Acibenzolar-S-methyl

Acibenzolar-S-methyl (Abkürzung BTH) ist eine chemische Verbindung, die als Fungizid verwendet wird. BTH leitet sich von Acibenzolar ab. Der Wirkstoff greift in die Salicylsäure-Synthese ein und führt so zur Auslösung einer systemisch aktivierten Resistenz.[1]

Strukturformel
Allgemeines
Name Acibenzolar-S-methyl
Andere Namen
  • BTH
  • S-Methyl-1,2,3-benzothiadiazol-7-carbothioat
  • Benzol[1,2,3]thiadiazol-7-carbothioat-S-methyl
Summenformel C8H6N2OS2
Kurzbeschreibung

weiß-beiges Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 135158-54-2
EG-Nummer 420-050-0
ECHA-InfoCard 100.101.876
PubChem 86412
ChemSpider 77928
Wikidata Q341312
Eigenschaften
Molare Masse 210,28 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

133 °C[2]

Siedepunkt

267 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (7,7 mg·l−1 bei 25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[4]

Achtung

H- und P-Sätze H: 319335315317410
P: 261273280305+351+338501 [5]
Toxikologische Daten

> 2000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Es gilt als unbedenklich für den Verbraucher und wird schon bei Tomaten gegen bakterielle Krankheiten eingesetzt. Bei Weintrauben wiesen Versuche nach, dass BTH behandelte Weintrauben mehr Anthocyane (antioxidative Wirkung vermutet) enthielten als unbehandelte.

Nach der Rückstands-Höchstmengenverordnung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz dürfen nur 0,02 mg/kg von BTH in Eiern, Fleisch und Milchprodukten vorhanden sein.[6]

Geschichte

Acibenzolar-S-methyl wurde 1996 von Ciba-Geigy (jetzt Syngenta) eingeführt.[1]

Zulassung

Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff sind in der Schweiz, jedoch nicht in Deutschland oder Österreich zugelassen.[7]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Acibenzolar-S-methyl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. März 2014.
  2. Eintrag zu Acibenzolar-S-Methyl in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 15. Dezember 2016.
  3. Eintrag zu Acibenzolar-S-methyl; Benzo[1,2,3]thiadiazol-7-thiocarbonsäure-S-methylester im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 15. Dezember 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Eintrag zu Acibenzolar-S-methyl in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. Dezember 2016. (JavaScript erforderlich)
  5. Datenblatt Acibenzolar-S-methyl bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Mai 2017 (PDF).
  6. Bundesministerium für Verbraucherschutz: Rückstands-Höchstmengenverordnung.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Acibenzolar-S-methyl (benzothiadiazole) in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 12. März 2016.
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