Zierau (Kalbe)
Zierau ist ein Ortsteil der Ortschaft Jeggeleben und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Zierau Stadt Kalbe (Milde) | ||
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Höhe: | 58 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,57 km²[1] | |
Einwohner: | 121 (31. Dez. 2018)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Jeggeleben | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Zierau in Sachsen-Anhalt | ||
Evangelische Dorfkirche Zierau |
Geografie
Zierau, ein Dorf mit Kirche, liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich der Stadt Kalbe (Milde) in der Altmark.[3]
Geschichte
Im Jahre 1307 wird ein Heyricus de Cyrowe als Zeuge in einer Urkunde in Salzwedel genannt.[4][5]
Das Dorf Zierau wird 1321 erstmals als Sirow erwähnt, als die von Chartow denen von der Schulenburg den Schulzenhof im Dorf verkauften.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird es als Syrowe aufgeführt.[7] Weitere Nennungen sind 1394 tzyrowe, 1541 Sirow, 1551 Zirow, 1687 Zierow[1] und schließlich 1804 Zierau, ein Dorf mit einer Windmühle und einem Krug.[8]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führte im Jahre 2018 den Ortsnamen auf einen slawischen Personennamen zurück, beispielsweise „Siroslaw“.[5]
Franz Mertens schlug im Jahre 1956 zwei Ableitungen vor: Von wendischen „zurowy“ für „Heidel- oder Bickbeere“. Die Endung „-ow“ weist auf eine Fülle hin. Das Dorf wäre also ein „Heidelbeernest“. Oder der Wortstamm wäre „ciry, zirawa“ für „Weideland“. Damit hieße der Ort übersetzt „Weidelandreich“.[9]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Zierau aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Jeggeleben eingemeindet.[10] Am 1. Januar 2011 wurde Jeggeleben nach Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Zierau am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jeggeleben und zur Stadt Kalbe (Milde).
Einwohnerentwicklung
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Quelle wenn nicht angegeben bis 1946[1] und 2015 bis 2018[2]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Zierau, die früher zur Pfarrei Jeggeleben gehörte,[12] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg[13] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Zierau, eine spätromanische Feldsteinkirche[14] ist eine Filialkirche von Winterfeld.[12]
- Der Ortsfriedhof befindet sich auf dem Kirchhof.
- Rechts des Weges nach Badel steht eine Bockwindmühle aus dem Jahre 1755. Sie wurde in den Jahren 1974 bis 1976 und um 2000 restauriert und wird durch den durch örtlichen Mühlenverein schrittweise komplettiert.[15]
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2552–2556, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 146.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 351 ([Digitalisat Online]).
Weblinks
- Zierau auf stadt-kalbe-milde.de
- Zierau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2552–2556, doi:10.35998/9783830522355.
- Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 50 (Digitalisat).
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 584–586.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 291 (Digitalisat – A.19).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 387 (Online).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 350 (Digitalisat).
- Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 218.
- Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 146.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Apenburg. Abgerufen am 16. März 2019.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 563.
- milldatabase International. Windmühle Zierau auf www.milldatabase.org. Abgerufen am 25. Dezember 2017.