William Nikolaus Reed
William Nikolaus Reed (* 1825 bei Christiansted, Saint Croix; † 26. Februar 1864 in Beaufort (South Carolina)) war ein deutschamerikanischer Offizier und der höchstrangige schwarze Soldat im Sezessionskrieg.
Leben
Reed wurde auf der Jungferninsel Saint Croix geboren, die damals zu Dänisch-Westindien gehörte. Sein Vater war aus dem damals dänischen Schleswig-Holstein in die Karibik ausgewandert; Reeds Mutter war eine kreolische Einheimische.[1] Zu seinen Vorfahren gehörten nach den neuesten Forschungen englische Farmer[2] und afrikanische Sklaven. Er kam im Alter von fünf Jahren nach Flensburg und wurde bei einem Schiffskapitän erzogen. Danach besuchte er die Militärakademie in Rendsburg. 1844 immatrikulierte er sich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für Medizin.[3] 1845 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Kiel.[4] Er wechselte später aber das Fach und wurde Jura-Student.[2]
Er meldete sich als Student zur Schleswig-Holsteinischen Armee. Als Portepée-Fähnrich im 3. Jäger-Corps bei der I. Infanterie-Brigade kämpfte er in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung. Während des Waffenstillstands von Malmö, am 29. Januar 1849, wurde er zum Seconde-Lieutenant befördert.[5] Nach Versetzung in das 1. Jäger-Corps erreichte er 1850 den Rang eines Premier-Lieutenants.[2]
Als der Dreijährige Krieg verloren und die Schleswig-Holsteinische Armee am 31. März 1851 aufgelöst war, reiste Reed mehrmals in die Karibik. Er wanderte 1853 in die USA aus und lebte als Kaufmann in New York City. Nach Beginn des Sezessionskrieges meldete er sich am 1. Juni 1863 zum Dienst im 1st North Carolina Colored Volunteer Regiment, das nur aus schwarzen Freiwilligen bestand.[2] Der Regimentskommandeur war Henry Ward Beecher. Reed wurde am 1. Juni 1863 Oberstleutnant und damit der ranghöchste schwarze Offizier in den United States Colored Troops.[6] In der Schlacht bei Olustee, Florida, am 20. Februar 1864 verwundet, wurde er in das Marinekrankenhaus in Beaufort, South Carolina, gebracht. Dort starb er sechs Tage später im Alter von 39 Jahren.[7]
Literatur
- Hans-Georg Balder, Rüdiger B. Richter: Korporierte im amerikanischen Bürgerkrieg. WJK-Verlag, Hilden 2007, S. 101–103.
- George W. Williams: A History of Negro Troops in the War of Rebellion. New York 1888, S. 141 und S. 207–208.
Weblinks
- Informationen zu Lieutenant Colonel William N. Reed auf battleofolustee.org battleofolustee.org
Einzelnachweise
- Wolbert G. C. Smidt: Biographische Studie zu Reed: Ein Afroamerikaner im Kampf gegen die Kolonialmacht, in: Ethnorêma 14, 2018.
- Das Album der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1665–1855
- Kösener Korps-Listen 1910, 135, 48
- Veränderungsnotiz in der Stammliste
- Jesse J. Johnson: Black Armed Forces Officers 1736–1971. Hampton, 1971, S. 31.
- Naval Hospital Beaufort