Zeppelin Baumaschinen
Die Zeppelin Baumaschinen GmbH mit Sitz in Garching bei München gehört zur Holding Zeppelin GmbH. Zentraler Geschäftsbereich des Unternehmens ist der Vertrieb und Service von neuen und gebrauchten Baumaschinen der Marke Caterpillar Inc. in Deutschland.
Zeppelin Baumaschinen GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1954 |
Sitz | Garching bei München[1], Bayern |
Leitung | Vorsitzender: Fred Cordes (2017)
Thomas Weber (2012) |
Mitarbeiterzahl | 1.681 (Stand: Mai 2019) |
Umsatz | 1.036 Mio. Euro (Stand: Mai 2019) |
Website | www.zeppelin-cat.de |
Geschichte
Anfänge des Luftschiffbaus
Der Ursprung der Zeppelin Baumaschinen GmbH geht auf den Luftschiffbau des Ferdinand Graf von Zeppelin (1838–1917) zurück. Die starren Luftschiffe des Grafen wurden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sowohl zur Personenbeförderung als auch militärisch eingesetzt. Mit dem Unglück von Lakehurst 1937, als das Luftschiff Hindenburg in Flammen aufging, ging die Luftschifffahrt zunächst zu Ende. Unter den alliierten Besatzungsmächten war es ohnehin verboten, die Luftfahrtaktivitäten weiter zu verfolgen. Darum wurde 1951 die Metallwerke Friedrichshafen GmbH als Nachfolgeunternehmen der Zeppelinwerke gegründet. Man versuchte, das Know-how in der Herstellung von großen, leichten, aber hochfesten Strukturen aus Aluminium auf andere Bereiche zu übertragen, zum Beispiel auf die Herstellung von Antennen- und Richtfunkanlagen und von Silos und Apparaten für die chemische Industrie. Zusätzlich gab es einen Unternehmensbereich, der sich mit der Instandsetzung von französischen Militär-LKWs beschäftigte, die nach dem Krieg in großer Zahl vorhanden waren.
Zeppelin und Caterpillar tun sich zusammen
Zu Beginn der 1950er Jahre bemühte sich der US-amerikanische Land- und Baumaschinenhersteller Caterpillar, der besonders auf Maschinen mit Kettenlaufwerken spezialisiert war, sein Überseegeschäft zu erweitern. Hierfür suchte er einen neuen Partner in Deutschland, der den Vertrieb und Service der Maschinen übernehmen sollte. Die Wahl fiel auf die Metallwerke Friedrichshafen GmbH, auch aufgrund der Erfahrungen in der Instandsetzung von Kettenlaufwerken. 1954[2] wurde zwischen beiden Firmen ein Vertrag unterzeichnet, der bis heute das Fundament der Geschäftsbeziehungen zwischen Caterpillar und Zeppelin bildet. Innerhalb kürzester Zeit wurde in West-Deutschland und West-Berlin ein Niederlassungsnetz aufgebaut. Caterpillar verfügte schon damals über ein großes Sortiment an fortschrittlichen und zuverlässigen Maschinen. Diese waren in Deutschland im Zuge der Wiederaufbaumaßnahmen und der durch das Wirtschaftswunder stark aufstrebenden Bautätigkeit sehr gefragt. Zeppelin konzentrierte sich von Beginn an auf den Aufbau eines eigenen, umfassenden Dienstleistungs- und Servicenetzwerkes. Das erklärte Ziel war, deutschen Bauunternehmern Komplettlösungen aus einer Hand anbieten zu können. Dies umfasste nicht nur den Handel mit neuen und gebrauchten Baumaschinen, sondern auch die Wartung und Reparatur, die Versorgung mit Ersatzteilen, die Finanzierung sowie eine Projekt- und Einsatzberatung.
Gründung der Zeppelin Baumaschinen GmbH
Seit den 1990er Jahren weitet das Unternehmen seine Tätigkeit auch zunehmend außerhalb Deutschlands aus. Inzwischen vertreibt Zeppelin die Caterpillar-Produkte in Österreich, Tschechien und der Slowakei, der Ukraine, Weißrussland, Nord- und Südwest-Russland sowie in den mittelasiatischen Ländern Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Aserbaidschan. Noch Anfang der 1990er agierte das Unternehmen unter dem Namen Zeppelin Metallwerke GmbH und war unterteilt in einen Industriebereich in Friedrichshafen und einen Handelsbereich mit Sitz in Garching bei München. 1994 wurde aus dem Handelsbereich in Deutschland die Zeppelin Baumaschinen GmbH gegründet.
Wirtschaftskrise 2008
Während der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 brach der Markt für Baumaschinen in Deutschland um rund 43 Prozent ein. Auch die Zeppelin Baumaschinen GmbH blieb davon nicht verschont. Ihr Umsatz ging 2009 um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück (Quelle: Zeppelin Geschäftsbericht 2009, S. 46). Durch einen Solidarpakt, der zwischen der Unternehmensleitung und den Mitarbeitern geschlossen wurde, konnten jedoch fast alle Angestellten im Unternehmen gehalten werden. Hierfür nahmen die Beschäftigten freiwillig Gehaltskürzungen in Kauf. Durch das Halten der Belegschaft konnte der starke Nachfrageaufschwung im Jahr 2010 genutzt und ein Gesamtumsatz von 765 Mio. EUR erwirtschaftet werden (Quelle: Zeppelin Geschäftsbericht 2010, S. 44).
Organisation
Struktur
Das Kerngeschäft der Zeppelin Baumaschinen GmbH liegt heute im Handel mit neuen und gebrauchten Baumaschinen und dem entsprechenden Service. Das deutsche Niederlassungsnetz umfasst aktuell (Stand 2019) 35 Niederlassungen, die von der Zentrale in Garching bei München gesteuert werden. Das Mietgeschäft mit Baumaschinen, anfangs von der Zeppelin Baumaschinen GmbH selbst durchgeführt, wurde 2004 an die Zeppelin Rental GmbH & Co KG übertragen. Der Vertrieb und Service von Caterpillar Motoren wurde auf die Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, übertragen. Beide Gesellschaften gehören ebenfalls zur Zeppelin GmbH, Friedrichshafen.[3]
Personalien
Seit dem Einstieg in den Baumaschinenhandel wurde der Dienstleistungsbereich stetig weiterentwickelt. Etwa 1200 der insgesamt rund 1600 Mitarbeiter (Stand 2019) sind im Service tätig, davon über die Hälfte als Außendienstmonteure. Rund zehn Prozent der Mitarbeiter sind Auszubildende entweder für kaufmännische Berufe oder als Land- und Baumaschinenmechatroniker. Für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter besteht ein eigenes Ausbildungszentrum in Kaufbeuren. Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Baumaschinen GmbH ist Fred Cordes (seit 1. Januar 2012). Weiterer Geschäftsführer ist Thomas Weber (seit 1. September 2012).[4]
Produkte und Dienstleistungen
Zeppelin Baumaschinen
Zeppelin vertreibt in Deutschland rund 150 unterschiedliche Maschinentypen für die Bereiche Bau, Gewinnung und Industrie. Dazu kommen Zubehör, Anbaugeräte und Ausrüstungen für Baumaschinen und Baustellen. Caterpillar stellt Maschinen nahezu aller Gewichtsklassen her, von einer bis 6200 Tonnen Einsatzgewicht. Im Jahr 2013 übernahm das Unternehmen auch den Vertrieb und Service von Bergbaumaschinen, die von Caterpillar Global Mining LLC hergestellt werden. Somit vertreibt und wartet Zeppelin sowohl Erdbau- und Transportgeräte, als auch Maschinen für den Straßen- und Tiefbau, Maschinen, mit denen Rohstoffe abgebaut werden, sowie Maschinen, die beim Abbruch und im Recycling im Einsatz sind.
Service
Neben dem Handel mit neuen und gebrauchten Baumaschinen, spielt der Service eine immer wichtigere Rolle. Dieser umfasst insbesondere das Minimieren von Ausfallzeiten der Maschinen und die Projekt- und Einsatzberatung.[5]
Siehe auch
Literatur
- Heinz-Herbert Cohrs: Cat & Zeppelin. Ein halbes Jahrhundert in Deutschland. Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 2000, ISBN 3-86133-242-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Webseite von Zeppelin Baumaschinen
- zeppelin-cat.de
- Übersicht über die Zeppelin Baumaschinen GmbH, abgerufen am 7. Januar 2020.
- Die Geschäftsführung der Zeppelin Baumaschinen GmbH, abgerufen am 7. Januar 2020.
- Servicebroschüre, abgerufen am 7. Januar 2020.