Wu Ji – Die Reiter der Winde
Wu Ji – Die Reiter der Winde (chinesisch 無極 / 无极, Pinyin Wújí, englischsprachiger Titel: Wu Ji – The Promise) ist ein Fantasy-Melodram von Regisseur Chen Kaige, der gemeinsam mit Zhang Tan auch das Drehbuch schrieb. Der im Jahr 2005 uraufgeführte Film basiert dabei auf Motiven der Wuxia-Liebesgeschichte Kunlun Nu (崑崙奴) von P’ei Hsing (裴鉶) aus dem 9. Jahrhundert der Tang-Dynastie.[2]
Film | |
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Titel | Wu Ji – Die Reiter der Winde |
Originaltitel | 無極 / 无极, Wújí |
Produktionsland | VR China, Hongkong, USA[1] |
Originalsprache | Mandarin |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Länge | 103 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Chen Kaige |
Drehbuch | Chen Kaige, Zhang Tan |
Produktion | Chen Hong, Han Sanping, Kim Dong-ju, Ernst Etchie Stroh |
Musik | Klaus Badelt |
Kamera | Peter Pau |
Besetzung | |
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Der mit einem Budget von etwa 340 Millionen Yuan[3] produzierte, bis zu diesem Zeitpunkt teuerste chinesische Film[1] wurde 2006 als chinesischer Oscarkandidat in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film eingereicht, unterlag jedoch der internationalen Konkurrenz.
Handlung
Der Film handelt in fernen Zeiten, wo einst ein Königreich existierte, in dem Götter und Menschen Seite an Seite lebten. Diese friedliche Epoche der unumschränkten Alleinregentschaft des Monarchen, der sich lieber dem Vergnügen widmete und seine Pflichten vernachlässigte, neigte sich jedoch dem Ende. Kämpferische Fürsten planten den Verrat – Gut und Böse waren nicht mehr trennbar. Ein kleines verwaistes Mädchen, Qingcheng, kämpfte inmitten dieser Tage ums nackte Überleben. Aus Not ging sie einen Pakt mit der „Göttin der Unendlichkeit“ ein, die ihr im Leben neben Glanz und Wohlstand die Bewunderung der Männer zusicherte. Im Gegenzug erfährt sie seitdem jedoch nie, was wahre Liebe ist, es sei denn, Unmögliches geschehe.
20 Jahre später rettet Kunlun, Sklave aus dem legendären „Land des Schnees“, dem mächtigen General Guangming, nach einem siegreichen Gefecht gegen Aufständische, das Leben. Auf dem Weg zur belagerten Hauptstadt wird der loyale Oberbefehlshaber der königlichen Truppen von einem Attentäter verwundet. Der Offizier übergibt daraufhin seine markante rote Generalrüstung an seinen Leibeigenen Kunlun, befiehlt ihn eilig zum König, um ihn zu beschützen, obwohl sein Sklave den Regenten nie zuvor sah. Der maskierte Kunlun, der übermenschliche Kräfte besitzt und sehr schnell laufen kann, tötet den skrupellosen König, den er eigentlich schützen sollte, und befreit stattdessen die attraktive Prinzessin Qingcheng vor den Augen des verräterischen Wuhuan. Allerdings ist ihre Freiheit nur von kurzer Dauer, weil Wuhuan, der Fürst des Nordens, Kunlun mit seinen Männern stellt und ihn zur Herausgabe der Prinzessin auffordert. Der für den General gehaltene Kunlun gibt schweren Herzens die geheimnisvolle Schönheit auf, kehrt zu Guangming zurück und übergibt ihm dessen Rüstung.
Der verärgerte General Guangming, der fortan als Königsmörder und Retter gilt, befreit daraufhin die attraktive Prinzessin aus den Händen Wuhuans, deren Liebe er gewiss sein kann, da Qingcheng ihn irrtümlich für ihren selbstlosen Helden hält, der ihr einst das Leben rettete und dabei einige Worte sagte. Währenddessen verliebt sich der alternde General, sehr zum Leidwesen seines Untergebenen Kunluns, ebenfalls in die junge Prinzessin, so dass Kunlun, der aus Treue zu seinem Herren seine Liebschaft demütig verschweigt den General verlässt. Eine Phase des Glücks für Qingcheng und Guangming beginnt.
Der gedemütigte und machthungrige Wuhuan, der derweil in Erfahrung bringen konnte, wer den König tatsächlich tötete, lässt Guangming verhaften und ihn vor ein Gericht zerren, um ihn da den Prozess zu machen. Dem General droht die Todesstrafe, und Qingcheng bedrängt Kunlun, die Schuld für den Königsmord auf sich zu nehmen, um ihren Liebhaber freizusprechen, ohne jedoch zu ahnen, dass durch eine Verwechselung Kunlun der Mörder ist, in den sie sich einst verliebte. Während der Gerichtsverhandlung bemerkt die erstaunte Qingcheng ihren Irrtum – sie liebte zum Leidwesen des wirklichen Retters den falschen Mann. Die drei Beteiligten Qingcheng, Guangming und Kunlun werden zum Tode verurteilt und dem Fürst zur Hinrichtung überlassen.
Am Ende des Films kommt es zu einem blutigen Handgemenge. General Guangming stirbt ebenso wie Wuhuan, während Kunlun verwundet einen verfluchten Mantel greift, der ihn befähigt Qingchengs Schicksal zu verändern.
Kritiken
„Formal wie inhaltlich überladenes Fantasy-Melodram als grotesk-knallbuntes, seelenloses Spektakel, das durch seine Überfrachtung und lausigen Computereffekte keinerlei epischen Atem entwickelt.“
Auszeichnungen
- 2006: Nominierung für einen Golden Globe in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Ausstattung für Timmy Yip
- 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Kameraführung für Peter Pau
- 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Kostüme und Beste Maske für Timmy Yip und Masago Kimiya
- 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Tongestaltung für Wang Danrong und Roger Savage
- 2006: Nominierung in der Kategorie Beste Visuelle Effekte für Frankie Chung, Ma Wing-On, Cecil Cheng Man Ching und Kai Kwan Tam
- 2007: Preisträger des Orient Express Section Special Jury Award für Chen Kaige
Weblinks
- offizielle Internetpräsenz des Films
- Wu Ji – Die Reiter der Winde in der Internet Movie Database (englisch)
- Wu Ji – Die Reiter der Winde bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- vgl. Presseheft auf wuji-film.de (Memento vom 24. November 2006 im Internet Archive) (als .pdf)
- vgl. Liu, James J.Y. The Chinese Knight Errant. London: Routledge and Kegan Paul, 1967 (ISBN 0-2264-8688-5)
- vgl. Archivlink (Memento vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive) - abgerufen am 12. Februar 2008 (Englisch)
- Wu Ji – Die Reiter der Winde. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.