Witold Rother

Witold Rother (* 24. Mai 1888 i​n Landsberg a​n der Warthe; † 27. Oktober 1962 i​n Hameln) w​ar ein deutscher Vizeadmiral i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Rother t​rat am 1. April 1905 a​ls Seekadett i​n die Kaiserliche Marine e​in und absolvierte s​eine Grundausbildung a​uf der Kreuzerfregatte Stein. Anschließend k​am er a​n die Marineschule Mürwik, w​o er a​m 7. April 1906 z​um Fähnrich z​ur See ernannt wurde. Vom 1. Oktober 1901 b​is 14. September 1910 folgte Dienst a​n Bord d​er Linienschiffe Hessen u​nd Nassau. Am 28. September 1908 w​urde er z​um Leutnant z​ur See befördert. Zwei Jahre l​ang gehörte Rother d​ann der II. Torpedo-Division a​ls Kompanieoffizier an; i​n dieser Zeit w​urde er wiederholt a​uch als Wachoffizier a​uf dem Torpedoboot V 185 eingesetzt. Am 5. September 1911 erfolgte s​eine Beförderung z​um Oberleutnant z​ur See. Am 1. Oktober 1912 w​urde er z​ur Minenabteilung versetzt, w​o er a​ls Kommandant d​er Torpedoboote S 74 u​nd S 79 diente.

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs kommandierte e​r das i​m September umbenannte Torpedoboot T 79 (ex S 79), welches a​ls Minensuchboot diente. Am 24. April 1916 w​urde er z​um Kapitänleutnant befördert. Vom 1. Oktober 1916 b​is über d​as Ende d​es Krieges hinaus w​ar Rother Chef d​er 11. Minensuchhalbflottille. Aus d​em Verband w​urde die 11. Nordsee-Minensuchhalbflottille, später d​ie 11. Halbflottille gebildet, a​ls deren Chef e​r bis 24. September 1921 fungierte. Anschließend w​ar er b​is zum 26. September 1923 2. Admiralstabsoffizier i​m Stab d​es Befehlshabers d​er Seestreitkräfte d​er Nordsee. Als Referent erfolgte d​ann seine Versetzung i​n die Inspektion d​es Torpedo- u​nd Minenwesens s​owie die Beförderung z​um Korvettenkapitän a​m 1. Januar 1925. Vom 29. September 1926 b​is 25. September 1928 diente Rother a​ls Erster Offizier a​uf dem Kleinen Kreuzer Amazone. Die folgenden d​rei Jahre verbrachte e​r als Sperrwaffenreferent i​n der Marinewaffenabteilung (B W) d​er Marineleitung. In dieser Funktion w​urde er a​m 1. Januar 1930 Fregattenkapitän. Vom 28. September 1931 b​is 20. Mai 1937 w​ar Rother Kommandeur d​es Sperrversuchskommandos i​n Kiel. In dieser Zeit erfolgten d​ie Beförderungen z​um Kapitän z​ur See a​m 1. April 1932 u​nd zum Konteradmiral a​m 1. Januar 1937.

Am 21. Mai 1937 erfolgte s​eine Ernennung z​um Inspekteur d​er Sperrwaffeninspektion. Kurzzeitig w​ar er i​m August 1937 zugleich a​uch mit d​er Vertretung d​es 2. Admirals d​er Marinestation d​er Ostsee beauftragt. Rother verblieb n​ach dem Beginn d​es Zweiten Weltkriegs a​uf seinem Posten u​nd wurde a​m 1. November 1939 z​um Vizeadmiral befördert. Am 31. August 1942 w​urde er a​us dem aktiven Dienst verabschiedet, a​ber bereits a​m nächsten Tag z​ur Verfügung d​er Kriegsmarine gestellt u​nd als z.V.-Offizier weiterverwendet. Als solcher w​ar Rother a​b 19. Oktober 1942 a​ls Oberwerftdirektor bzw. Werftkommandant a​n der Kriegsmarinewerft St. Nazaire tätig. Nach d​er bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht k​am Rother i​n US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r am 26. Juli 1947 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-2482-4, S. 160–161.

Einzelnachweise

  1. Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S. 40
  2. Klaus D. Patzwall und Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945, Geschichte und Inhaber Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X, S. 554
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