Wilhelm Rullmann (Journalist)

Wilhelm Rullmann (* 10. Dezember 1841 i​n Bieber, Landkreis Gelnhausen, Kurfürstentum Hessen; † 7. Oktober 1918 i​n Schlüchtern) w​ar ein deutscher Lehrer, Journalist u​nd Schriftsteller.

Leben

Rullmann k​am als viertes Kind d​es Pfarrers Jakob Rullmann u​nd seiner Frau Karoline, geborene Ullrich, z​ur Welt.[1] Er studierte Evangelische Theologie u​nd Philologie zunächst a​n der Philipps-Universität Marburg. Mit Edmund Hess w​urde er i​m Corps Teutonia Marburg aktiv.[2] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.[3] Als promovierter Philologe w​ar er zunächst v​ier Jahre Gymnasiallehrer i​n Küstrin, Wyborg, damals Großfürstentum Finnland, heute: Russland, u​nd Sankt Petersburg.[4] Am 1. August 1869 heiratete e​r Adele geb. Krohn a​us Wyborg[3] i​n Kesselstadt, w​o sein Vater i​m gleichen Jahr d​ie Pfarrstelle übernommen hatte.[1] Ab 1869 w​ar er Redakteur a​m k.k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureau i​n Frankfurt a​m Main. 1870 g​ing er a​ls Feuilletonredakteur z​ur Freien Presse i​n Wien. Ab 1872 l​ebte er a​ls freier Schriftsteller i​n Frankfurt a​m Main, Wiesbaden u​nd Berlin. 1875 übernahm e​r die Redaktion d​er Rheinischen Wochenschrift für Land- u​nd Volkswirthschaft. Zwei Jahre später g​ab er i​n Wien e​ine autographierte Korrespondenz für deutsche u​nd österreichische Journale heraus. 1879 g​ing er n​ach Graz z​ur liberalen u​nd antiklerikalen Grazer Tagespost, d​ie er später a​ls Chefredakteur leitete. 1908 pensioniert, übersiedelte e​r ins heimatliche Hessen. In Schlüchtern s​tarb er a​m Ende d​es Ersten Weltkriegs m​it 76 Jahren.[4]

In seinen Bühnenwerken befasste e​r sich m​it Manfred (Sizilien) u​nd Bianca Maria Sforza. Über d​en jung gestorbenen Kollegen Heinrich Schaumberger schrieb e​r eine biografische Skizze.

Werke

  • Landschaftliches und Geschichtliches aus dem Unter-Elsass. Cotta, Stuttgart 1871.
  • Manfreds Söhne, Romantische Tragödie. 1876.
  • Maria Bianca, Schauspiel in vier Aufzügen. Carltheater 1882.[5]
  • Die Geschiedenen, Schauspiel. 1882.
  • Land und Freiheit, Roman. 1893.
  • Heinrich Schaumberger, eine Skizze seines Lebens und Wirkens. 1899.
  • Die Bearbeitungen, Fortsetzungen und Nachahmungen von Schillers „Räubern“ (1782–1802). Berlin 1910.
  • Witz und Humor. Streifzüge in das Gebiet des Komischen. 1910.
  • Der ewige Friede und der ewige Krieg. Betrachtungen über die Dauer des Krieges und die Friedensziele der Mittelmächte. Graz 1916.

Literatur

  • Max Aschkewitz: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau („Hanauer Union“) bis 1986, Teil 1 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 33. Marburg 1984, S. 90f.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 6, 6. Auflage. Leipzig 1913. Deutsches Textarchiv

Einzelnachweise

  1. Aschkewitz.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 166/392.
  3. H. E. de Wyl (Hg.): Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825–2000 (= Mitgliederverzeichnis)
  4. Deutsches Textarchiv
  5. Archivnet
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