Hans Hugo Erdmann von Gottberg
Hans Hugo Erdmann von Gottberg[1] (* 9. September 1812 in Mahnwitz, Pommern; † 11. Januar 1890 in Stolp) war ein preußischer Rittergutsbesitzer und Politiker.
Leben und Wirken
Er stammte aus der adligen Familie Gottberg. Nach dem frühen Tod der Mutter wurde er zunächst in der Plamannschen Erziehungsanstalt in Berlin erzogen. Anschließend besuchte er das Gymnasium in Köslin.[2] Von 1830 bis 1833 studierte er Rechtswissenschaften an der Albertus-Universität Königsberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Anschließend war er als Referendar am Oberlandesgericht in Köslin tätig. Aus gesundheitlichen Gründen nahm er 1837 seinen Abschied. Als Verwalter übernahm er das seinem Vater gehörende Gut Mahnwitz, dessen Besitzer er 1842 wurde.[2]
Gottberg war zwischen 1841 und 1871 Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Pommern, außerdem 1847 Mitglied des Vereinigten Landtages. Ab dem 18. Mai 1848 war er für den 2. Wahlkreis der Provinz Pommern (Stolp) Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Doch beteiligte er sich wenig an der Arbeit der Nationalversammlung und trat bereits zum 26. Juni 1848 zurück; als neuer Abgeordneter folgte ihm der Landschaftsrat Gustav Heinrich Kratz.
Von 1853 bis 1873 war Gottberg Landrat des Kreises Stolp und Landschaftsrat. Zwischen 1862 und 1866 war v. Gottberg zum ersten Mal Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für die Konservative Partei (Preußen).[3] Im Jahr 1867 war er auch Mitglied des konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes als Abgeordneter des Wahlkreises Köslin 1 (Stolp–Lauenburg i. Pom.).[4] Zwischen 1870 und 1873 war Gottberg noch einmal Mitglied des Abgeordnetenhauses.[5] Weil er in dieser Zeit gegen Regierungsvorlagen zur Kreisreform stimmte, wurde er als Landrat zur Disposition gestellt. Anfang 1883 wurde er in den endgültigen Ruhestand versetzt.[2]
Literatur
- Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-0919-3, S. 159.
Weblinks
- Kurzbiographien Berliner Staatsbibliothek
- Acta borussica. Band 8/II (PDF-Datei; 2,72 MB)
- Hans Hugo Erdmann von Gottberg. In: Heinrich Best: Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/1849 (BIORAB-FRANKFURT) (der genaue Datensatz muss herausgesucht werden).
- Hans Hugo Erdmann von Gottberg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Fußnoten
- gem. Best/Weege Erdmann Hans Hugo Wilhelm.
- Niebour-Wilmersdorf: Die Vertreter Pommerns in der Frankfurter Nationalversammlung. In: Monatsblätter der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde. 25. Jahrgang, 1911, S. 149–150.
- Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 151; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 252–255.
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 50; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 32.
- Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 141, Kurzbiographie S. 407–408.