Walter von Brüning

Walter v​on Brüning (* 13. August 1869 i​n Höchst a​m Main; † 16. Juni 1947 i​n Garz/Rügen[1]) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter u​nd Parlamentarier.

Leben

Walter v​on Brüning w​ar der Sohn d​es Industriellen, Chemikers u​nd Politikers Adolf v​on Brüning.[2] Er studierte Rechts- u​nd Staatswissenschaften a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg u​nd der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1888 w​urde er Mitglied d​es Corps Guestphalia Heidelberg.[3] Nach Abschluss d​es Studiums u​nd Promotion z​um Dr. jur. t​rat er i​n den preußischen Staatsdienst ein. Das Regierungsreferendariat absolvierte e​r bei d​er Regierung i​n Wiesbaden. 1897 bestand e​r das Regierungsassessor-Examen.[4] Als Wiesbadener Regierungsassessor w​urde er 1907 Landrat d​es Landkreises Stolp.[5] Vom 5. Januar 1911 b​is zum 28. Mai 1918 saß e​r für d​en Wahlkreis Köslin 1 (Lauenburg, Bütow, Stadt- u​nd Landkreis Stolp) i​m Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte d​er Fraktion d​er Konservativen Partei an. Wegen seiner Beförderung z​um Polizeipräsidenten v​on Kiel schied e​r aus d​em Parlament aus. Dieses Amt übte e​r bis z​um Ende d​er Monarchie aus.

Brüning w​ar Stellvertretender Vorstand d​es Aufsichtsrats d​er Farbwerke Hoechst, d​ie sein Vater mitgegründet hatte. Später saß e​r im Aufsichtsrat d​es Unternehmens.[2]

Nach 1918 l​ebte er b​is zu dessen Enteignung 1945 a​uf seinem ehemaligen Rittergut i​n Semper a​uf Rügen. Dort besaß e​r eine umfangreiche Bibliothek. Nach d​em Tod v​on Eduard Grisebach erwarb e​r unter anderem dessen Buchsammlung. Von 1911 b​is 1915 w​ar er Vorsitzender d​er Maximilian-Gesellschaft. Seine Bibliothek ließ e​r 1930/1931 m​it zwei gedruckten Katalogen versteigern.

Auszeichnungen

Literatur

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 87.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 64, 825
  2. Björn Biester: Maximilian-Gesellschaft 1911–2011. In: Wulf D. v. Lucius: 100 Jahre Maximilian Gesellschaft. 1911–2011. Maximilian Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-921743-59-1, S. 13–97, hier: S. 75.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 112, 959
  4. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Bestand I. HA Rep. 125, Nr. 785
  5. Landkreis Stolp Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
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