Werner Toelcke
Werner Toelcke (eigentlich Tölcke; * 12. September 1930 in Hamburg; † 19. Oktober 2017[1]) war ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller.
Leben
Toelcke kam mit seiner Familie 1945 nach Glauchau in Sachsen und debütierte schon als Schüler am dortigen Stadttheater. 1949 legte er sein Abitur ab und begann im selben Jahr ein Schauspielstudium am Deutschen Theater-Institut in Weimar. 1952 startete er seine Karriere als Schauspieler, die ihn u. a. an das Staatstheater Dresden, die Städtischen Bühnen in Magdeburg und Erfurt und an die Berliner Volksbühne führte, wo er bis 1962 spielte. Ab 1964 gehörte Werner Toelcke dem Schauspielensemble des DDR-Fernsehens an.
Als Schriftsteller trat Toelcke vor allem mit Krimis hervor. Sein Debüt in diesem Genre gab er 1964 mit Tote reden nicht, der Romanfassung eines zweiteiligen Fernsehfilms, den er für die DEFA/DFF geschrieben hatte. Im Mittelpunkt dieses und der meisten seiner folgenden Fernsehdrehbücher stand der westdeutsche Kriminalassistent, später Privatdetektiv Weber, den Toelcke in den Produktionen selbst verkörperte. Auch die meisten von Toelckes Romanen waren nicht in der DDR, sondern in Hamburg oder in „einer westdeutschen Großstadt“ angesiedelt.
1984 siedelte Toelcke in die Bundesrepublik über, wo er noch gelegentlich als Drehbuchautor arbeitete. Bis zu seinem Tod im Oktober 2017 lebte er in Oldendorf bei Itzehoe.
Familie
Toelcke war mit Brigitte Tölcke, geb. Achterberg, verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Sie arbeitete in Itzehoe als Kinderärztin.
Werke
- Der zerbrochene Weihnachtsengel, Leipzig 1955
- Peter Petz, Bühnenmärchen, Leipzig: Zentralhaus für Volkskunst, Abt. Künstler. Wort, 1956 – Doppel-Uraufführung am Städtischen Theater Leipzig und am Stadttheater Meiningen, 1956
- Tote reden nicht, Berlin 1965, Gelbe Reihe
- Ausweg Mord, Berlin 1966
- Er ging allein, Berlin 1968
- Die Chance, Berlin 1978
- Töten ist so leicht, Berlin 1979, 2. Aufl. 1983, 3. Aufl. 1995
- Die Operation, Berlin 1980
- Das Gesicht des Mörders, Berlin 1981
- Claire im Oktober, Oldendorf 2009 (als E-Book)
Filmografie (Auswahl)
als Drehbuchautor und Darsteller:
- 1963: Tote reden nicht (Fernsehzweiteiler) – Regie: Helmut Krätzig
- 1964: Doppelt oder nichts (Fernsehzweiteiler) – Regie: Günter Stahnke
- 1967: Er ging allein (Fernsehzweiteiler) – Regie: Hans-Joachim Hildebrandt
- 1968: Tod im Preis inbegriffen (Fernsehzweiteiler) – Regie: Hans-Joachim Hildebrandt
- 1970: Botschafter morden nicht (Fernsehdreiteiler) – Regie: Georg Leopold
- 1971: Ein Mann, der sterben muß (TV) – Regie: Peter Hagen
- 1974: Rückkehr als Toter (TV) – Regie: Ingrid Sander
- 1977: …inklusive Totenschein (TV) – Regie: Jurij Kramer
als Darsteller:
- 1962: Die Nacht an der Autobahn (Fernsehfilm)
- 1967: Die gefrorenen Blitze – Regie: János Veiczi
- 1970: Du und ich und Klein-Paris – Regie: Werner W. Wallroth
- 1972: Polizeiruf 110: Der Tote im Fließ (Fernsehreihe) – Regie: Helmut Krätzig
- 1972: Der Staatsanwalt hat das Wort: Der illegale Projektant (Fernsehreihe)
- 1973: Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow
- 1977: Akcja pod Arsenałem – Regie: Jan Łomnicki
Theater
- 1959: Harald Hauser: Im himmlischen Garten (Medizinmönch Lo Ssang) – Regie: Franz Kutschera (Volksbühne Berlin)
- 1960: Hans Pfeiffer: Zwei Ärzte (Dr. Pannwitz) – Regie: Thomas Ruschin (Volksbühne Berlin – Theater im 3. Stock)
- 1960: Georges Courteline: Der gemütliche Kommissar – Regie: Franz Kutschera (Volksbühne Berlin – Theater im 3. Stock)
- 1961: Walter Hasenclever: Ein besserer Herr – Regie: Emil Stöhr (Volksbühne Berlin)
- 1962: Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti (Appiani) – Regie: Gerd Klein (Volksbühne Berlin)
Weblinks
- Werner Toelcke bei filmportal.de
- Werner Toelcke auf Defa-Sternstunden.de
- Werner Toelcke Homepage
- Werner Toelcke in der Internet Movie Database (englisch)