Zweibettzimmer
Zweibettzimmer ist eine deutsche Filmkomödie von Isabel Kleefeld aus dem Jahr 2017, der frei auf dem Roman Ziemlich beste Freundinnen von Astrid Ruppert basiert. Der Film wurde erstmals am 10. April 2017 im Fernsehprogramm des ZDF ausgestrahlt.[1][2]
Film | ||
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Originaltitel | Zweibettzimmer | |
Produktionsland | Deutschland | |
Originalsprache | Deutsch | |
Erscheinungsjahr | 2017 | |
Länge | 89 Minuten | |
Stab | ||
Regie | Isabel Kleefeld | |
Drehbuch | Astrid Ruppert | |
Produktion | Quirin Berg, Peter Fröhlich, Jean-Young Kwak, Max Wiedemann | |
Musik | Florian van Volxem, Sven Rossenbach | |
Kamera | Martin Langer | |
Schnitt | Renata Salazar-Ivancan | |
Besetzung | ||
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Chronologie | ||
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Handlung
Konstanze ist Oberärztin in der Kardiologie eines Berliner Klinikums und Mutter zweier Kinder. Die Ehe mit ihrem Mann Philipp befindet sich gerade in Scheidung, weil dieser sie nach 14 Jahren mit ihrem schwedischen Au-pair-Mädchen betrogen hat. Ihre Kinder Lotte und Malte wissen nichts davon. Sie sehen in ihrem Vater denjenigen, der ihnen eine Menge erlaubt, während sich Konstanze akribisch um alles kümmert und das Leben ihrer Kinder durchorganisiert, angefangen von notwendigen Schulaufgaben über Ballettschule bis hin zu kieferorthopädischen Behandlungen. Doch jetzt zieht sich Konstanze bei einem Treppensturz einen komplizierten Bruch im Bein zu und muss gezwungener Maßen zur Reha. Philipp kümmert sich um die Kinder, was Konstanze nicht wirklich recht ist.
In der Klinik angekommen, gibt es für Konstanze eine unangenehme Überraschung. Aufgrund eines Softwarefehlers muss sie sich unerwarteter Weise ein Zweibettzimmer mit der jüngeren Jackie teilen, die es am Rücken hat. Diese ist ihr vor ein paar Tagen schon einmal begegnet, als sie mit ihr eine Auseinandersetzung hatte, da Jackies Tochter die Straße nicht überqueren wollte und so Konstanze auf ihrem Weg zur Arbeit aufhielt. Sie ist von ihrer Art gänzlich anders. Sie hat drei Kinder von drei Vätern, geht mehreren Minijobs nach, hat grell lackierte Fingernägel und imponiert durch ein loses Mundwerk. Das gibt natürlich Querelen, aber nach und nach finden die beiden Frauen einen Draht zueinander.
Mehr Sorgen bereitet Konstanze die Situation ihre Kinder. Von Philipp mit neuen Freiheiten verwöhnt, sagt Lotte ihrer Mutter am Telefon, sie würde lieber zu ihm ziehen, da sie sich sowieso nur auf die Nerven gingen. Konstanze beginnt nachts zu weinen und Jackie tröstet sie mit einer Flasche Prosecco. Am nächsten Morgen beschließen die Frauen, aushäusig zu frühstücken und verbringen ein paar Stunden in dem Ort. Jackie macht Konstanze die Nägel und die zwei Frauen gönnen sich noch einen Joint, bevor sie in der Nacht in einer Kirche am Klavier Lieder singen und die Zeit richtig genießen. Konstanze möchte sich revanchieren, indem sie für Jackie Ausbildungsplätze heraussucht. Jackie ist sehr wütend darüber, weil sich Konstanze überall einmische. Da jetzt ein Einzelzimmer frei wurde, kann Konstanze ausziehen und die beiden sich aus dem Weg gehen.
Eines Abends können beiden Frauen einer Mitpatientin das Leben retten, Jackie durch ihre Kenntnisse in Wiederbelegung und die von ihr herbeigerufene Konstanze durch eine intratracheale Injektion. Das bringt die Frauen wieder zusammen. Lotte taucht in der Klinik auf, sie hat eine E-Mail ihrer schwedischen Au-pair-Mädchens an ihren Vater gelesen und wollte zu Konstanze. Sie sagt Lotte, dass sie sehr glücklich mit ihren beiden Kindern sei, auch wenn diese nicht zum Ballett gingen oder sitzenblieben. Am nächsten Tag, als die beiden Frauen im Garten der Klinik sitzen, gesteht Jackie Konstanze, dass sie nicht lesen und schreiben könne.
Hintergrund
Zweibettzimmer wurde vom 7. Juni 2016 bis zum 7. Juli 2016 in Berlin und Brandenburg gedreht. Produziert wurde der Film von der Wiedemann & Berg Filmproduktion für das ZDF.[1] Die Aufnahmen in der Rehaklinik fanden in der Bad Belziger Rehaklinik Hoher Fläming statt, wobei der normale Patientenbetrieb parallel weiterlief.[3]
Im März 2020 starteten die Dreharbeiten für die Filmfortsetzung Dreiraumwohnung.[4] Der Film wurde im August 2021 veröffentlicht.
Soundtrack
Für den Soundtrack wurden unter anderem folgende Songs verwendet:[2]
- Dave Brubeck Quartett (Unsquare Dance)
- Deee-Lite (Groove Is In The Heart)
- Awolnation (Sail)
- Feist (Lonely Lonely)
Rezeption
Kritik
Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „Plakative (Fernseh-)Komödie voller plumper Klischees, die sich in der zweiten Hälfte zum verlogenen sozialromantischen Märchen entwickelt.“[5]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm zeigten mit dem Daumen nach unten und vergaben für Humor einen von drei möglichen Punkten. Sie kommentierten den Film zynisch mit den Worten: „’ne Reha könnten wir jetzt auch gebrauchen.“[6]
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt Oliver Jungen, der Film böte Freundinnenkitsch vom Feinsten. „[B]ei allem Stumpfsinn“ in einem solchen „idyllische[n] Kasperletheater“ solle man den Film vielleicht mehr als eine Art Wellness-Anwendung verstehen: „eine Schlammpackung für die Seele“. Insgesamt kommt der Kritiker aber zu dem Schluss, dass wir bessere Filme verdient hätten.[7]
Rainer Tittelbach gibt dem Film in seiner Besprechung auf tittelbach.tv insgesamt 3,5 von 6 Sternen.[2]
Weblinks
- Zweibettzimmer in der ZDF-Mediathek. Video (89 Min.), abrufbar bis 13. August 2022
- Zweibettzimmer in der Internet Movie Database (englisch)
- Zweibettzimmer bei crew united
Einzelnachweise
- Zweibettzimmer bei crew united, abgerufen am 22. August 2021.
- Rainer Tittelbach: Fernsehfilm „Zweibettzimmer“. In: tittelbach.tv. 2017, abgerufen am 22. August 2021.
- Saskia Popp: ZDF dreht in Bad Belziger Rehaklinik. In: maz-online.de. Märkische Allgemeine, 17. Juni 2016, abgerufen am 24. August 2021.
- „Dreiraumwohnung“ statt „Zweibettzimmer“: Drehstart für ZDF-Fernsehfilm mit Anja Kling und Carol Schuler. In: presseportal.de. ZDF, 4. März 2020, abgerufen am 22. August 2021.
- Zweibettzimmer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. August 2021.
- Zweibettzimmer. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 22. August 2021.
- Oliver Jungen: ZDF-Komödie „Zweibettzimmer“: Eine Schlammpackung für die Seele. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 24. August 2021.
- Sidney Schering: Primetime-Check Montag, 10. April 2017. In: Quotenmeter.de. 11. April 2017, abgerufen am 22. August 2021.