutte – Kritiken)
- „Laszlo Maleczky“ – „Jan“ (Der Bettelstudent – Lusienburgfestpiele)
- „Laszlo Maleczky“ – „Graf Tassilo“ (Gräfin Mariza – kurzes Video)
- „Laszlo Maleczky“ – Titelpartie – Barinkay (Der Zigeunerbaron – Sommerfestspiele Vechta)
- „Adoro wagen sich an a-ha und Bowie“, Recklinghäuser Zeitung vom 15. November 2010
- „Vier Mal süßes Dessert“, Frankfurter Rundschau vom 27. Februar 2018