Zickzack-Muster
Das Zickzack-Muster (französisch chevron) ist ein Muster aus kurzen geraden Strecken, die in immer gleichen Winkeln aneinandergereiht sind, sodass deren Enden zwei parallele Linien oder Bögen beschreiben. Ein Zickzack-Muster wird durch wiederholte Spiegelung einer Strecke konstruiert; es entsteht auch bei Flecht- und Webarbeiten und gehört zu den ältesten bekannten Ziermustern der Menschheitsgeschichte (z. B. der Megalith- und der Glockenbecherkultur).
Architektur-Beispiele
Während Zickzack-Muster in der antiken Architektur kaum vorkommen (Ausnahme Fischgrätmuster), bilden sie ein beliebtes Motiv in der anglo-normannischen (z. B. an den Portalen des Southwell Minster oder im Bauschmuck der Galilee Chapel der Kathedrale von Durham, England) oder der späteren islamischen Kunst (z. B. Minarette des Jahangir-Mausoleums in Lahore, Pakistan).
- anglo-normannisches Südportal des Southwell Minster (um 1130)
- Portal der romanischen Kirche von Sotosalbos, Provinz Segovia (um 1140)
- Galiläa-Kapelle der Kathedrale von Durham (um 1180)
- Minarett des Jahangir-Mausoleums, Lahore, Pakistan (um 1630)
Neuere Beispiele
- Zickzack-Muster sind ein Grundelement vieler Ornamente und Verzierungen, zum Beispiel von Porzellan und Keramik.
- Die Zickzack-Naht kann maschinell durch eine Nähmaschine produziert werden. Zickzack-Nähte zeichnen sich durch Dehnbarkeit aus, was beim Vernähen von Stoffen, die in unterschiedlichen Richtungen beansprucht werden, von Wichtigkeit ist (z. B. Ballonhüllen, Fallschirme, Segel). Siehe unter: Nähen
- Die Sägezahnwelle und die Dreieckswelle beschreiben ein Zickzack-Muster.
- Zickzack beschreibt oft die Laufrichtung eines Textes innerhalb mehrerer Spalten oder Zeilen. Wichtig ist hierbei, dass am Ende der Zeile oder Spalte zum Anfang der nächsten Zeile bzw. Spalte gesprungen wird – im Gegensatz zur Laufrichtung „Schlange“, bei der die Fortsetzung am näherliegenden Anfang der nächsten Zeile bzw. Spalte stattfindet. Normale deutsche mehrspaltige Texte sind mit Zickzack formatiert. Die Schlangen-Laufrichtung findet eher bei der Anordnung von Ornamenten oder mehreren gleichberechtigten Textteilen Verwendung und ist somit insgesamt selten.