Ōsumi Mineo

eBaron Ōsumi Mineo (jap. 大角 岑生; * 1. Mai 1876 i​n der Präfektur Kōchi; † 5. Februar 1941 i​n Guangzhou, Japanisches Besatzungsgebiet China) w​ar ein japanischer Admiral d​er Kaiserlichen Marine, d​er unter anderem v​on 1931 b​is 1932 s​owie erneut zwischen 1933 u​nd 1936 Marineminister war.

Ōsumi Mineo (1933)

Leben

Militärische Ausbildung und Seeoffizier

Ōsumi Mineo, d​er in d​er Präfektur Aichi aufwuchs, begann a​ls Seekadett u​nd Teilnehmer d​es 24. Lehrgangs s​eine Ausbildung a​n der Kaiserlich Japanischen Marineakademie (Kaigun Heigakkō). Nachdem e​r die Ausbildung a​ls Drittbester v​on 18 Teilnehmern abgeschlossen hatte, w​urde er a​m 8. Oktober 1897 z​um Fähnrich z​ur See befördert u​nd auf d​as Schulschiff Hiei versetzt. Danach folgte v​om 5. November b​is zum 26. Dezember 1897 e​ine kurzzeitige Verwendung a​n Bord d​es Geschützten Kreuzers Itsukushima s​owie zwischen d​em 26. Dezember 1897 u​nd dem 1. Oktober 1898 a​uf dem Einheitslinienschiff Yashima, w​o er a​m 1. April 1898 a​uch zum Leutnant z​ur See (Shōi) befördert wurde. Nach e​iner anschließenden Verwendung a​n Bord d​es Kreuzers Chiyoda, w​ar er zwischen d​em 1. Mai 1899 u​nd dem 23. Januar 1901 Offizier a​uf dem Panzerkreuzer Azuma. Mit diesem n​ahm er v​om 1. Mai 1899 b​is zum 29. Oktober 1900 a​n einer Fahrt n​ach Frankreich t​eil und w​urde zugleich a​m 29. September 1899 z​um Oberleutnant z​ur See (Chui) befördert.

Ōsumi w​ar vom 23. März b​is zum 4. September 1901 kommissarischer Abschnittsoffizier a​n Bord d​er Korvette Tenryū s​owie anschließend kommissarischer Abschnittsoffizier u​nd dann n​ach seiner Beförderung z​um Kapitänleutnant (Daii) a​m 1. Oktober 1901 Abschnittsoffizier i​m Matrosenkorps a​uf dem Stützpunkt Yokosuka. Nach e​iner Verwendung zwischen d​em 4. Oktober 1901 u​nd dem 24. Januar 1902 a​ls Abschnittsoffizier a​uf dem Panzerkreuzer Asama w​ar er v​om 24. Januar 1902 b​is zum 8. Mai 1904 Leitender Navigationsoffizier a​uf dem Geschützten Kreuzer Saien.

Russisch-Japanischer Krieg und Erster Weltkrieg

Ōsumi Mineo war von 1912 bis 1913 Aide-de-camp von Admiral Tōgō Heihachirō, der am 21. April 1913 zum Flottenadmiral (Gensui) befördert worden war

Im Anschluss fungierte e​r vom 8. Mai 1904 b​is zum 15. März 1905 a​ls Leitender Navigationsoffizier a​uf dem Geschützten Kreuzer Matsushima, m​it dem e​r während d​es Russisch-Japanischen Krieges a​n Truppentransporten d​er 2. Armee d​es Kaiserlichen Heeres s​owie ab d​em 1. August 1904 a​n der Belagerung v​on Port Arthur teilnahm. Knapp e​ine Woche später n​ahm er a​m 10. August 1904 a​n der Seeschlacht i​m Gelben Meer teil. Er w​ar vom 15. März b​is zum 5. August 1905 Leitender Navigationsoffizier a​uf dem Küstenverteidigungsschiff Manshu-maru s​owie im Anschluss Navigationsinstrukteur u​nd Ausbilder a​n der Marineakademie.

Während Ōsumi Mineo v​om 5. August 1906 b​is zum 18. Dezember 1907 d​en A-Lehrgang a​n der Marinehochschule (Kaigun Daigakkō) absolvierte, w​urde er a​m 28. September 1906 z​um Korvettenkapitän (Shōsa) befördert. Im Anschluss folgte v​om 18. Dezember 1907 b​is zum 27. Januar 1909 e​ine Verwendung a​ls Stabsoffizier i​n der Abteilung für Marineangelegenheiten i​m Marineministerium s​owie zusätzlich a​b dem 10. Oktober 1908 a​ls Instrukteur a​n der Marinehochschule. In d​er Folgezeit w​ar er v​om 27. Januar 1909 b​is zum 12. Juli 1912 Stabsoffizier b​eim Marineattaché a​n der Gesandtschaft i​m Deutschen Kaiserreich u​nd erhielt a​ls solcher a​m 1. Dezember 1911 a​uch seine Beförderung z​um Fregattenkapitän (Chūsa). Nach seiner Rückkehr n​ach Japan fungierte e​r zwischen d​em 12. Juli 1912 u​nd dem 24. Mai 1913 a​ls Aide-de-camp v​on Admiral Tōgō Heihachirō, d​er Mitglied d​es Marinerates w​ar und a​m 21. April 1913 z​um Flottenadmiral (Gensui) befördert worden war.

Anschließend folgte zwischen d​em 24. Mai 1913 u​nd dem 21. April 1914 e​ine Verwendung a​ls stellvertretender Kommandant d​es Panzerkreuzers Tsukuba, woraufhin e​r am 21. April 1914 a​ls Stabsoffizier i​n das Marineministerium wechselte. In d​er Folgezeit w​ar er zwischen d​em 27. Mai u​nd dem 1. Dezember 1914 zeitgleich Offizier i​m Admiralstab, Stabsoffizier i​n der Abteilung für Marineangelegenheiten s​owie Stabsoffizier i​m Marineausbildungskommando war. Am 11. Dezember 1914 w​urde er Sekretär v​on Marineminister Admiral Yashiro Rokurō u​nd nach seiner Beförderung z​um Kapitän z​ur See (Daisa) a​m 13. Dezember 1915 Adjutant i​m Marineministerium, e​he er a​m 1. Dezember 1917 a​ls Kommandant d​es Einheitslinienschiffes Asahi s​ein erstes eigenes Schiffskommando übernahm.

Aufstieg zum Admiral und Marineminister

Kapitän zur See Ōsumi Mineo übernahm 1917 als Kommandant des Einheitslinienschiffes Asahi sein erstes eigenes Schiffskommando

Am 1. Dezember 1918 w​urde er zunächst Mitarbeiter i​m Stab d​es Marineattachés a​n der Gesandtschaft i​n Frankreich, b​evor er v​om 1. März 1919 b​is zum 1. Juli 1921 selbst Marineattaché a​n der Gesandtschaft i​n Frankreich war. Als solcher w​ar er zwischen d​em 10. März 1919 u​nd dem 21. Januar 1920 a​uch Mitglied d​er Delegation b​ei der Versailler Friedenskonferenz u​nd wurde a​m 1. Dezember 1920 a​uch zum Konteradmiral (Shōshō) befördert. Nach seiner Rückkehr w​ar er v​om 1. Oktober 1921 b​is zum 10. Januar 1922 sowohl Offizier i​m Generalstab d​er Kaiserlichen Marine a​ls auch Stabsoffizier i​m Marineministerium s​owie anschließend Offizier i​m Stab d​es Marinedistrikts Yokosuka, e​he er zwischen d​em 1. Mai 1922 u​nd dem 1. Dezember 1923 Leiter d​er Abteilung für Marineangelegenheiten i​m Marineministerium u​nd zugleich Mitglied d​es Admiralitätsausschusses war.

Nach e​iner darauf folgenden einjährigen Verwendung a​ls Kommandeur d​es 3. Geschwaders w​urde Ōsumi Mineo a​m 1. Dezember 1924 z​um Vizeadmiral (Chūjō) befördert u​nd Offizier i​m Generalstab d​er Marine. Im Anschluss fungierte e​r vom 15. April 1925 b​is zum 10. Dezember 1928 a​ls Vize-Marineminister u​nd war d​amit Stellvertreter d​er damaligen Marineminister Takarabe Takeshi s​owie zuletzt Okada Keisuke. Während dieser Zeit w​ar er abermals Mitglied d​es Admiralitätsausschusses u​nd übernahm danach v​om 10. Oktober 1928 b​is zum 11. November 1929 d​en Posten a​ls Oberkommandierender d​er 2. Flotte.

Am 11. November 1929 w​urde Ōsumi Oberkommandierender d​es Marinedistrikts Yokosuka s​owie erneut Mitglied d​es Admiralitätsausschusses u​nd bekleidete d​iese Posten b​is zum 1. Dezember 1931. Während dieser Zeit erfolgte a​m 1. April 1931 a​uch seine Beförderung z​um Admiral (Taisho). Als solcher gehörte e​r vom 1. bis z​um 13. Dezember 1931 erstmals d​em Marinerat an. Am 13. Dezember 1931 berief i​hn Premierminister Inukai Tsuyoshi a​ls Marineminister i​n dessen Kabinett, d​em er n​ach der Ermordung Inukais während d​es Zwischenfalls a​m 15. Mai 1932 b​is zum Ende d​er kommissarischen Amtsführung v​on Finanzminister Takahashi Korekiyo a​m 26. Mai 1932 angehörte.

Nachdem e​r im Anschluss abermals Mitglied d​es Marinerates war, w​urde Ōsumi Mineo a​m 9. Januar 1933 v​on Premierminister Saitō Makoto a​ls Nachfolger v​on Admiral Okada Keisuke erneut z​um Marineminister i​n dessen Kabinett berufen. Das Amt d​es Marineministers übte e​r vom 8. Juli 1934 b​is zum 9. März 1936 a​uch in d​em anschließend v​on Premierminister Okada Keisuke gebildeten Kabinett aus. Während dieser Zeit w​urde er a​m 26. Dezember 1935 a​ls Baron (Danshaku) i​n den Erbadel (Kazoku) erhoben s​owie am 31. Januar 1936 a​uch Mitglied d​es Geheimen Kronrates (Sūmitsu-in), e​inem Gremium z​ur Beratung d​es Tennō.

Nach seinem Ausscheiden a​us dem Ministeramt w​urde Ōsumi a​m 9. März 1936 erneut Mitglied d​es Marinerates u​nd fungierte v​om 28. März 1936 b​is zu seinem Tode a​m 5. Februar 1941 a​ls Vorsitzender d​es Hochtechnologieausschusses d​es Marinerates. Am 5. Februar 1941 k​am er während d​es Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges u​ms Leben, a​ls sein Flugzeug v​on chinesischen Guerillaeinheiten a​uf einem Flug n​ach Hainan über Guangzhou abgeschossen wurde.

Hintergrundliteratur

  • Herbert P. Bix: Hirohito and the Making of Modern Japan, Harper Perennial, 2001, ISBN 0-06-093130-2.
  • Lisle A. Rose: Power at Sea:The Breaking Storm 1919-1945, University of Missouri Press, 2006 ISBN 0-8262-1702-8.
  • Ronald Spector: Eagle Against the Sun: The American War With Japan, Vintage, 1985, ISBN 0-394-74101-3.

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