Werner Rühm
Werner Rühm (* 1961)[1] ist ein deutscher Strahlenschützer und Professor an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Werdegang
Werner Rühm studierte Physik an der Technischen Universität München und promovierte in angewandter Kernphysik.[1][2] Anschließend begann er eine Tätigkeit am Bundesamt für Strahlenschutz in Neuherberg bei München, wo er sich mit Inkorporationsmessungen radioaktiver Stoffe und Radioökologie beschäftigte.[2] Später wechselte er an das Strahlenbiologische Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München und arbeitete dort zur Bestimmung der Neutronendosis der Atombombenüberlebenden.[2] Seit 2005 ist Werner Rühm am GSF-Forschungszentrum bzw. dem Helmholtz Zentrum München tätig, wo er die Arbeitsgruppe Individuelle Dosimetrie, die heutige Arbeitsgruppe Medizin- und Umweltdosimetrie, im Institut für Strahlenschutz leitet.[2][3] Seit 2016 ist er darüber hinaus kommissarischer Direktor des Instituts für Strahlenschutz als Nachfolger von Peter Jacob.[4]
2008 wurde Werner Rühm zum außerplanmäßigen Professor an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.[1] Für seine Arbeiten zur Verbesserung der Dosimetrie der Atombombenüberlebenden wurde er 1997 mit dem Japanese Government Research Award (etwa „Forschungspreis der japanischen Regierung“) ausgezeichnet.[2]
Gremienarbeit
Seit 2005 ist Werner Rühm Mitglied des Komitees 1 Radiation Effects („Strahlenwirkung“) der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP, dessen Vorsitz er 2016 übernahm.[5] Rühm ist außerdem Mitglied der deutschen Strahlenschutzkommission und deren Ausschusses Strahlenrisiko seit 2003; seit Januar 2020 ist er Vorsitzender der Strahlenschutzkommission.[2][6][7] 2018 wurde Werner Rühm zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses SC 1-26 Approaches for Integrating Radiation Biology and Epidemiology for Enhancing Low Dose Risk Assessment (etwa „Ansätze zur Integration von Strahlenbiologie und Epidemiologie zur Verbesserung der Risikobewertung kleiner Strahlendosen“) der US-amerikanischen Strahlenschutzkommission NCRP berufen.[8]
Im europäischen Strahlendosimetrieverband EURADOS ist Werner Rühm seit 2010 Mitglied des Beirats und inzwischen Präsident als Nachfolger von Helmut Schuhmacher.[2][9]
Werner Rühm ist seit 2005 Mitherausgeber der Fachzeitschrift Radiation and Environmental Biophysics, heute neben Anna Friedl und Andrzej Wojcik.[10]
Seit März 2020 ist Rühm Mitglied im Nationalen Begleitgremium, das die Endlagersuche in Deutschland begleitet.
Einzelnachweise
- Prof. Dr. Werner Rühm. Website von labor&more, succidia AG (Hrsg., abgerufen am 28. März 2018).
- Werner Rühm (PDF-Datei, 105 kB). Website von EURADOS (abgerufen am 28. März 2018).
- Medizin- und Umweltdosimetrie Überblick. Website des Helmholtz Zentrums München (abgerufen am 28. März 2018).
- Geschichte des ISS (Memento des Originals vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website des Helmholtz Zentrums München (abgerufen am 28. März 2018).
- Dr. Werner Rühm (PDF-Datei, 37,2 kB). Website der ICRP (abgerufen am 28. März 2018).
- Mitglieder der Ausschüsse der Strahlenschutzkommission 2018 (PDF-Datei, 67,7 kB). Website der Strahlenschutzkommission (abgerufen am 28. März 2018).
- Kurzbiographien der Mitglieder der Strahlenschutzkommission 2017 (PDF-Datei, 35,8 kB). Website der Strahlenschutzkommission (abgerufen am 28. März 2018).
- Prof. Werner Rühm zum stellvertretenden Vorsitzenden im NCRP-Ausschuss berufen. Website des Helmholtz Zentrums München, veröffentlicht am 18. Januar 2018 (abgerufen am 28. März 2018).
- EURADOS Council. Website von EURADOS (abgerufen am 28. März 2018).
- Radiation and Environmental Biophysics: Editorial Board Website des Springer-Verlags (abgerufen am 28. März 2018).