Igelsdorf (Rednitzhembach)
Igelsdorf (umgangssprachlich: Iglschdoʳf[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Igelsdorf Gemeinde Rednitzhembach | |
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Höhe: | 355 (340–359) m ü. NHN |
Einwohner: | 1124 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09122 |
Igelsdorf, Altort |
Geografische Lage
Das Dorf liegt dreieinhalb Kilometer südlich von Schwabach auf einer Anhöhe zwischen den Tälern des südlich fließenden Mainbaches und der östlich verlaufenden Rednitz. Westlich befindet sich das ausgedehnte Waldgebiet Maisenlach.[2]
Geschichte
Die Gegend mit ihren einfach zu bestellenden, sandigen Böden war bereits im Neolithikum besiedelt. In unmittelbarer Nähe finden sich Siedlungs- und Bestattungsplätze der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit und der Latènezeit.[3] Zur Zeitenwende war das Gebiet der südlichste Ausläufer des Siedlungsgebietes der Narisker. An der Hembacher Straße sind vorgeschichtliche Bestattungsplätze auf eine Fläche von 1200 m² als Bodendenkmal ausgewiesen.[3]
Zu römischer Zeit wurde die Besiedlung aufgegeben. Der Limes war nur einen Tagesmarsch entfernt und die Zeiten wurden zu unruhig. Aus der Zeit der Völkerwanderung fehlen jegliche Befunde. Sie setzen erst mit der karolingischen Zeit sporadisch wieder ein, in der das Gebiet zum Sualafeldgau gehörte.
Die wirtschaftliche Wiederbelebung der Gegend datiert ins 11. und 12. Jahrhundert. Der Ort selber wurde Anfang des 14. Jahrhunderts als „Igelerdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Igil, der Personenname des Siedlungsgründers.[4]
Im bayerischen Urkataster von 1808 ist Igelsdorf ein Weiler mit acht Anwesen.[5]
Bis in die Nachkriegszeit hinein nahm Igelsdorf nahezu unverändert eine Fläche von etwa zwei Hektar ein. Seit dem in den 1960er Jahren einsetzenden Bauboom ist der Ort durch Neuansiedlungen und ein nördlich gelegenes Gewerbegebiet heute auf 76 ha angewachsen. Nördlich ist die Bebauung mit der Schwabachs zusammengewachsen, südlich mit der Plöckendorfs.
Baudenkmäler
Die älteste heute noch erhaltene Bausubstanz ist ein Wohnstallhaus in der Schwabacher Straße, das von 1768 datiert. Zwei weitere Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.[3]
Verkehr
Nordöstlich begrenzt die Staatsstraße 2409 Igelsdorf und verbindet den Ort mit Rednitzhembach und Schwabach. 1,5 km nördlich verläuft die Autobahn A 6, zu der dort auch eine Auffahrtsmöglichkeit besteht (AS 56 Schwabach-Süd).
Im öffentlichen Nahverkehr ist Igelsdorf mit der S-Bahn-Linie 2 am Haltepunkt Rednitzhembach im 20-Minuten-Takt versorgt.
Literatur
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 398, 487.
- Georg Paul Hönn: Igelsdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 344 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 34.
Weblinks
- Igelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Igelsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Igelsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019
Einzelnachweise
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 34. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: īglšdǫɘf.
- Igelsdorf im BayernAtlas
- Denkmalliste BayLfD, Seite 2 und 5
- E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 34.
- Igelsdorf im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)