Weintaube
Die Weintaube (Patagioenas plumbea) ist eine Art innerhalb der Gattung der Amerikanischen Feldtauben. Es ist eine große, langschwänzige und heimlich lebende Taube mit weinrotem Gefieder, die in Wäldern der nördlichen Hälfte Südamerikas vorkommt. Es werden fünf Unterarten unterschieden.[1]
Weintaube | ||||||||||
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Weintaube | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Patagioenas plumbea | ||||||||||
(Vieillot, 1818) |
Die Bestandssituation der Weintaube wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.[2]
Merkmale
Weintauben erreichen eine Körperlänge von 34 Zentimeter und sind damit etwas größer als eine Lachtaube.[3] Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht sehr ausgeprägt.
Die Männchen haben einen graurosa Kopf. Der vordere Hals und die Brust bis zu Unterschwanzdecken haben den gleichen Farbton. Die Kehle ist etwas aufgehellt. Der Mantel, die Flügeldecken und die Armschwingen sind dunkelbraun. Der Rücken, der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind kräftig dunkelbraun. Der im Verhältnis zur Körpergröße lange Schwanz hat dieselbe Färbung wie die Flügeldecken.
Die Färbung der Iris ist individuell verschieden und reicht von weißlich bis orange. Der Orbitalring ist rot-violett. Der kräftige Schnabel ist schwarz, die Füße sind rot.[1]
Weibchen sind ähnlich gefärbt wie die Männchen, jedoch insgesamt etwas matter. Jungvögel gleichen den Weibchen, weisen an der Brust und auf den Flügeldecken jedoch rotbraune Töne auf.
Die Rufe der Weintaube unterscheiden sich nach Verbreitungsgebiet und vermutlich auch nach der Unterart.[4]
Verwechselungsmöglichkeiten
Verwechselungsmöglichkeiten bestehen mit einer Reihe von Taubenarten, mit deren Verbreitungsgebiet sich das der Weintaube überlappt. Ähnlichkeit bestehen mit der Purpur-, der Goodson- und der Rotrückentaube, die alle zur gleichen Gattung gehören.
Die Purpurtaube ist bei Feldbeobachtungen äußerlich kaum von der Weintaube zu unterscheiden. Die Rufe der beiden Arten unterscheiden sich jedoch auffällig. Die Goodsontaube hat gleichfalls einen artspezifischen Ruf, der sich von der der Weintaube deutlich unterscheidet. Sie ist außerdem deutlich kleiner, hat einen auffallend kürzeren Schwanz und einen kompakteren Körperbau. Die Rotrückentaube hat ein rötlicheres Gefieder. Das Brustgefieder der Rotrückentaube ist außerdem weinrot und kontrastiert auffällig mit dem helleren Bauch.
Verbreitungsgebiet
Das Verbreitungsgebiet der Weintaube ist disjunkt. Ein Teil des Verbreitungsgebietes sind die Vorgebirge der pazifischen Bergketten von Kolumbien bis in den Nordwesten von Ecuador. Ein weiteres Verbreitungsgebiet befindet sich im Departamento del Chocó, Kolumbien. Ein großes zusammenhängendes Verbreitungsgebiet erstreckt sich von östlich der Anden von Venezuela bis in den Norden von Paraguay und den Südosten Brasiliens.[1]
Lebensweise
Die Weintaube ist eine scheue, heimlich lebende Waldtaube, die sich paarweise oder in kleinen Trupps in der Wipfelregion von Bäumen aufhält. Ihre Nahrung besteht aus einer großen Bandbreite von Früchten. Sie frisst außerdem in Brasilien die Beere von Misteln.[3]
Weintauben brüten vermutlich ganzjährig, da Beobachtungen von nestbauenden oder brütenden Vögeln aus allen Monaten vorliegen. In Peru werden Weintauben zwar im Zeitraum von Juli bis November in größeren Trupps beobachtet, jedoch lassen die Männchen auch in dieser Zeit ihre Rufe hören und auch brütende Vögel wurden in diesem Zeitraum beobachtet. Balzende Männchen fliegen steil von einer bevorzugten Ansitzwarte auf und kehren zu dieser Ansitzwarte in einem flacheren, halbkreisförmigen Gleitflug zu dieser Ansitzwarte wieder zurück.
Das Nest ist eine lose Plattform, die gewöhnlich fünf bis 30 Meter über dem Erdboden in Wipfeln von Bäumen errichtet wird, die einen Bewuchs aus Schlingpflanzen aufweisen. Das Gelege besteht mit großer Sicherheit aus lediglich einem Ei.[3]
Unterarten
Es werden sechs Unterarten unterschieden.[5]
- Patagioenas plumbea bogotensis (Berlepsch & Leverkühn, 1890) kommt in den Ostanden vom westlichen Venezuela bis ins westliche Bolivien vor.
- Patagioenas plumbea chapmani (Ridgway, 1916) ist im Westen Kolumbiens bis in den Nordwesten Perus verbreitet.
- Patagioenas plumbea pallescens (Snethlage, E, 1908) kommt im Osten Ecuadors, dem Osten Perus und dem westlichen Amazonasgebiet Brasiliens vor.
- Patagioenas plumbea wallacei (Chubb, C, 1918) ist im Osten Venezuelas, in Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und dem östlichen Amazonasgebiet Brasiliens verbreitet.
- Patagioenas plumbea baeri (Hellmayr, 1908) kommt im östlichen zentralen Brasilien vor.
- Patagioenas plumbea plumbea (Vieillot, 1818) ist im südöstlichen Brasilien und in Paraguay verbreitet.
Literatur
- David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves. A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
- Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
Weblinks
- Patagioenas plumbea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 24. September 2016.
- Stimme der Weintaube auf Xeno Canto
Einzelbelege
- Gibbs, Barnesund Cox: Pigeons and Doves, S. 230.
- Patagioenas plumbea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 3. Oktober 2017.
- Gibbs, Barnes und Cox: Pigeons and Doves, S. 229.
- Stimme der Weintaube auf Xeno Canto, aufgerufen am 24. September 2016
- IOC World Bird List Pigeons