Werner von Fichte
Werner von Fichte (* 4. Mai 1896 in Kassel; † 20. Juni 1955 in München) war ein deutscher SA-Führer, Polizeipräsident und Schriftsteller.
Leben
Fichte war ein Urenkel des Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Von 1907 bis 1914 wurde er in den Kadettenkorps in Karlsruhe, Bensberg und Groß-Lichterfelde erzogen.
Von 1914 bis 1918 nahm Fichte am Ersten Weltkrieg teil. 1915 wurde er zum preußischen Leutnant ernannt. 1919 beteiligte er sich an den Freikorpskämpfen in Baltikum. Noch 1919 oder 1920 schloss er sich der Marine-Brigade Ehrhardt an. In den frühen 1920er Jahren war Fichte einer der Führer des Bundes Wiking, dessen „Führer Westdeutschland“ er von 1923 bis 1926 war.
1928 trat Fichte in die NSDAP ein. In der Sturmabteilung wurde er 1929 Adjutant des OSAF-Stellvertreters West Kurt von Ulrich. Von 1930 bis 1932 fungierte er als SA-Gruppenführer.
Von 1933 bis 1934 amtierte Fichte als Polizeipräsident von Erfurt. Während der „Röhm-Affäre“ wurde Fichte verhaftet und von Juli bis August 1934 im KZ Lichtenburg festgehalten. Im Juli 1934 wurde er auf Befehl Hitlers aus der SA ausgeschlossen und seines Amtes als Polizeipräsident enthoben. Fichte lebte anschließend zeitweise in Koblenz. Außerdem betätigte er sich als Schriftsteller.[1]
Schriften
- Morgentor der Freiheit. Eine Dichtung aus deutschen Schicksalstagen, 1934.
- Die Sage des Petersklosters zu Erfurt, 1934.
- Spukflieger, 1940. (1942 nachgedruckt als Der Spukflieger)
Literatur
- Kirsten Holm: Weimar im Banne des Führers. Die Besuche Adolf Hitlers 1925–1940 . Böhlau, Köln u. a. 2001, ISBN 3-412-03101-1, S. 164
- Baldur von Schirach: Die Pioniere des Dritten Reiches. Essen 1933.
Einzelnachweise
- Max Domarus [Hrsg.]: Adolf Hitler. Reden und Proklamationen, 1932-1945, 1967, S. 409.