Willi Bösl
Leben
Bösl wurde am 6. Juli 1920 als erstes von sechs Kindern des Schuhmachermeisters Georg Bösl und seiner Frau Margarete geboren. Bischof Eduard Bösl war sein Bruder.[2] Nach der Schule erlernte er im elterlichen Betrieb das Schuhmacherhandwerk und erwarb den Gesellenbrief. Als Ältester sollte er einmal den elterlichen Hof übernehmen. Im Zweiten Weltkrieg war er als Wehrmachtsgefreiter am 26. Juni 1942 mit der 6. Armee auf dem Marsch nach Stalingrad, als er so schwer verwundet wurde, dass ihm der linke Arm abgenommen werden musste. Nach seiner Genesung besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth und wurde nach bestandener Prüfung in Hirschau eingesetzt, entschied sich jedoch bald für eine andere Laufbahn. Er absolvierte die Verwaltungsschule in Tutzing, kam ans Landratsamt Amberg und leitete dort das Sozialhilfeamt.[1]
Bösl heiratete am 13. Januar 1947 Betty Bösl, aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor.[1] Tochter Theresiaist verheiratet mit Werner Schulz.[2]
Politisches Wirken
Bösls kommunalpolitischer Weg begann 1956 mit der Wahl in den Stadtrat, wo er bis zu seiner Wahl zum ersten CSU-Bürgermeister Hirschaus im Jahr 1958 als Sprecher der CSU-Fraktion fungierte. Bei den Kommunalwahlen in den Jahren 1960, 1966, 1972 und 1978 wurde er jeweils in seinem Amt bestätigt. Nach seinem altersbedingten Abschied vom Bürgermeisteramt im Jahr 1984 war er von 1984 bis 1990 eine weitere Periode lang Stadtrat in Hirschau.[1]
Dem Kreistag gehörte Bösl von 1960 bis 1984 an. Als Kreistags-Neuling übernahm er 1960 den Vorsitz der CSU-Fraktion.[3] 21 Jahre lang trug er als erster Stellvertreter des Landrats im Altlandkreis Amberg (1963 bis 1972) bzw. im Landkreis Amberg-Sulzbach (1972 bis 1984) Verantwortung, zudem viele Jahre als stellvertretender Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes sowie als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreissparkasse.[1]
Auszeichnungen
- 1968 Kommunalen Verdienstmedaille
- 1978 Bundesverdienstkreuz am Bande[3]
- 1978 Goldene Bürgermedaille der Stadt Hirschau[3]
- 1984 Großer Ehrenring des Landkreises Amberg-Sulzbach[1]
- 1984 Ehrenbürger der Stadt Hirschau
- 1985 Altbürgermeister der Stadt Hirschau.[1]
- 1995 Bürgermeister-Bösl-Straße.[1]
Einzelnachweise
- "Hirschau zu einem kleinen Musterstädtchen gemacht". Altbürgermeister Willi Bösl stirbt wenige Wochen nach seinem 94. Geburtstag. In: Der neue Tag - Oberpfälzischer Kurier. 10. August 2014, abgerufen am 16. Dezember 2015.
- Projekte und Wirken überall gegenwärtig - Hochwasserkatastrophe in El Fortin. Lebenswerk von Bischof Bösl bei Indios alles andere als vergessen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kaolinpott.de. Dr. Stefan Birner, 11. September 2006, archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 16. Dezember 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Willi Bösl hat Hirschau immens geprägt. Wenige Wochen nach seinem 94. Geburtstag verstarb der Hirschauer Altbürgermeister. Auch die Entwicklung des Landkreises hat Willi Bösl mitgestaltet. In: mittelbayerische.de. 11. August 2014, abgerufen am 16. Dezember 2015.