Adelhausen (Straufhain)

Adelhausen i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Straufhain i​m Landkreis Hildburghausen i​n Thüringen.

Adelhausen
Gemeinde Straufhain
Höhe: 314 m
Einwohner: 200 (2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1973
Eingemeindet nach: Eishausen
Postleitzahl: 98646
Vorwahl: 03685

Lage

Adelhausen liegt etwa sieben Kilometer (Luftlinie) südlich der Kreisstadt Hildburghausen an der Landesgrenze zu Bayern bei Bad Rodach (Oberfranken, Landkreis Coburg). Durch den Ort fließt die Rodach und deren Zufluss Weidach. Höchste Erhebung ist die Lempertshäuser Höhe 380,8 m ü. NN im Osten, die Ortslage liegt in einer Höhe von 320 m ü. NN.[1]

Geschichte

Evangelisch-Lutherische Kirche St. Marien in Adelhausen
Kirchenportal

Der Ort i​n der damaligen Grafschaft Henneberg w​ird im Jahr 1315 a​ls Atthus, Ateldeshusin, (Häuser d​es Addaldo) erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Namensformen s​ind Athalhusen (1340) u​nd Odelhusen.[2][3]

Adelhausen gehörte zum Herrschaftsgebiet der später reichsfreien Ritter und Herren von Heßberg, ein aus dem Dienstadel der Henneberger aufgestiegenes Adelsgeschlecht im Ritterkanton Rhön-Werra. Adelhausen gehörte zunächst zur Pfarrei Eisfeld und besaß bereits eine Kapelle, 1484 eine eigene Kirche durch eine Spende der Heßberger errichtet. Der Ort war landwirtschaftlich geprägt, das Steinhauer-Handwerk hatte zeitweise Bedeutung, man erwarb einen eigenen Sandsteinbruch in der Flur. Als Folge der Reformation im 16. Jahrhundert wurde die Bevölkerung von Adelhausen lutherisch. Im deutschen Bauernkrieg brachte der sogenannte Bildhäuser Haufen, der regionale Zusammenschluss aufständischer Bauern und Bürger, zwischen Ostern und Pfingsten 1525 Verwüstung und Plünderung. Zwischen 1552 und 1555, im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg, erlitt das Gebiet um Hildburghausen und Heldburg Truppendurchzüge mit schweren Plünderungen und Verwüstungen. Diese Schrecknisse wurden nochmals übertroffen durch die Ereignisse während des Dreißigjährigen Krieges, als die gefürchteten kroatisch-ungarischen Reiterscharen des Johann Ludwig Hektor von Isolani in das obere Werratal einfielen und im Winterquartier 1634/1635 das Land zwischen Coburg, Suhl und Meiningen systematisch plünderten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Kirche in Adelhausen wurde um 1484 als Chorturmkirche erbaut, es folgten mehrfach Umbauten. Die letzte Sanierung der Kirche im Jahr 2000 wurde mit Fördermitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgenommen.[4]
  • Die Initiative Rodachtal e.V. bemüht sich auf kulturellem Gebiet nach dem Motto Grenzenlos im Rodachtal um die Beseitigung der Folgen der Deutschen Teilung. Hierzu werden im Jahresverlauf zahlreiche Veranstaltungen in den Anliegergemeinden der Rodach organisiert. Für den Tourismus wurde das Zweiländermuseum in Streufdorf eröffnet, entlang der ehemaligen DDR-Grenzanlagen wurde ein Rundwanderweg gestaltet.[5]

Literatur

  • Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXIX, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen. 1904, Reprint: Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-376-8.

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. LK Schmalkalden-Meiningen, LK Hildburghausen, LK Sonneberg, Kreisfreie Stadt Suhl. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 6. Erfurt 1999.
  2. Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen. In: Paul Lehfeldt (Hrsg.): Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens.Herzogthum Sachsen-Meiningen. Kreis Hildburghausen. Heft XXXIX. Verlag Gustav Fischer, Jena 1903.
  3. Georg Brückner: Die Topographie des Landes. In: Landeskunde des Herzogthums Meiningen. Band 2. Brückner und Renner, Meiningen 1853.
  4. Ingrid Scheuermann, Katja Hofmann: Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Hrsg.: Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Band 1 (Sakralbauten). Monumente, Bonn 2012, ISBN 3-935208-10-3, S. 313.
  5. Initiative Rodachtal e.V. In: Webseite des Vereins. Abgerufen am 21. Mai 2011.
Commons: Adelhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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