Zeutsch
Zeutsch ist ein Ortsteil der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.
Zeutsch Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel | ||
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Höhe: | 176 m ü. NN | |
Einwohner: | 326 (31. Dez. 2010) | |
Eingemeindung: | 1. Juli 2002 | |
Postleitzahl: | 07407 | |
Vorwahl: | 036742 | |
Lage von Zeutsch in Thüringen | ||
Geografie und Geologie
Die Gemarkung von Zeutsch liegt im Saaletal und bildet eine trichterartige Pforte zum Eingang in den Hexengrund Richtung Engerda/Großkochberg. Die Saale und die Bahnlinie von Saalfeld nach Jena mit Halt am Dorf führen durch das Tal und streifen den Ort. Die Bundesstraße 88 ist gleichzeitig Hauptstraße im Dorf, was vorteilhaft, aber auch belastend ist.
Der Ort liegt links der Saale und beiderseits des hier in die Saale mündenden Wiedabachs. Die alluvialen Aueböden in der Saaleniederung sind grundwassernah und daher sehr fruchtbar. Sowohl an den Hängen als auch auf den Anhöhen geht der Boden links der Saale in Muschelkalkverwitterungsgestein über. Rechts der Saale ist der Boden aus Buntsandsteinverwitterung. Beide Standorte gehen in grundwasserferne Böden über. Die Hänge und Berge sind überwiegend bewaldet.
Nachbarorte sind nördlich die Stadt Orlamünde, nordöstlich Niederkrossen, südwestlich Uhlstädt und westlich Beutelsdorf. Die Wüstung Töpfersdorf lag östlich von Zeutsch.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung von Zeutsch wurde von 1083 bis zum 16. Februar 1084 dokumentiert.[1]
Die Namen „Kessels Edelhof“ und „Am Schloß“ weisen auf den früheren besonderen Stand des Dorfes hin.[2]
Von 1991 bis 2002 gehörte der Ort der Verwaltungsgemeinschaft Uhlstädt an. Mit Auflösung dieser am 1. Juli 2002 bildete der Ort mit zehn weiteren Gemeinden die Einheitsgemeinde Uhlstädt-Kirchhasel.[3]
326 Einwohner lebten 2011 im Ort.
1895 wurde der evangelische Religionspädagoge und Hochschullehrer Gerhard Bohne in Zeutsch geboren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Zentrum von Zeutsch erinnert in einer Parkanlage seit 1985 eine Stele an die KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus einem der Außenlager des KZ Buchenwald durch den Ort getrieben wurden. 1999 wurde in der ehemaligen Zeutscher Schule eine Heimatstube eingerichtet, die nach telefonischer Voranmeldung besichtigt werden kann. Im gleichen Objekt befinden sich die Barockräume des Vereins „Christiane Eleonore von Zeutsch e. V.“ und die 2012 neu entstandene historische Schulstube.[4] Zweimal jährlich veranstaltet dieser Verein einen sogenannten „Kaffeeklatsch bei Eleonore“ mit Vorträgen zu Kunst, Kultur und Geschichte. Ein kulturhistorisches Kleinod ist die Orgel der Zeutscher Kirche aus dem 18. Jahrhundert, die gegenwärtig restauriert wird.
Einzeldenkmale
- Ehem. Lohmühle
- Kirche mit Ausstattung
- Kirchenruine Töpfersdorf
- Gedenkstein „Leidensweg der Buchenwald-Häftlinge“
- Erfurter Straße 27; Gehöft
- Erfurter Straße 28; Wohnstallhaus
- Hauptstraße 9; Gasthaus „Zur grünen Linde“
- Im Mühlgarten 23; Ehem. Mühle
- Im Mühlgarten 23; Scheune
- Kirchgasse 34; Gehöft
- Kirchgasse 47; Scheune[5]
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein goldenes dreispeichiges Viertelrad.“
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 324.
- Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 305.
- Thüringer Landesamt für Statistik
- Zeutsch auf der Webseite der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel Abgerufen am 17. August 2017.
- Denkmalliste des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt vom 12. Februar 2013 (PDF; 632 kB), abgerufen am 17. August 2017