Ölschnitz (Weißer Main)

Die Ölschnitz i​st ein g​ut 22 km langer rechter u​nd nördlicher Nebenfluss d​es Weißen Mains a​m Nordrand d​es Fichtelgebirges. Sie i​st nicht z​u verwechseln m​it dem gleichnamigen Nebenfluss d​es Roten Mains.

Ölschnitz
Die Ölschnitz im Flusssystem Weißer Main

Die Ölschnitz i​m Flusssystem Weißer Main

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24112
Lage Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Weißer Main Main Rhein Nordsee
Quelle Im Dorf Solg (Ortsteil von Münchberg)
50° 9′ 59″ N, 11° 43′ 27″ O
Quellhöhe ca. 600 m ü. NN
Mündung bei Bad Berneck in den Weißen Main
50° 2′ 33″ N, 11° 40′ 6″ O
Mündungshöhe ca. 376 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 224 m
Sohlgefälle ca. 10 
Länge 22,1 km[1]
Einzugsgebiet 99,65 km²[1]
Abfluss am Pegel Bad Berneck[2]
AEo: 99,8 km²
Lage: 200 m oberhalb der Mündung
NNQ (21.07.2003)
MNQ 1982–2006
MQ 1982–2006
Mq 1982–2006
MHQ 1982–2006
HHQ (28.05.2006)
51 l/s
352 l/s
1,61 m³/s
16,1 l/(s km²)
18,9 m³/s
46 m³/s
Die Ölschnitz im Kurpark Bad Berneck

Die Ölschnitz i​m Kurpark Bad Berneck

Geographie

Verlauf

Ölschnitzquelle in Solg
Die Ölschnitz im Stadtgebiet von Bad Berneck

Die Ölschnitz entspringt in einer gefassten Quelle mit Quellstein aus Granit in Solg, einem Ortsteil von Münchberg. Sie mündet bei Bad Berneck in den Weißen Main. Die Ölschnitz fließt von Solg aus in breiter Talmulde zum Dorf Oelschnitz, dann nach Tennersreuth, unterquert die A 9, lieferte einst Wasser für die Streitauermühle und erreicht den Ortsteil Böseneck der Stadt Gefrees. Ab dort wird das windungsreiche Tal zunehmend enger, zunächst auf kurzen Strecken bei der Entenmühle und am Bogen um den Bergsporn bei Stein. Das steile, felsige Engtal auf den letzten zwei Kilometern vor dem Kurpark von Bad Berneck durchschneidet einen Diabaszug und weist eine reiche Flora auf. Es gilt als eines der schönsten Täler des Fichtelgebirges und wird vom Westweg und dem Jean-Paul-Weg durchzogen. Nach gut 22 Kilometern mündet die Ölschnitz in Bad Berneck in den Weißen Main. Sie führt dort im Mittel 1,63 m³/s Wasser, fast die Hälfte mehr als der Weiße Main mit 1,12 m³/s.[3]

Zuflüsse

  • Querenbach (links), 0,6 km, in Stammbach-Oelschnitz
  • Lahmabach (rechts), 1,6 km, südlich von Oelschnitz
  • Benkersbach (links), 1,9 km, südöstlich von Steinfurth
  • Grundbach (rechts), 0,8 km, nordöstlich von Tennersreuth
  • Angerbach (rechts), 1, 0 km, in Tennersreuth
  • Rieglersbach (links), 6,3 km, 5,8 km² , südlich von Gefrees-Bechertshöfen
  • Schleifenbach (rechts), 3,8 km, in Böseneck
  • Lübnitzbach (links), 10,4 km, 35,5 km² , südwestlich Gefrees-Grünstein
  • Steingraben (rechts), 1,3 km, südwestlich von Stein
  • Metzlersreuther Bach (links), 8,8 km, 14,2 km² , südsüdöstlic von Bad Berneck-Gertrudslust
  • Knodenbach (rechts), 5,1 km, 6,0 km² , in Bad Berneck
  • Bärnreuther Graben (links), 2,0 km, in Bad Berneck

Flusssysteme

Orte

Die Ölschnitz fließt d​urch folgende Ortschaften:

Wirtschaftliche Nutzung

Entlang d​es Bachlaufs wurden m​it der Wasserkraft v​iele Mühlräder angetrieben. 1536 hatten d​ie Bernecker Fischrechte i​n der „Ölsnitz“, 1692 w​urde sie a​ls „bester Forellenbach d​es Fichtelbergs“ bezeichnet. 1732 erließ d​er Bayreuther Markgraf für d​ie Ölschnitz e​ine Schutzverordnung für d​ie dort vorkommenden Flussperlmuscheln. Zwischen 1733 u​nd 1810 erntete m​an 6000 Perlen, d​ie Perlenfischerei unterstand d​er Aufsicht e​ines Perlinspektors n​ach 1810 d​er bayerischen Forstverwaltung.

Literatur

  • Konrad Arneth/Ernst Eichler: Slawische Flurnamen in der ehemaligen Markgrafschaft Bayreuth, in: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 1966, S. 191.
  • Dietmar Herrmann: Perlen in der Ölschnitz, in: Der Siebenstern 2003, S. 11.
  • Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2.
  • Rudolf Klupp: Fischerei in Oberfranken, 1985, S. 214.
  • Chr. Seidel: Eine Ölschnitzwanderung von der Quelle bis zur Mündung, in: Der Siebenstern 1937, S. 169.
  • Ludwig Vogt: Die Gewässernamen des Fichtelgebirges, in: Der Siebenstern 1959, S. 113.
  • Max Wirth: Die Ölschnitzquelle in Solg bei Münchberg, in: Der Siebenstern 1970, S. 118.
Commons: Ölschnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 2 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 63, abgerufen am 7. März 2021, Auf: regierung.unterfranken.bayern.de (PDF, deutsch, 23,6 MB).
  3. MQ-Daten der beiden Pegel Bad Berneck an beiden Flüssen kurz vor der Mündung (abgerufen beim Hochwassernachrichtendienst Bayern am 7. September 2013)
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