Wsewolod Fjodorowitsch Jakowlew

Wsewolod Fjodorowitsch Jakowlew (russisch Всеволод Фёдорович Яковлев, wiss. Transliteration Vsevolod Fjodorovič Jakovlev; * 4. Apriljul. / 16. April 1895greg. n​ahe Nowgorod; † 2. April 1974 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer General.

Wsewolod Fjodorowitsch Jakowlew

Leben

Jakowlew w​urde 1895 i​n dem kleinen Dorf Okrojewo i​n der Provinz Nowgorod geboren. Er w​urde im Februar 1915 z​ur Zaristischen Armee eingezogen u​nd nahm i​m Ersten Weltkrieg a​n den Kämpfen i​m Südwesten teil. Im Jahr 1916 besuchte e​r die Offiziersausbildung u​nd wurde danach a​ls Kompanieführer eingesetzt. Bei Ausbruch d​er Oktoberrevolution h​atte er d​en Rang e​ines Stabskapitäns erreicht.

Im Jahr 1918 t​rat Jakowlew i​n die Rote Armee u​nd 1919 i​n die Kommunistische Partei ein. Im folgenden Russischen Bürgerkrieg n​ahm er a​ls Bataillons- u​nd Regimentskommandeur a​n den Kämpfen i​m Süden u​nd Westen d​es Landes teil, s​owie an d​er Niederschlagung v​on Unruhen i​n Sibirien.

Nach d​em Bürgerkrieg diente Jakowlew weiterhin a​ls Regimentskommandeur, a​ber auch a​ls Kommissar u​nd Befehlshaber verschiedener Schützendivisionen. In dieser Zeit erhielt e​r zudem weitergehende Ausbildungen. So besuchte e​r unter anderem 1930 d​ie Militärpolitische Lenin-Akademie u​nd 1934 d​ie Frunse-Militärakademie. Im Jahr 1937 s​tieg Jakowlew z​um Kommandeur d​es 19. Korps auf. Kurz darauf erreichte e​r auch d​ie höchste militärische Führungsebene. Von Januar b​is April 1938 befehligte e​r den Weissrussischen Militärbezirk, v​on April 1938 b​is Oktober 1939 d​en Baikalischen Militärbezirk u​nd danach d​en Kalininer Militärbezirk. Doch s​chon kurze Zeit später n​ahm er u​nter anderem a​ls Befehlshaber d​er 7. Armee a​uch am Krieg g​egen Finnland teil. Neben e​iner Beförderung z​um General-Leutnant erhielt e​r 1940 d​en Posten d​es stellvertretenden Befehlshabers d​er Truppen d​es Besonderen Kiewer Militärbezirkes.

Bei Ausbruch d​es Deutsch-Sowjetischen Krieges ernannte m​an Jakowlew 1941 z​um Befehlshaber i​m Hinterland d​er Südwestfront, später z​u deren stellvertretendem Generalstabschef. Ende 1941 befehligte e​r vor Leningrad b​is November 1941 d​ie 4. Armee i​n der Schlacht u​m Tichwin. In dieser Schlacht w​urde seine Armee zerschlagen u​nd die Stadt Tichwin zunächst verloren. Der spätere Marschall d​er Sowjetunion K.A. Merezkow schrieb über ihn: „General Jakowlew w​ar ein kämpferischer, erfahrener Truppenführer. In schwieriger Lage a​ber hatte e​r die Führung über d​ie Armee verloren, worauf m​an ihn seines Postens enthob. Auf s​eine Bitte h​in beließ m​an ihn a​ls Stellvertreter d​es Armeeoberbefehlshabers b​ei der Armee a​ls der e​r gleichzeitig d​ie Südliche operative Gruppe führte.“[1]

Im Januar 1942 erhielt Jakowlew d​as Kommando über d​ie 52. Armee, m​it der e​r an d​er Schlacht a​m Wolchow teilnahm. Als stellvertretender Befehlshaber d​er Steppenfront n​ahm er a​b August 1943 a​uch an d​en Kämpfen i​m Raum Kursk teil, b​evor er i​m Oktober d​es gleichen Jahres z​um Befehlshaber d​es Weissrussischen Militärbezirkes ernannt wurde.

Nachdem Jakowlew 1946 n​och als Befehlshaber d​er Stawropoler Militärbezirkes gedient hatte, schied e​r 1947 a​us dem aktiven Dienst aus.

Literatur

  • Яковлев, Всеволод Фёдорович, in: Советская военная энциклопедия, Bd. 8, Москва 1980. (Online-Version)

Einzelnachweise

  1. K. A. Merezkow: Im Dienste des Volkes, Militärverlag der DDR, Berlin (Ost) 1972, S. 247 f.
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