Zuse KG
Die Zuse KG war das Unternehmen des Computerpioniers Konrad Zuse.
Zuse-Apparatebau Zuse-Ingenieurbüro Zuse KG | |
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Rechtsform | Kommanditgesellschaft |
Gründung |
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Auflösung |
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Auflösungsgrund | Übernahme durch die Siemens AG |
Sitz | bis 1945: Berlin, Deutschland seit 1957: Bad Hersfeld[3] |
Leitung |
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Branche | Informationstechnik |
Geschichte
Vorgeschichte
Konrad Zuse gründete 1941 die Firma Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau. Die Vermittlung zwischen Zuses Firma und dem auftraggebenden Reichsluftfahrtministerium lief über Joseph Jennissen (1905–1977),[5] und über Herbert Wagner.[6]
Zuse KG
Im Jahr 1944 wandelte Zuse sein Ingenieurbüro in eine Kommanditgesellschaft um und plante den Bau von Serien mit über 300 Maschinen.[7]
Die Zuse KG wurde 1949 in Neukirchen im damaligen Kreis Hünfeld von Konrad Zuse zusammen mit Harro Stucken und Alfred Eckhard wiederbegründet. Erste Tätigkeit der Firma war die Instandsetzung der 1945 von Konrad Zuse gebauten Z4 und deren Verleih bzw. Vermietung an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich.[8] Damit war die Z4 weltweit der erste kommerziell gehandelte Computer (einige Monate vor der UNIVAC) und der einzige funktionierende Computer in Europa. Mit der 1956 auf die Z4 folgenden Zuse Z11[9] begann die Serienfertigung von Computern bei der Zuse KG. Ein Jahr später (1957) wurde der Firmensitz nach Bad Hersfeld verlegt, wo die Firma Zuse die Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik bezog. 1958 wurde die Z22 vorgestellt und ein Jahr später folgte mit der Zuse Z23[10] der erste Computer der Firma Zuse auf Basis von Transistoren.
Übernahme
Im Jahr 1964 wurde die Zuse KG komplett von Brown, Boveri & Cie. (BBC) übernommen. 1967 übernahm die Siemens AG 70 Prozent der Anteile an der Zuse KG von Brown, Boveri & Cie. Konrad Zuse schied in diesem Jahr aus dem Unternehmen aus. Zwei Jahre später übernahm die Siemens AG auch die verbleibenden 30 Prozent des Unternehmens. Bis 1969 stellte die Zuse KG 251 Rechner her. Am 1. April 1971 wurde der Firmenname Zuse KG gelöscht. Mitte der 1970er Jahre wurde schließlich die Produktion von Computern am Standort Bad Hersfeld eingestellt, nachdem Siemens die Entwicklungsarbeit für Rechner in München konzentrierte.
Produkte
Auf der Basis der in Relaistechnik realisierten Z4 wurden die Zuse Z5 und die Zuse Z11 entwickelt, die an die optische Industrie sowie an Universitäten verkauft wurden. Mit der vom wissenschaftlichen Leiter Theodor Fromme maßgeblich entwickelten Zuse Z22 wechselte man für die Rechenwerke auf die wesentlich schnellere Röhrentechnik und zu Magnettrommelspeichern als Speichertechnologie. Mit 55 ausgelieferten Anlagen[11] war die Z22 ein erster Markterfolg, wurde aber bald darauf von der weniger wartungsaufwendigen Zuse Z23 in Transistorbauweise abgelöst, der wiederum die verbesserten Nachfolgemodelle Zuse Z25 und Zuse Z31 folgten.
Neben Rechenanlagen vertrieb die Zuse KG den mit 5-Kanal-Lochstreifen gesteuerten Zeichentisch Zuse Z64 Graphomat, der mit seiner robusten Mechanik auch zum Zuschneiden von Kartons und Folien eingesetzt wurde und weite Verbreitung fand.
Literatur
- Nr. 20 Peter Frieß, Andreas Fickers (Hrsg.): Konrad Zuse und Heinz Gumin sprechen über die Geschichte der Zuse KG und über wirtschaftliche Fragen der frühen Computerentwicklung in Deutschland (= TechnikDialog. Heft 20). Deutsches Museum / Lemmens, Bonn 2000, ISBN 3-932306-32-5.
- Jürgen Alex: Wege und Irrwege des Konrad Zuse. In: Spektrum der Wissenschaft (deutsche Ausgabe von Scientific American) Nr. 1/1997, Heidelberg 1997, ISSN 0170-2971.
- Jürgen Alex: Zur Entstehung des Computers – von Alfred Tarski zu Konrad Zuse. VDI, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-18-150051-4, ISSN 0082-2361.
- Konrad Zuse: Der Computer – Mein Lebenswerk. 4. Auflage, Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-73138-2.
- Jürgen Alex, Hermann Flessner, Wilhelm Mons, Kurt Pauli, Horst Zuse: Konrad Zuse – Der Vater des Computers. Parzeller, Fulda 2000, ISBN 3-7900-0317-4.
- Herbert Bruderer: Konrad Zuse und die ETH Zürich. Zum 100. Geburtstag des Informatikpioniers Konrad Zuse (= ETH Zürich, Departement Informatik, Technischer Bericht. Nr. 705), 2. verb. und stark erweiterte Auflage, ETH, Professur für Informationstechnologie und Ausbildung, Februar 2011, DNB 1010672444.
Weblinks
- Konrad Zuse Computermuseum Hoyerswerda
- Seiten über die Zuse KG von Horst Zuse, dem Sohn von Konrad Zuse
Einzelnachweise
- horst-zuse.homepage.t-online.de
- horst-zuse.homepage.t-online.de
- horst-zuse.homepage.t-online.de
- horst-zuse.homepage.t-online.de
- Alexander Kauther, Paul Wirtz: Der Einzelkämpfer Dorner. Grin Verlag GmbH, 2013, ISBN 3-656-04860-6. (Jennissen war Mitglied der RLM-Forschungsführung).
- Herbert Bruderer, ETH Zürich (Hrsg.): Konrad Zuse und die ETH Zürich. (PDF; 1,4 MB).
- Hans Dieter Hellige (Hrsg.): Geschichten der Informatik. Visionen, Paradigmen, Leitmotive. Berlin, Springer 2004, ISBN 3-540-00217-0. S. 93.
- Herbert Bruderer: Konrad Zuse und die ETH Zürich – Zum 100. Geburtstag des Informatikpioniers Konrad Zuse. Festschrift der ETH Zürich, 2. Auflage, Februar 2011, S. 5–11.
- Zuse Z 11. In: Heinz Nixdorf MuseumsForum. Abgerufen am 27. Juli 2020.
- Rechner Z23V und Z23VK – Seite bei Professor Dr.-Ing. habil. Horst Zuse; Stand: 8. Juli 2011
- ZKM: Die Algorithmische Revolution: Konrad Zuse. (Memento des Originals vom 20. Februar 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.