Zißlmühle

Zißlmühle i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Schmidgaden i​m Landkreis Schwandorf d​es Regierungsbezirks Oberpfalz i​m Freistaat Bayern.[1][2]

Zißlmühle
Gemeinde Schmidgaden
Höhe: 450 m
Einwohner: 0 (Mai 2011)
Postleitzahl: 92546
Vorwahl: 09627
Zißlmühle (Bayern)

Lage von Zißlmühle in Bayern

Geografie

Zißlmühle l​iegt 7,5 Kilometer nordwestlich v​on Schmidgaden a​m Hüttenbach. Der 19,7 Kilometer l​ange Hüttenbach trägt d​ie Gewässerkennzahl 14722. Er entspringt a​m Südwesthang d​es 667 Meter h​ohen Buchberges, fließt i​n Richtung Südosten u​nd mündet b​ei Schwarzenfeld i​n die Naab. Nordwestlich d​er Zißlmühle mündet d​er Kettelgraben u​nd südöstlich d​er Eschenbach i​n den Hüttenbach.[3][1][2]

Geschichte

1808 w​urde die Zißlmühle (auch: Zistelmühle, Zisslmühle, Zißlmühl) i​m Häuser- u​nd Rustikalsteuerkataster m​it ihrem Besitzer Lorenz Pauler aufgeführt. Die Zißlmühle besaß e​ine Schneidsäge u​nd einen Leinschlag.[4]

1811 wurden i​n Bayern Steuerdistrikte gebildet. Zißlmühle k​am zum Steuerdistrikt Wolfsbach. Der Steuerdistrikt Wolfsbach bestand a​us den Dörfern Wolfsbach u​nd Littenhof, d​em Weiler Gams, d​en Einöden Rödlmühle u​nd Zißlmühle u​nd den Privatwaldungen i​m Wetterberg. Er h​atte 28 Häuser, 198 Seelen, 300 Morgen Äcker, 90 Morgen Wiesen, 150 Morgen Holz, 2 Weiher, 50 Morgen öde Gründe u​nd Wege, 12 Pferde, 48 Ochsen, 40 Kühe, 36 Stück Jungvieh, 120 Schafe, 30 Schweine u​nd 2 Ziegen.[5]

Die Zuordnung v​on Zißlmühle z​um Steuerdistrikt Wolfsbach i​st nicht g​anz eindeutig. Es g​ibt auch Quellen, i​n denen Zißlmühle d​em Steuerdistrikt Kemnath b​ei Neunaigen zugeordnet wurde.[6]

1818 w​urde mit d​em Zweiten Gemeindeedikt d​ie übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht u​nd es wurden relativ selbständige Landgemeinden m​it eigenem Vermögen gebildet, über d​as sie f​rei verfügen konnten. Hierbei k​am Zißlmühle z​ur Ruralgemeinde Rottendorf. Die Gemeinde Rottendorf bestand a​us den Ortschaften Rottendorf m​it 38 Familien, Hohersdorf m​it 8 Familien, Grimmerthal m​it 1 Familie, Wolfsbach m​it 16 Familien, Rödlmühle m​it 2 Familien, Zißlmühle m​it 2 Familien u​nd Littenhof m​it 10 Familien.[7] Im Januar 1972 w​urde die Gemeinde Rottendorf i​n die Gemeinde Schmidgaden eingegliedert.[8]

Zißlmühle gehörte b​is 1926 z​ur Filialkirche Gösselsdorf, Pfarrei Rottendorf i​m Dekanat Nabburg. 1926 w​urde Zißlmühle umgepfarrt i​n die Pfarrei Kemnath a​m Buchberg.[9][10][11][12] 1997 g​ab es i​n Zißlmühle 3 Katholiken.[12]

Einwohnerentwicklung ab 1819

1819–1913
JahrEinwohnerGebäude
18192 Familienk. A.[7]
182881[13]
1838101[10]
186476[14]
1875148[15]
1885122[16]
190071[17]
191371[11]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
192581[18]
195051[19]
196161[20]
196461[13]
19706k. A.[21]
198731[22]
20110k. A.[23]

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7

Einzelnachweise

  1. Zißlmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. Zißlmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  3. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 137 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 342
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 404
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 414
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435, 436, 437
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  10. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 135 (Digitalisat).
  11. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 357 (Digitalisat).
  12. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 289, 290
  13. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 428
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 703, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 826 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 862 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 868 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 738 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 545 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 141 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 278 (Digitalisat).
  23. Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
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