Walter Münze
Walter Münze (* 20. Oktober 1895 in Leipzig; † 19. November 1978 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker und Kommunist.
Der Sohn eines Friedhofsarbeiters absolvierte zunächst eine Lehre zum Retuscheur, bevor er als Soldat im Ersten Weltkrieg diente. Zurück in Leipzig studierte er 1919 bis 1925 an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe und freundete sich dort mit seinem Kommilitonen Alfred Frank an. 1922 trat er der KPD bei. Zusammen mit Frank gründete er 1928 die Leipziger Ortsgruppe der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO).
Nach seinem Abschluss lehrte er bis 1933 an der Volkshochschule Leipzig und arbeitete dann für verschiedene lokale Verlage als Illustrator für Pflanzen- und Tierbücher. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Münze wieder als Soldat eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Krieg kehrte er als Lehrer an die Volkshochschule zurück und wurde schließlich 1960 für vier Jahre Leiter der Abendakademie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst.
Stilistisch waren seine Werke vor allem durch den Postimpressionismus und den Jugendstil sowie von Käthe Kollwitz beeinflusst. Insbesondere in den 50er Jahren entstand eine Anzahl von Werken zu historischen Themen[1], einige als Auftragswerke.
Darstellung Münzes in der Bildenden Kunst
- Reinhard Dietrich: Genosse Walter Münze (Bronze-Büste, 1970)[2]
Werke (Auswahl)
Tafelbilder (Auswahl)
- Alfred Frank (Tafelbild, Tempera und Öl; 1921; im Bestand des Museums der bildenden Künste Leipzig)[3]
- Karl Liebknecht ruft zum Kampf gegen den imperialistischen Krieg (Tafelbild, um 1951; im Bestand der Dresdner Gemäldegalerie Neue Meister)[2]
- Raymonde Dien (Tafelbild, Öl; 1953 ausgestellt auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[2]
- Konzeption von gestern (Tafelbild, Öl; ohne Jahresangabe; 1958/1959 ausgestellt auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[2]
Grafik (Auswahl)
- Dorfstraße im Vogtland (Tusche und Aquarell; ohne Jahresangabe; im Bestand der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig)[4]
- Saßtraße in Leipzig (Tafelbild, Öl; 1958; im Bestand des Otto-Dix-Hauses Gera)[2]
- Straßenbild in China (Tuschezeichnung, 1956; im Bestand des Lindenau-Museums Altenburg/Thüringen)[2]
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1984 Leipzig, Klub & Galerie Nord („Walter Münze, Volker Melchior, Michael Kunert: 3 Künstlergenerationen“)
Literatur
- Rita Jorek: Maler, Lehrer und Organisator: zum Schaffen von Walter Münze. In: Bildende Kunst, Berlin, 1982, S. 504–505
- Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage, herausgegeben von PRO LEIPZIG, Leipzig 2012, S. 418
Einzelnachweise
- Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 54
- Bildindex der Kunst & Architektur
- https://www.lvz.de/Thema/Specials/Leipziger-Museen/Ausstellungen/Ausstellung-Leipziger-Kunst-von-1900-bis-1945
- https://www.kunsthalle-sparkasse.de/kunstwerk/detail/muenze-walter-dorfstrasse-im-vogtland-ohne-entstehungsjahr.html