Walpersdorf (Rednitzhembach)

Walpersdorf (umgangssprachlich: Wolbeʳschdoʳf[1]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Rednitzhembach i​m Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Walpersdorf
Höhe: 335 m ü. NHN
Einwohner: 416 (18. Aug. 2014)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122

Geografische Lage

Das Dorf l​iegt am Mainbach u​nd bildet m​it Untermainbach i​m Osten e​ine geschlossene Siedlung. Im Ort mündet a​us dem unmittelbar südwestlich gelegenen Waldgebiet Brunnleite d​er Otterbach a​ls rechter Zufluss i​n den Mainbach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Weihersmühle (0,6 km nordwestlich) bzw. n​ach Untermainbach (1,1 km östlich), e​ine weitere führt n​ach Igelsdorf (1,2 km nördlich).[2]

Geschichte

1254 w​urde ein „Cunradus d​e Walprehtsdorf“ urkundlich erwähnt. Dies i​st zugleich d​ie erste schriftliche Erwähnung d​es Ortes. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st Walbert bzw. Walbreht, d​er Personenname d​es Siedlungsgründers.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Walpersdorf 8 Anwesen u​nd 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Schwabach. Grundherren w​aren das Kanzleiamt Ansbach (1 Ganzhof), d​as Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 1 Köblergut; mittelbar Kirche Schwand: 1 Ganzhof), d​as Landesalmosenamt Nürnberg (1 Halbhof) u​nd der Nürnberger Eigenherr von Muffel (1 Halbhof).[4][5][6]

Von 1797 bis 1808 unterstand Walpersdorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Walpersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rednitzhembach zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Walpersdorf, zu der Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Walpersdorf zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,303 km².[8]

Am 1. Januar 1972 w​urde Walpersdorf n​ach Rednitzhembach eingemeindet.[9] Bereits a​m 1. Oktober 1970 w​urde ein Teil v​on Igelsdorf n​ach Schwabach eingegliedert.[10]

Baudenkmäler

  • Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
  • Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
  • Walpersdorfer Str. 94: Bauernhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Walpersdorf
Jahr 1910[11]1925[12]1933[12]1939[12]1961[8]2014
Einwohnerzahl 292289375399685416

Literatur

Einzelnachweise

  1. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 82. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wǫlbɘšdǫɘf.
  2. Walpersdorf im BayernAtlas
  3. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 82.
  4. F. Eigler: Schwabach, S. 430.
  5. Johann Bernhard Fischer: Pleckendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 312 (Digitalisat). Hiernach gab es 7 Anwesen, von denen 4 ansbachisch waren.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 91: „Walpersdorf, ist halb Ansbachisch und halb Nürnbergisch, liegt zwischen Schwabach und Roth.“
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 487.
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
  10. Rednitzhembach auf der Website des Vereins für Computergenealogie
  11. Gemeindeverzeichnis.de, Bezirksamt Schwabach
  12. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Schwabach. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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