Wer küsst schon einen Leguan?
Der Kinder- und Jugendfilm „Wer küsst schon einen Leguan?“ ist ein deutsches Filmdrama aus dem Jahr 2004.
Film | |
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Originaltitel | Wer küsst schon einen Leguan? |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Länge | 89 Minuten |
Altersfreigabe | FSK ohne Altersbeschränkung |
Stab | |
Regie | Karola Hattop |
Drehbuch | Michael Demuth |
Produktion | Ingelore König (Kinderfilm GmbH) Christa Streiber (MDR) |
Musik | Eike Hosenfeld / Moritz Denis |
Kamera | Konstantin Kröning |
Schnitt | Uta Ayoub |
Besetzung | |
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Inhalt
Thematik
Im Film geht es um Tobias Baumann, der in die sechste Klasse geht, gerade dreizehn Jahre alt geworden ist und viele Probleme hat. Er wird von seinen Mitschülern als „Assi“ bezeichnet und seine Mutter wird immer Nutte genannt, weil Tobias nicht weiß, wer sein Vater ist. Als aber Max Feldkamp, der sein Vater sein könnte, in der Nachbarwohnung einzieht, sieht Tobias seine Gelegenheit, sich mit ihm anzufreunden.
Einleitung
Tobias lebt zusammen mit seiner Mutter in einer Sozialwohnung im Plattenbauviertel Jena-Lobeda. Seine Mutter ist arbeitslos und mit der Erziehung des Jungen vollkommen überfordert, sie kümmert sich kaum um ihn. Sie hat wechselnde Männerbekanntschaften. Ihr jetziger Freund schlägt Tobias öfter. Nur seine Klassenkameradin Lena hält zu Tobias. Aufgrund des massiven Mobbings reagiert Tobias aggressiv, was ihm wiederum Ärger mit der Schule einbringt.
Hauptteil
Als der Drehbuchautor Max in die Nachbarwohnung einzieht, freundet sich Tobias mit ihm an. Max hat einen grünen Leguan als Haustier und schreibt das Drehbuch zur Fernsehserie „Mitten ins Leben“, die sich Tobias gerne ansieht. Als sich Tobias heimlich ein Foto von Max und den Leguan ausborgt und in die Schule mitnimmt, gibt er Max als seinen Vater aus, was in der Folge einige Komplikationen auslöst. Tobias Mutter und deren Freund Fritze, der ihn schlägt, beschließen, ohne Tobias zwei Wochen in den Urlaub zu fahren.
Am nächsten Tag trifft Tobias im Supermarkt Max und seine Lehrerin. Die Lehrerin spricht Max als Vater an und dieser geht zunächst auf das Spiel ein. Tobias und Max kommen sich näher. Tobias liefert Max Ideen für den weiteren Verlauf von „Mitten ins Leben“, hilft ihm beim Kochen und Wäsche waschen. Max spielt weiterhin den Vater, besucht eine Elternsprechstunde und begleitet Tobias schließlich auf einen Kletterausflug der Klasse.
Auf diesem Schulausflug kommt es wieder zur Konfrontation zwischen Tobias und seinen Gegnern in der Klasse. Es kommt zu einem Kletterwettkampf zwischen Tobias und dem Anführer seiner Gegner, aus dem Tobias siegreich hervorgeht.
Aus dem Fernsehen erfährt Tobias, dass seine Mutter und deren Freund bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. Das Jugendamt bringt Tobias in ein Heim, da Max nicht bereit ist, den Jungen bei sich aufzunehmen.
Bei Dreharbeiten zu „Mitten ins Leben“, die Tobias besuchen darf, erkennt er die Parallelen zu seinem eigenen Leben, und fühlt sich von Max ausgenutzt.
Schluss
Einige Monate später – es ist kurz vor Weihnachten – unternimmt Lena nach einem Besuch bei Tobias im Jugendheim einen Versuch, Tobias und Max wieder zusammenzubringen. Sie überbringt Max eine Videokassette, die heimlich aufgenommen worden ist. Darin erzählt Tobias ihr, wie sehr er den Kontakt mit Max schätzt. Daraufhin schreibt Max für die Weihnachtsfolge von „Mitten ins Leben“ eine Geschichte, wie der Hauptdarsteller wieder mit seinem Sohn zusammenkommt. Als Tobias diese Folge sieht, läuft er aus dem Kinderheim weg. Doch Max macht sich auf die Suche nach Tobias, und schließlich sprechen sie sich aus und werden eine Familie.
Kritik
„Wer küsst schon einen Leguan? ist ein Film, der emotional stark berührt, die schwierigen Seiten des Lebens zeigt, aber durch ein versöhnliches, fast märchenhaftes Ende die Härten auch wieder auffängt.“
BJF-Film
„Ein dichter Film, authentisch gespielt ..., eröffnet der Film die Chance zur Sensibilisierung und zur Toleranz. Trotz seiner Problemorientierung gleitet er nicht in Schwermütigkeit ab.“
Internationale Fachjury, 8. Internationales Chemnitzer Kinderfilmfestival 2003
„Durch die plötzlichen sowohl traurigen als auch heiteren Wendungen wurden in diesem Film einige Tränen vergossen. Durch rührende und spannende Momente baute sich der Film nach und nach gut auf. Die Darsteller spielten ihre Rollen so überzeugend, dass Tobias schwierige Situation, die sich auf seine Mitmenschen übertrug, glaubhaft dargestellt wurde.“
Jurybegründung GOLDENEN SPATZ
Auszeichnungen
Beim Internationalen Filmfestival Schlingel gewann „Wer küsst schon einen Leguan?“ den Europäischen Kinderfilmpreis und den Publikumspreis. 2005 wurde der Film in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ beim Kinderfilmfestival „Goldener Spatz“ ausgezeichnet.
Weblinks
- Wer küsst schon einen Leguan? in der Internet Movie Database (englisch)