Wahlbezirk Steiermark 7
Der Wahlbezirk Steiermark 7 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Steiermark. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Wahlbezirk Steiermark 7 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Steiermark |
Wahlkreisnummer | 7 |
Typ | Stadtwahlkreis |
Region | Nördliche Steiermark |
Anwesende Bevölkerung | 41.270 (1910) |
Umgangssprachen | Deutsch (99,1 %), Slowenisch (0,3 %) |
Wahlberechtigte | 8.810 (1911) |
Abgeordnete | |
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Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Steiermark 7 umfasste die Städte, Märkte und Gemeinden Sankt Gallen, Gröbming, Schladming, Irdning, Rottenmann, Mautern, Oberzeiring, Obdach, Knittelfeld, Murau, Aussee, Altaussee, Reitern, Judenburg, Unzmarkt, Weißkirchen, Neumarkt, Sankt Lambrecht, Oberwölz Stadt, St. Peter am Kammersberg, Admont und Liezen.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Sozialdemokrat Ludwig Tuller als Sieger hervor. 1911 setzte sich der Christlichsoziale Raimund Neunteufel durch.
Wahlergebnisse
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.
Erster Wahlgang
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Ludwig Tuller | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 2821 | 43,7 % |
Funder | Christlichsoziale Partei | 2291 | 35,5 % |
Viktor Pfeiffer | Deutsche Volkspartei | 1828 | 28,3 % |
Sonstige Parteien | 15 | 0,2 % | |
Wahlberechtigte: 8055, Ungültige/Leere Stimmen: 34, Wahlbeteiligung: 86,8 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Ludwig Tuller | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3575 | 55,4 % |
Funder | Christlichsoziale Partei | 2882 | 44,6 % |
Wahlberechtigte: 8055, Ungültige/Leere Stimmen: 66, Wahlbeteiligung: 81,0 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.
Erster Wahlgang
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Täubler | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3179 | 45,3 % |
Raimund Neunteufel | Christlichsoziale Partei | 1868 | 26,6 % |
Größwang | deutsch-freiheitlicher | 1549 | 22,0 % |
Heu | Deutsche Arbeiterpartei | 382 | 5,4 % |
Sonstige Parteien | 47 | 0,7 % | |
Wahlberechtigte: 8810, Ungültige/Leere Stimmen: 57, Wahlbeteiligung: 80,4 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Raimund Neunteufel | Christlichsoziale Partei | 3867 | 52,7 % |
Täubler | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3471 | 47,3 % |
Wahlberechtigte: 8810, Ungültige/Leere Stimmen: 53, Wahlbeteiligung: 83,9 % |
Literatur
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 14
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 36
Einzelnachweise
- Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- Artikel in: Neue Freie Presse, 15. Mai 1907, S. 6 (online bei ANNO).
- Artikel in: Neue Freie Presse, 24. Mai 1907, S. 7 (online bei ANNO).
- Artikel in: Das Vaterland, 14. Juni 1911, S. 15 (online bei ANNO).