709. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 709. Infanterie-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.
Geschichte
Die Division wurde Anfang Mai 1941 im Rahmen der 15. Aufstellungswelle als bodenständige Infanterie-Division aus Ersatztruppen des Wehrkreis IX (Kassel) aufgestellt. Heimatstandort der Division war bis 16. März 1944 Butzbach, dann Fulda (Wehrkreis IX).
Die Division kam in Juni 1941 in die Bretagne zur 7. Armee bei der Heeresgruppe D. Sie war dann bis November 1942 Garnisonsbesatzung der Bretagne. Ende November 1942 folgte die Umgliederung der Regimenter in Grenadier-Regimenter. Ab Dezember 1942 war die Division von der XXV. Armeekorps kommend zum LXXXIV. Armeekorps in die Normandie verlegt worden. Unter diesem Armeekorps blieb die Division bei der 7. Armee bis zum Ende der Division im Juni 1944, war aber ab Mai 1944 zur Heeresgruppe B gekommen.
Im Oktober 1943 war die Division nach Cherbourg geschickt worden und war in der Stadt als Garnisonseinheit aktiv. Hier erfolgte eine Auffrischung mit dem Grenadier-Regiment 919. Das Durchschnittsalter konnte damit aber nicht wirklich gesenkt werden, sodass 1944 das Durchschnittsalter der Soldaten bei 36 Jahren lag.[1]
Ab 6. Juni 1944 war die Division unter der Führung von Generalleutnant Karl-Wilhelm von Schlieben während der Landung in der Normandie in Kämpfen mit westalliierte Truppen verwickelt. Am Omaha Beach lag die Division bei der Landung der Alliierten Anfang Juni 1944 gemeinsam mit der 716. Infanterie-Division im westlichen Küstenbereich. Im Rahmen des LXXXIV. Armeekorps war die Division auf der Halbinsel Cotentin konzentriert und wurde nach dem Verlust von Utah Beach von der 4. US-Infanteriedivision bis Mitte Juni nach Volognes zurückgedrängt. Bei den folgenden Kämpfen gegen das VII. US-Corps wurde die Division stark dezimiert. Ende des Monats kämpfte die Division in der Schlacht um Cherbourg. Bis zum 21. Juni wurde die Hafenfestung Cherbourg durch die amerikanische 4., 9. und 79. Division eingeschlossen, am 22. Juni folgten massive Bombenangriffe gegen die deutschen Verteidigungsstellungen.
Die überlebenden Truppenteile gingen mit der Übergabe der Stadt durch den Stadtkommandanten und Divisionskommandeur von Schlieben am 30. Juni 1944 in westalliierte Kriegsgefangenschaft. Am 25. Juli 1944 wurde die Division offiziell aufgelöst.
Gliederung
Mai 1941
- Infanterie-Regiment 729 mit drei Bataillone aus den Infanterie-Ersatz-Regimentern 15 (Kassel) und 9 (Marburg)
- Infanterie-Regiment 739 mit drei Bataillone aus den Infanterie-Ersatz-Regimentern 251 (Friedberg) und 214 (Aschaffenburg)
- Artillerie-Abteilung 669 mit drei Batterien
- Divisions-Einheiten 709
Juni 1941
- die Infanterie-Regimenter erhalten MG-Kompanien
Juli 1943
- Artillerie-Abteilung 669 wird zu einem Artillerie-Regiment 669, dafür wird II. zur III./Artillerie-Regiment 266 der 266. Infanterie-Division und die III. wird aus II./Artillerie-Regiment 242 der 242. Infanterie-Division gebildet
Oktober 1943
- I./Grenadier-Regiment 739 ging nach Russland
- Grenadier-Regiment 919 von der 242. Infanterie-Division
Dezember 1943
- Artillerie-Regiment 669 wird zum Artillerie-Regiment 1709 und erhält eine II. Abteilung
1944
- (Festungs-)Grenadier-Regiment 729 mit vier Bataillonen (IV. ehemals Ostbataillon 649)
- (Festungs-)Grenadier-Regiment 739 mit vier Bataillonen (I. (ehemals Georgisches Infanterie-Bataillon 797) und IV. (ehemals Georgisches Infanterie-Bataillon 795) als Ostbataillon)
- Grenadier-Regiment 919 mit drei Bataillonen
- Artillerie-Regiment 1709 mit vier Abteilungen
- Divisions-Einheiten 709
Kommandeure
- Generalmajor Arnold von Bessel: von Mai 1941 bis Mitte Juli 1942
- Generalmajor Albin Nake: von Mitte Juli 1942 bis Mitte März 1943
- Generalmajor Curt Jahn: von Mitte März 1943 bis Ende Juni 1943
- Generalmajor Eckhard von Geyso: von Ende Juni 1943 bis Mitte Dezember 1943
- Generalmajor/Generalleutnant Karl-Wilhelm von Schlieben: von Mitte Dezember 1943 bis Ende Juni 1944
Bekannte Divisionsangehörige (Auswahl)
- Walter Hallstein: diente im Artillerie-Regiment 1709
Literatur
- Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st–999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3437-0.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631–800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975, S. 163.
Einzelnachweise
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st–999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 190 (google.com [abgerufen am 13. November 2021]).