Wolfgang Kähler (Admiral)
Wolfgang Kähler (* 22. März 1903; † 8. September 1983[1]) war ein deutscher Seeoffizier, zuletzt Flottillenadmiral der Bundesmarine.
Leben
1922 trat Wolfgang Kähler in die Reichsmarine ein[2] und war ab 1925 Schüler an der Schiffsartillerieschule. Am 1. Juli 1928 zum Oberleutnant zur See befördert, war er 1930 an Bord des Leichten Kreuzers Karlsruhe.[2] Als Artillerieoffizier und Kapitänleutnant (Beförderung am 1. Oktober 1934) diente er 1937 auf der Emden.[3]
Als Zweiter Artillerieoffizier des Schlachtschiffes Gneisenau erlebte Kähler Anfang April 1940 den Angriff des britischen Schlachtkreuzers Renown. Nachdem der Erste Artillerieoffizier, Fregattenkapitän Hans-Georg von Buchka, durch einen Treffer getötet worden war, übernahm der Korvettenkapitän Kähler den Posten als Erster Artillerieoffizier. In dieser Position blieb er formal bis 1942.[4]
Von August bis Oktober 1940 war er vorübergehend Kommandant der Seeverteidigung Seine-Somme in Le Havre.[5]
Ab Mai 1942 war er als Fregattenkapitän letzter Kommandant des Schlachtschiffes Gneisenau, welches sich bereits seit Mitte Februar 1942 im Schwimmdock befand. Mit der Außerdienststellung des Schiffes im Juli 1942 endete auch sein Kommando. Ab Juli 1942 war er bis März 1943 Navigationsoffizier auf dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper.[6]
Von Januar 1945 bis März 1945 war er Kommandant des Leichten Kreuzers Emden, worauf er bereits vor Kriegsbeginn gedient hatte.[7] Anschließend wurde er in Stettin Bevollmächtigter des Kommandierenden Admirals der westlichen Ostsee[8] und später bis Kriegsende Festungskommandant Kiel. Anfang Mai 1945 war Kiel zur offenen Stadt erklärt und durch die Briten besetzt worden.[9]
Nach dem Krieg führte er als Leiter der Abteilung Personalwesen,[10] welche er seit 1953 leitete[11], im Amt Blank die konkrete Personalplanung für die neue deutsche Marine einschließlich der Festlegungen innerhalb der Dienstgradgruppen durch.[12] Kähler war im Amt Blank auch Mitglied des sogenannten Ausschuss Innere Führung.[11]
Als Kapitän zur See wurde er später in die Bundesmarine übernommen und war dort ab Juni 1955 bis Mai 1957 im Bundesministerium für Verteidigung Leiter der neu eingerichteten Unterabteilung P VI.[13]
Anschließend war er als Flottillenadmiral bis Ende Juni 1962 Kommandeur des Marineabschnittskommandos Ostsee. 1962 ging er in den Ruhestand.[1][14]
Nach seiner Pensionierung war er u. a. Redakteur bei der Zeitschrift Truppenpraxis.[15]
Werke (Auswahl)
- Kommandant der Gneisenau: Schlachtschiff Gneisenau. Heyne Verlag, 1974, dann mehrere Auflagen.
- Schlachtschiff Gneisenau. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1979.
Weblinks
Einzelnachweise
- Clemens Range: Die Generale und Admirale der Bundeswehr. E.S. Mittler, 1990, ISBN 978-3-8132-0350-9, S. 253 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Marineleitung: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1930, S. 51 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler, 1937, S. 120 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Hartmut Nöldeke, Volker Hartmann: Der Sanitätsdienst in der deutschen Flotte im Zweiten Weltkrieg: schwere Seestreitkräfte : Organisation, medizinische Wissenschaft, Erfahrungen und Lehren. E.S. Mittler, 2003, ISBN 978-3-8132-0803-0, S. 47 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Herbert Plaschke, Dieter Klein: Bonn-Paris, Achse der Monopole. Dietz, 1964, S. 148 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Heavy Cruisers of the Admiral Hipper Class: Warships of the Kriegsmarine. Seaforth Publishing, 2014, ISBN 978-1-84832-195-3, S. 59 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Gordon Williamson: German Light Cruisers 1939–45. Bloomsbury Publishing, 2012, ISBN 978-1-78096-666-3, S. 9 (google.de [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Mundus Verlag, 1993, S. 18 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Heinz Schön: Die letzten Kriegstage: Ostseehäfen 1945. Motorbuch Verlag, 1995, ISBN 978-3-613-01654-5, S. 320 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Bundesministerium der Verteidigung.- Führungsstab der Marine. Archivportal-D, abgerufen am 1. Dezember 2021.
- John Zimmermann: Ulrich de Maizière: General der Bonner Republik, 1912-2006. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-486-85474-9, S. 158 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Johannes Berthold Sander-Nagashima: Die Bundesmarine 1955 bis 1972: Konzeption und Aufbau. Oldenbourg Verlag, 2011, ISBN 978-3-486-71185-1, S. 57 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955-1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 18 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Wehrkunde. Verlag Europäische Wehrkunde., 1962, S. 52 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Taschenbuch für Wehrfragen. Festland Verlag., 1972, S. 620 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2021]).