Wildenwart
Wildenwart ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Frasdorf im Landkreis Rosenheim (Oberbayern, Bayern).
Geschichte
Schloss Wildenwart entstand im 12. Jahrhundert und wechselte mehrfach den Besitzer. Es war Sitz der bis 1806 mit der Hochgerichtsbarkeit ausgestatteten Herrschaft Wildenwart. 1771 kam die Herrschaft in den Besitz der Familie Preysing. 1813 wurden die Herrschaften Wildenwart und Hohenaschau in ein königlich-bayerisches, gräflich-preysingisches Herrschaftsgericht mit Sitz in Prien umgewandelt. 1818 entstand die politische Gemeinde Wildenwart. Die ebenfalls 1818 erfolgte Aufhebung der Belehnung der Preysing wurde gerichtlich angefochten, so dass das Herrschaftsgericht bis 1848 Bestand hatte. Schloss Wildenwart wurde im Jahr 1862 von Erzherzog Franz V. von Modena-Este und seiner Frau Adelgunde von Bayern erworben. Es kam auf dem Erbweg schließlich in den Besitz der bayerischen Königsfamilie. Nach der Novemberrevolution 1918 traf sich die bayerische Königsfamilie, darunter auch Ludwig III., auf Schloss Wildenwart, das zur neuen Heimat für die Familie der Wittelsbacher werden sollte. Bei der Gebietsreform 1978 wurde die bisherige Gemeinde Wildenwart in der Mitte geteilt; der südliche Teil mit Wildenwart fiel an Frasdorf, der Nordteil ging an Prien.
Wappen
Das Wappen ist geprägt von der Beziehung zu den Inhabern von Schloss und Hofmark Wildenwart. Im späten Mittelalter war dort das Ortsadelsgeschlecht der Wildenwarter ansässig. Von den späteren Besitzern verdienen besonders die Herren von Schurff Erwähnung. Deren beider Wappen (Wildenwarter: Blaue Spitze in Gold; Schurff: „Schurfeisen“ = Stahl zum Feuerschlagen) sind daher gut zum historisch begründeten Symbol für die Gemeinde geeignet.
Sehenswürdigkeiten
Literatur
- Gertrud Diepolder, Richard van Dülmen, Adolf Sandberger: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Heft 38. Die Landgerichte Rosenheim und Auerburg und die Herrschaften Hohenaschau und Wildenwart. München, 1978.
- Sandberger, Adolf: Ein Beitrag zur Entstehungs-Geschichte der Herrschaft Hohenaschau-Wildenwart, in: Bayerisches Inn-Oberland 19 (1934) 73–78.