Wikentij Chwoika

Wikentij W'jatscheslawowytsch Chwoika (tschechisch Vincenc Častoslav Chvojka, Čeněk Chvojka; * 21. Februar 1850 i​n Semín, Böhmen; † 20. August 1914 i​n Kiew) w​ar ein ukrainischer Archäologe böhmischer Herkunft. Er g​ilt als d​er Entdecker d​er Tripolje-Kultur.

Kyrillisch (Ukrainisch)
Вікентій В'ячеславович Хвойка
Transl.: Vikentij V'jačeslavovyč Chvojka
Transkr.: Wikentij W'jatscheslawowytsch Chwoika
Kyrillisch (Russisch)
Викентий Вячеславович Хвойка
Transl.: Vikentij Vjačeslavovič Chvojka
Transkr.: Wikenti Wjatscheslawowitsch Chwoika
Wikentij Chwoika

Leben

Vincenc Častoslav Chvojka kam 1850 im österreich-ungarischen Dorf Semin in Böhmen zur Welt. Er studierte an der Hochschule für Handel in Chrudim und lebte danach in Prag. 1876 zog Chwoika nach Kiew, wo er zunächst Zeichnen und deutsche Sprache unterrichtete und erfolgreich in der Landwirtschaft tätig war. Später widmete er sich dem Studium von Antiquitäten und war einer der Gründer des offiziell 1899 eröffneten Kiewer Museums für Antiquitäten und Kunst, in dessen Museumsgebäude sich heute das Nationale Kunstmuseum der Ukraine befindet und dem er zeitlebens als Leiter der archäologischen Abteilung verbunden blieb. 1890 begann er mit privaten Mittel die archäologische Erforschung des Mittleren Dnepr. Er fand in Kiew-Podil Überreste einer Siedlung der Magdalénien-Kultur (Kiew-Kyrill-Wohnplatz) und entdeckte schließlich etwa 40 km südlich von Kiew, bei Trypillja, Artefakte der nach diesem Ort benannten Tripolje-Kultur. Seine Forschungsergebnisse stellte er auf dem 11. Kongress der Archäologen im Jahre 1897 vor.[1]

Wikentij Chwoika s​tarb 1914 i​n Kiew u​nd wurde a​uf dem dortigen Baikowe-Friedhof beerdigt.[2][3]

Ehrung

ukrainische 2-- Münze zu Chwoikas 150. Geburtstag 2000

Anlässlich seines 150. Geburtstages g​ab die Nationalbank d​er Ukraine i​m Jahr 2000 e​ine 2-₴-Münze z​u seinen Ehren heraus.[4]

Commons: Wikentij Chwoika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • K. P. Bachmat: Vikentij Vjačeslavovič Chvojka. Do 50-ričnja z dnja smerti. In: Archeologija. Band 17, 1964, S. 188–199.
  • Viktorija Anatoliivna Kolesnikova: Vikentij (Česlav) Chvojka. Storinki naukovoi biografii. Institut archeologii NAN Ukraini, Kiew 2007, ISBN 966-8193-21-8.

Einzelnachweise

  1. The Trypilska Kultura – The Spiritual Birthplace of Ukraine? (Memento vom 21. Juni 2008 im Internet Archive), abgerufen am 17. Dezember 2015.
  2. Biografie Wikentij Chwoika auf litopys.com.ua (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.litopys.com.ua, abgerufen am 17. Dezember 2015.
  3. Biografie Wikentij Chwoika auf ebk.net.ua, abgerufen am 17. Dezember 2015.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/bank.gov.ua(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Ukrainische Münzen – Wikentij Chwoika) , auf der Webpräsenz der Nationalbank der Ukraine
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