2A36
2А36 aka „Hyazinth-B“ ist eine sowjetische 152-mm-Kanone. Die 2A36-Kanone wurde entwickelt, um Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge aus großer Entfernung zu bekämpfen und ist unter verschiedenen klimatischen und meteorologischen Bedingungen einsetzbar.
2A36 | |
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Allgemeine Angaben | |
Entwickler/Hersteller: | Motowilichinskije sawody |
Entwicklungsjahr: | Von 1968 bis 1975 |
Produktionszeit: | 1975 bis 1989 |
Stückzahl: | mindestens 2543 |
Modellvarianten: | 2A36/M, 2A43, 2A53/M |
Waffenkategorie: | Kanone |
Mannschaft: | 8 |
Technische Daten | |
Gesamtlänge: | 12.300–12.920 mm |
Rohrlänge: | 7562 mm |
Kaliber: |
152,4 mm |
Kadenz: | 5–6 Schuss/min |
Höhenrichtbereich: | −2,5…+57 Winkelgrad |
Seitenrichtbereich: | −25…+25 |
Geschichte
Die Entwicklung der 2A36-Kanone begann im November des Jahres 1968 in der Konstruktionsabteilung der Permer Maschinenbaufabrik unter der Maßgabe der Steigerung der Feuerreichweite. Bereits im Projektstadium wurde diese Kanone in zwei Varianten konzipiert, in der gezogenen Variante (mit der internen Bezeichnung „Hyzinth-B“) und unter der Bezeichnung 2A37 auf der Selbstfahrlafette 2S5.
Der Chefkonstrukteur war Juri Kalatschnikow. Die ersten Prototypen durchliefen in den Jahren 1971 und 1972 Feldtests, bis die Kanone schließlich im Jahr 1976 in die Ausrüstung der Sowjetarmee aufgenommen wurde.
Die 2A36-Kanone erfüllte die vorgegebenen Forderung nach hoher Feuerkraft, Zuverlässigkeit und Mobilität (Transportierfähigkeit zu Land, Wasser oder Luft) und kann Aufgaben im Rahmen gemischt zusammengesetzter Armeeeinheiten übernehmen. Laut Artillerieexperten verfügt die 2A36 in der gezogenen Variante von allen in den Armeeeinsatz übernommenen 152-mm-Artilleriesystemen in der Sowjetunion und Russlands ab der Mitte des 20. Jahrhunderts über die größte mögliche Feuerreichweite von bis zu 40 km (bei „Rocket-assisted projectile“-Geschossen). Übertroffen wird die Reichweite nur von der 203-mm-Kanone auf der Selbstfahrlafette 2S7 mit maximalen 47,5 km bei „Rocket-assisted projectile“-Geschossen.
Beschreibung
Die 2A36-Kanone ist mit einem halbautomatischen Verschluss, einer hydropneumatischen Brems- und Vorholvorrichtung, einem Lademechanismus mit hydraulischen Ansetzer (für das Abfeuern in angehobener Position der Kanone) und einer regelbaren Höhenverstellung mit zwei Geschwindigkeiten für die vertikale Zielerfassung ausgestattet. Die Lafette besteht aus zwei Achsen mit Federung.
Versionen
2А36М Dilemma 2A36
Modernisierte 152-mm-2A36-Kanone; heute von der russischen Armee eingesetzte Variante mit erweiterter Ausstattung:
- Akkumulator
- Block mit Zielerfassungskoordinaten mit Navigationsfunktion
- Empfänger für Navigationssystem
- Block mit Empfangsantenne
- Selbstorientierbares Gyroskopisches System
- Bordcomputer mit Recheneinheit
- Mechanischer Geschwindigkeitsrechner
2А43 Hyazinth-BK
Sowjetische Prototypenversion der 2A36-Kanone mit einem Kartuschenladungsmechanismus, entwickelt im Konstruktionsbüro des Militärkomplexes „Sawod-Nr. 9“.
2А53 Hyazinth-BK-1/M
Sowjetische Prototypenversionen mit einem Kartuschenladungsmechanismus, entwickelt im Konstruktionsbüro von Motowilichinskije sawody.
Munition
- ВОФ39: Splitter/Sprenggeschosse ОФ-29 mit einem Gewicht von 46 kg und enthält 6,73 kg Sprengstoff stärkerer Sorte mit der Bezeichnung A-IX-2. Reichweite 28,5 km
- ЗВОФ86: Sogenannte „Rocket-assisted projectile“-Geschosse ОФ-59 mit bis zu 33,5 km Reichweite.
- 3ВБ6: Geschosse mit atomarem Sprengkopf von 0,1–0,2 Kilotonnen.
- Cluster-Geschosse, deren Streumunition selbstzielende Elemente enthalten oder Geschosse mit aktiven oder passiven Störsendern.
- High Explosive Anti Tank und Nebelgeschosse.
Abmessungen
Die Länge der 2A36-Kanonen variiert zwischen 12.920 mm in gezogener und 12.300 mm in kampfbereiter Stellung. Die Höhe (durch den Lauf verursacht) beträgt 2760 mm in der gezogenen Stellung, die Bodenfreiheit beträgt 475 mm, die Breite auf der Fahrbahn 2340 mm, der Durchmesser eines Rades beträgt 1080 mm, die Radbreite 300 mm, der Federweg beträgt 150 mm.
Die 2A46-Kanone kann unter anderem von folgenden Militärfahrzeugen gezogen werden; KrAZ-255B, KrAZ-260 (mit der Achsformel 6×6) oder kettengetriebenen Zugfahrzeugen der Artillerie AT-T, АТС, ATS-59 oder MT-Т. Dabei ist eine recht hohe Zuggeschwindigkeit erlaubt.
Nutzerstaaten
Aktuelle Nutzer
- Armenien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 26 2A36 im Dienst.[1]:181
- Aserbaidschan – Ab dem Januar 2018 befinden sich 18 2A36 im Dienst.[1]:183
- Georgien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 3 2A36 im Dienst.[1]:187
- Moldau – Ab dem Januar 2018 befinden sich 21 2A36 im Dienst.[1]:191
- Russland Ab dem Januar 2018 befinden sich 50 2A36 im Dienst der Küstenwache.[1]:198
- Turkmenistan – Ab dem Januar 2018 befinden sich 6 2A36 im Dienst.[1]:208
- Ukraine
Heer – Ab dem Januar 2018 befinden sich 180 2A36 im Dienst.[1]:210
Marineinfanterie – Ab dem Januar 2018 befinden sich einige 2A36 im Dienst.[1]:211 - Usbekistan – Ab dem Januar 2018 befinden sich 140 2A36 im Dienst.[1]:214
Literatur
- А. Широкорад; (Abschnitt) 152-мм буксируемая и самоходная пушки «Гиацинт»; Пермь, ООО «Студия „Зёбра“», 2011
Einzelnachweise
- The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7 (englisch, Stand: Januar 2018).