Walter Hess (SS-Mitglied)
Ludwig Otto Walter Hess (* 12. Januar 1908 in Frankfurt am Main; † 8. Juni 1979 in Hofheim am Taunus[1]) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und Leiter der Außenstelle Cholm des KdS Lublin.
Leben
Walter Hess war Sohn eines Lehrers. Nach dem Abitur versuchte er sich als Jurastudent, doch bestand er die juristische Staatsprüfung nicht. Im April 1933 trat er der NSDAP bei.[2] Im Jahre 1936 wurde er der Gestapo in Frankfurt am Main zugeteilt. Nach seinem Eintritt in die SS 1938 arbeitete Hess im folgender Jahr für die Stapostelle Würzburg. Ab 1. April 1940 war er beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) Lublin tätig, wo er das Referat Spionageabwehr leitete. Nach Beginn des Russlandfeldzuges 1941 wurde Hess zwei Monate lang in einem Einsatzkommando im Raum Brest-Litowsk und Pinsk tätig.[2] Am 1. August 1943 wurde er Leiter der Außenstelle des KdS Lublin. Er war an der Tötung von Juden mit Gaswagen beteiligt.[3]
Nach dem Krieg wurde er bis 1948 interniert.[2] Nach der Internierung war er zunächst als Hilfsarbeiter in einer Anwaltskanzlei beschäftigt, bis er schließlich am 1. April 1956 in Wiesbaden als Kriminalsekretär in den hessischen Polizeidienst eintrat. Während seiner Zeit im Polizeidienst war er auch Lehrer an der Hessischen Polizeischule in Wiesbaden-Dotzheim. Im Mai 1961 wurde er aus dem Dienst entlassen.[3] Nach einer kurzen Untersuchungshaft fand er in Wiesbaden bei einer Rechtsschutzversicherung ein bescheidenes Auskommen. Am 1. März 1973 wurde er von LG Wiesbaden wegen gemeinschaftlicher Beihilfe zum Mord zu 4 Jahren Haft verurteilt.[3]
Literatur
- Jens Hoffmann: Das kann man nicht erzählen: "Aktion 1005", wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten, Konkret Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-930786-53-4.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8.
Einzelnachweise
- Sterberegister des Standesamtes Hofheim am Taunus Nr. 169/1979.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 249.
- Jens Hoffmann: Das kann man nicht erzählen: „Aktion 1005“, wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten. Hamburg 2008, S. 300.