Wolfgang Pohl (Politiker, 1940)

Wolfgang Pohl (* 10. Februar 1940 i​n Königsberg)[1] i​st ein ehemaliger deutscher SED-Funktionär u​nd späterer PDS-Politiker. Er w​ar 1989/90 stellvertretender Parteivorsitzender.

Leben

Pohl besuchte v​on 1946 b​is 1954 e​ine Volksschule i​m Kreis Wismar. Danach w​urde er i​n der „Mathias-Thesen-Werft“ Wismar z​um Stahlschiffbauer ausgebildet. 1956 t​rat er i​n die FDJ ein. Von 1957 b​is 1960 leistete e​r seinen Wehrdienst b​ei den Volkspolizei-Bereitschaften. 1960 t​rat Pohl i​n die SED e​in und absolvierte v​on 1961 b​is 1962 d​ie Verwaltungsschule i​n Staßfurt. Nach d​em 1964 a​uf dem 2. Bildungsweg abgelegten Abitur studierte e​r von 1965 b​is 1970 Rechtswissenschaften a​n der Humboldt-Universität Berlin. Das Studium schloss e​r als Diplom-Jurist ab. Danach w​ar er v​on 1970 b​is 1974 a​ls stellvertretender Oberbürgermeister i​n Magdeburg tätig. Es folgte e​in dreijähriges Studium a​n der Parteihochschule „Karl Marx“, d​as er a​ls Diplom-Gesellschaftswissenschaftler abschloss. Von 1978 b​is 1989 w​ar Pohl 1. Sekretär d​er SED-Stadtbezirksleitung Magdeburg-Nord.

Im November 1989 löste e​r Werner Eberlein a​ls 1. Sekretär d​er SED-Bezirksleitung Magdeburg ab. Pohl w​ar Mitglied d​es Arbeitsausschusses z​ur Vorbereitung d​es außerordentlichen Parteitages d​er SED i​m Dezember 1989 u​nd wurde d​ort zum stellvertretenden Vorsitzenden d​er SED-PDS (später PDS), Leiter d​er Kommission Organisation u​nd Parteileben u​nd der Statutenkommission gewählt.

Nach d​er Volkskammerwahl 1990 w​ar er v​on März b​is Oktober 1990 für d​ie PDS Abgeordneter d​es DDR-Parlaments.

Im Zusammenhang m​it Finanzmanipulationen d​er PDS („Putnik-Deal“) t​rat Pohl i​m Oktober 1990 v​on allen Ämtern zurück. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Prozesse w​egen des Verdachts d​er Untreue g​egen ihn geführt, d​ie am 20. Juni 1995 m​it einem Freispruch d​urch das Landgericht Berlin endeten.

Später arbeitete e​r in e​iner Rechtsanwaltskanzlei i​n Leipzig.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Biografie von Wolfgang Pohl. In: Wilhelm H. Schröder: Die Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR (Volkparl).
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