Adolf von Strümpell

Leben

Adolf v​on Strümpell w​ar der Sohn d​es Philosophen Ludwig v​on Strümpell. Er studierte a​n der Karls-Universität i​n Prag zunächst Philosophie u​nd Psychologie, wechselte a​ber zum Studium d​er Medizin a​n die Universität Dorpat. Er beendete d​as Studium a​n der Universität Leipzig, 1875 z​um Dr. med. promoviert, g​ing er a​ls Assistenzarzt a​n die v​on Carl Reinhold August Wunderlich geleitete Medizinische Universitätsklinik. Nach seiner 1883 erfolgten Habilitation w​urde er a​ls a.o. Professor n​ach Leipzig berufen, 1886 erhielt e​r eine o. Professur a​n der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Er wechselte 1903 a​n die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität, 1909 a​n die Universität Wien u​nd 1910 zurück a​n die Universität Leipzig. 1915 w​urde er Rektor d​er Universität Leipzig.[2] Ab März 1923 h​ielt er s​ich bei d​em erkrankten Wladimir Iljitsch Lenin i​n Moskau auf. Mit i​hm wurden andere namhafte Ärzte a​n Lenins Krankenbett gerufen: Max Nonne a​us Hamburg, Oswald Bumke a​us Leipzig, Oskar Minkowski u​nd Otfrid Foerster a​us Breslau s​owie Solomon Henschen a​us Schweden. Mit Wladimir Bechterew u​nd Pierre Marie beschrieb e​r erstmals d​ie Spondylitis ankylosans. Sein Lehrbuch d​er Speciellen Pathologie u​nd Therapie d​er inneren Krankheiten (2 Bände, Leipzig 1883/1884) erschien i​n mehr a​ls 30 Auflagen u​nd wurde i​n mehrere Sprachen übersetzt.

Verheiratet w​ar Strümpell s​eit 1889 m​it Martha geb. Langerhans, Tochter d​es Reichsgerichtsrats Wilhelm Langerhans.[3] Eine seiner Töchter w​ar die Kunsthistorikerin Anna Klapheck.

Ehrungen

Unvollständige Liste

Schriften

Strümpells Grab auf dem Leipziger Südfriedhof
  • Lehrbuch der Speciellen Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten. Für Studirende und Aerzte, 2 Bände, Leipzig 1883/1884 (Verlag F.C.W. Vogel)
  • Ueber eine bestimmte Form der primären combinirten Systemerkrankungen des Rückenmarks. In: Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten. Band 17, 1886, S. 217–238.
  • Ueber die Entstehung und die Heilung von Krankheiten durch Vorstellungen. Rede beim Antritt des Prorectorats der Königlich Bayerischen Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen am 4. November 1892 gehalten, Erlangen 1892 (K. b. Hof- u. Universitäts-Buchdruckerei von Fr. Junge – Junge & Sohn)
  • Ueber die Alkoholfrage vom Aerztlichen Standpunkt aus. Vortrag, gehalten in der 2. allgemeinen Sitzung der 65. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Nürnberg am 13. September 1893, Leipzig 1893 (Verlag F.C.W. Vogel)
  • Ueber die Untersuchung, Beurteilung und Behandlung von Unfallkranken. Praktische Bemerkungen von Prof. Dr. Adolf Strümpell in Erlangen. München 1896 (Verlag J.F. Lehmann)
  • Aus der Werkstatt des Arztes. Zwei Vorträge gehalten im Wiener Volksbildungsverein, Wien u. Leipzig 1911 (Verlag Hugo Heller)
  • Aus dem Leben eines deutschen Klinikers. Erinnerungen und Beobachtungen, Leipzig 1925 (Verlag F.C.W. Vogel)

Literatur

  • Holger Münzel: Max von Frey. Leben und Wirken unter besonderer Berücksichtigung seiner sinnesphysiologischen Forschung. Würzburg 1992 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 53), ISBN 3-88479-803-0, S. 203 (Ernst Adolph von Strümpell).
  • Barbara I. Tshisuaka: Strümpell, Adolf von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1364.
  • Ingrid Kästner: Strümpell, Adolf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 591 (Digitalisat).
Commons: Adolf von Strümpell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Professorenkollegium der medizinischen Fakultät der Universität Wien, Wien 1908-1910. Bildnachweis: Sammlungen der Medizinischen Universität Wien – Josephinum, Bildarchiv; Zugehörige Personenidentifikation.
  2. Rektoratsreden (HKM)
  3. Engmann, Birk: Vergessene Spuren. Die Familie von Strümpell. Lebenswerke zwischen Philosophie und Medizin. In: Kulturstiftung Leipzig (Hrsg.): Leipziger Blätter. Nr. 60. Passage-Verlag, Leipzig 2012, S. 8385.
  4. https://onlinestreet.de/strassen/Str%C3%BCmpellstra%C3%9Fe.D%C3%BCsseldorf.212481.html
  5. Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen, Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 204.
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