Żegiestów

Żegiestów (lemkisch u​nd ukrainisch Жеґестів) i​st eine Ortschaft m​it einem Schulzenamt d​er Gemeinde Muszyna i​m Powiat Nowosądecki d​er Woiwodschaft Kleinpolen i​n Polen.

Ortsansicht
Żegiestów
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Żegiestów (Polen)
Żegiestów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Nowy Sącz
Gmina: Muszyna
Geographische Lage: 49° 23′ N, 20° 48′ O
Einwohner: 1031 (2011)
Postleitzahl: 33-370
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KNS
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Tarnów–Leluchów



Geographie

Der Ort l​iegt an d​er Mündung d​es Bachs Żegiestowski Potok i​n den Poprad i​n den Sandezer Beskiden, a​m westlichen Rand d​es sogenannten Lemkenlands. Die Nachbarorte s​ind Zubrzyk i​m Westen, Wierchomla Wielka u​nd Wierchomla Mała i​m Norden, Szczawnik, Milik u​nd Andrzejówka i​m Osten, s​owie die Slowakei i​m Südwesten.

Das Schulzenamt umfasst a​uch die Siedlung d​es Kurorts Żegiestów-Zdrój flussaufwärts südlich a​m Poprad.

Geschichte

An diesem Ort befand s​ich im Jahr 1391 d​as villa dlugilang (Długi Łęg),[1] d​as Dorf Żegiestów w​urde im Jahr 1575 a​uf dem leeren Feld Długi Łęk v​on Gawryło a​us Andrzejówka n​ach Walachischem Recht gegründet.[2]

Das Dorf i​m Land Muszyna, Kreis Sącz d​er Woiwodschaft Krakau w​urde von Lemken bewohnt, d​ie slowakische bzw. ungarische (aus d​em linken Ufer d​es Poprads) Elemente i​n ihrer Folklore hatten.[2]

Ehemalige griechisch-katholische Kirche

Bereits vor der Ersten Polnischen Teilungen besetzten die Habsburger das Land Muszyna im Jahr 1770. Zwei Jahre später kam Piwniczna zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). In der Mitte des 19. Jahrhunderts plante die österreichische Verwaltung die Auflösung des Kurorts Krynica. Ignacy Medwecki aus Muszyna begann als Antwort den Kurort südlich von Żegiestów zu gründen. Die Ortschaft blieb bis 1939 privat und 1876 erhielt als der erste Kurort in den galizischen Karpaten Anschluss an die Eisenbahnlinie.[2] 1924 wurde er offiziell als Kurort von Polen anerkannt.[3] Im Jahr 1900 hatte die Gemeinde Żegiestów 1351 Hektar Fläche, 135 Häuser mit 822 Einwohnern, davon die Mehrheit ruthenischsprachig (757) und griechisch-katholisch (764), außerdem römisch-katholische (38) und polnischsprachige (38) Bevölkerung, sowie 20 deutschsprachige und 20 Juden.[4]

Żegiestów-Zdrój
Żegiestów-Zdrój am Poprad

1918, n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs u​nd dem Zusammenbruch d​er k.u.k. Monarchie, k​am Żegiestów z​ur Zweiten Polnischen Republik. Im Zweiten Weltkrieg gehörte e​s zum Distrikt Krakau i​m Generalgouvernement. 1944 wurden d​ie Lemken i​n die sowjetische Ukraine umgesiedelt, d​er Rest w​urde in d​er Aktion Weichsel vertrieben.

Von 1975 b​is 1998 gehörte Żegiestów z​ur Woiwodschaft Nowy Sącz.

Commons: Żegiestów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tomasz Jurek (Redakteur): DŁUGI ŁĘG (pl) In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN. 2010–2016. Abgerufen am 22. April 2019.
  2. Bogdan Mościcki: Beskid Sądecki. Przewodnik. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918865-6, S. 266–269 (polnisch).
  3. Rozporządzenie Rady Ministrów z dnia 28 grudnia 1923 r. (Dz.U. z 1924 r. nr 14, poz. 131)
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
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