William Greer

William Robert Greer (* 22. September 1909 i​n Stewartstown, County Tyrone, Irland; † 23. Februar 1985 i​n Waynesville, North Carolina) w​ar ein US-amerikanischer Sicherheitsbeamter, d​er Bekanntheit erlangte a​ls Fahrer d​es Wagens, i​n dem John F. Kennedy a​m 22. November 1963 i​n Dallas ermordet wurde.

Der Wagen von John F. Kennedy wenige Augenblicke vor seiner Ermordung. William Greer als Fahrer ganz links unten (das Gesicht ist halb verdeckt).

Leben

Frühe Jahre

William Greer w​urde in Irland geboren, w​o er e​ine Public School besuchte u​nd dann a​uf einer Farm arbeitete. 1930 emigrierte e​r in d​ie USA, w​o er a​ls Chauffeur Arbeit fand. Nach d​em Bombardement v​on Pearl Harbor a​m 7. Dezember 1941 leistete e​r in d​er US-Marine seinen Militärdienst. Nach d​em Zweiten Weltkrieg t​rat er i​m Oktober 1945 d​em United States Secret Service bei. 1951 w​urde er Mitarbeiter d​es Weißen Hauses, u​nd in d​en nächsten dreizehn Jahren w​ar er Fahrer v​on Harry S. Truman, Dwight D. Eisenhower u​nd zuletzt John F. Kennedy.

Das Attentat

Am 22. November 1963 chauffierte Greer Präsident Kennedy durch Dallas. Mit im Wagen, einem dunkelblauen 1961er Lincoln Continental X-100 mit offenem Verdeck, saßen die First Lady Jackie Kennedy, der Gouverneur John Connally mit seiner Frau Nellie und der Secret Service-Mitarbeiter Roy Kellerman. Als sie von der Elm Street in die Dealey Plaza abbogen, wurde der Wagen beschossen. Greer steuerte den Wagen nach links und verlangsamte die Fahrt, um sich nach dem Präsidenten umzusehen.[1] In diesem Moment traf ein weiterer Schuss Kennedy in den Kopf. Darauf raste Greer zum vier Meilen entfernten Parkland Memorial Hospital, wo der Tod des Präsidenten festgestellt wurde. Für das Verlangsamen des Wagens wurde Greer in der Folge von mehreren Augenzeugen kritisiert. Senator Ralph Yarborough, der gemeinsam mit Vizepräsident Lyndon B. Johnson in einem Wagen hinter Kennedy fuhr, bemerkte, Geheimdienst-Mitglieder sollten eigentlich darauf trainiert sein, schnell zu reagieren, wenn sie einen Schuss hörten. Auch Kennedys Assistent Kenneth O’Donnell kritisierte Greers Reaktionen und fragte sich, ob Kennedy noch leben würde, wenn der Chauffeur rechtzeitig beschleunigt hätte. Noch am 22. November bat Greer die Witwe des Präsidenten um Verzeihung für sein Fehlverhalten.[2] Auf Jackie Kennedys Wunsch steuerte Greer den Wagen, mit dem der Leichnam des Präsidenten zur Obduktion ins Bethesda Naval Hospital nach Maryland gebracht wurde.[3] Vor der Warren-Kommission, die den Auftrag hatte, das Attentat zu untersuchen, sagte Greer später aus, er habe drei Schüsse gehört, die alle von hinten kamen, das heißt von dem Schulbuchdepot, in dem der mutmaßliche Mörder Kennedys, Lee Harvey Oswald, arbeitete.

Letzte Jahre

Wegen seines Verhaltens b​eim Attentat erfuhr Greer i​n der Folgezeit keinerlei dienstliche Nachteile. Er b​lieb beim Secret Service, b​is er w​egen eines chronischen Magengeschwürs, d​as sich n​ach dem Attentat verschlimmert hatte, vorzeitig a​us dem Dienst ausschied. 1973 siedelte e​r nach Waynesville i​m Haywood County i​n North Carolina um, w​o er 1985 a​n Krebs starb.

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Einzelnachweise

  1. Gerald L. Posner: Case Closed. Lee Harvey Oswald and the Assassination of JFK. Random House, New York NY 1993, ISBN 0-679-41825-3, S. 234.
  2. William Manchester: The Death of a President. November 20 – November 25, 1963. Harper & Row, New York NY u. a. 1967, S. 290.
  3. Vincent Bugliosi: Four Days in November. The Assassination of President John F. Kennedy. W. W. Norton, New York NY 2007, ISBN 978-0-393-33215-5, S. 219.
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